Wat fott es, es fott, Premiere des neuen Stückes Hänneschen Theater 2014

Eine der wichtigsten Nummern in Köln ist die Platznummer im Hänneschen Theater.

Denn wer als Besucher das Glück hat Karten für die begehrten Stücke zu bekommen der erlebt Köln pur und nimmt ein Stück Geschichte mit nach Hause.

Vor der Premiere wirkten die Beteiligten noch etwas angespannt und nervös doch bereits nach den ersten Minuten und dem Beifall des Publikums stand fest, auch dieses Stück trifft wieder genau ins Schwarze.

Mit einem animierten Comic Clip startete das Stück in dem Hänneschen in der Jetzt-Zeit in der Ausgrabungszone einen Ohrring findet inmitten des Abfalls der Touristen. Der Zeichentrickfilm von Martin Armbruster leitet in die kommende Szenerie perfekt ein!

 

Und während er sich fragt woher das gute Stück wohl kommen mag öffnet sich im Jetzt und Hier der Vorhang für das neue Stück.

 

Inmitten des Kölns vor mehr als 1000 Jahren findet man sich auf dem Altermarkt wieder auf dem Händler Waren feilbieten.

Tünnes und Schääl kommen gerade aus Kevelaer und bieten geweihtes Wasser an und der Schutzmann des Mittelalters verkündigt schlechte Nachrichten:

Kaiserin Theophanu ist verstorben und wird über den Rhein in einem feierlichen Trauerzug von ihrer Pfalz in Nijmegen nach Köln gebracht und soll in St Panthaleon bestattet werden. Alle Kölner sollen an ihrem Weg zur letzten Ruhestätte stehen und der Kaiserin die letzte Ehre erweisen. Und Köln wäre nicht Köln, wenn auch nicht schon damals Steuern das wichtigste Thema in der Stadt waren.

Die Cnollendorfer freuen sich, denn es kommen bestimmt viele Gäste in die Stadt und denen kann man viel verkaufen.

Und so ist es wenig verwunderlich das im Mittelalter dann plötzlich bekannte Gesichter als Marionetten auftauchen, die man in der Gegenwart gut kennt, Wicky Fröhgeburth (Wicky Junggeburth) und Rollef Sähmann-Eggebricht ( Rolf Seelmann-Eggebert)  mischen dann auch mal die Szenerie in Köln auf

Und Hänneschen und Bärbelchen haben eine wahrhaft revolutionäre Geschäftsidee: Sie malen einen alten Karren grün an, hängen ein Glöckchen daran und spannen einen Esel davor. Mit diesem Bimmelbähnchen wollen sie Einheimische und auswärtige Besucher in der Zukunft durch ganz Köln chauffieren. Somit erklärt sich der Tourismus bereits in diesem Stück im frühen Mittelalter.

Man kann das Stück nur wärmstens empfehlen, da mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Marina Barth, Chefin des Klüngelpütz-Theaters und Texterin und Charly Kemmerling der für die kölsche Überarbeitung zuständig war haben intensiv sich an diesem Stück beteiligt.

Und wie sich das das für eine „Geburt“ gehört war man selbstverständlich persönlich zur Premiere anwesend.

Unter dem Premierepublikum befanden sich ua Marie-Luise Nikuta, Jean Pütz, Ernst-H. Hilbich, R. Hömig, Jürgen Roters, King Size Dick.

Das Ensemble führt das Stück vom bis Oktober, mittwochs bis samstags um 19.30 Uhr und sonntags um 17.00 Uhr auf. Sonderzeiten können Sie der Internetseite entnehmen. Erwachsene zahlen 19,50 € Eintritt. Karten sind an der Theaterkasse erhältlich, sie können unter Telefon:

0221/258 12 01, Fax: 0221/221-28488 oder E-Mail: haenneschen@stadt-koeln.de auch reserviert werden.

 

Text: Elisabeth Schulz-Martini

Fotos: Anja Bögge