„DE NOSSKRACHER“ Weihnachtsmärchen Hänneschen-Theater 2015“
Knollendorf freut sich auf den kommenden Weihnachtsmarkt. Doch in diesem Jahr fehlt etwas wesentliches, die riesige Dorftanne, die sonst immer Mittelpunkt des Markplatzes ist und liebevoll von den Bewohnern dekoriert wird mit selbstgebasteltem Schmuck.
Schäl, der den Oberförster vertritt, behauptet, das es keine Tannen mehr geben würde, da diese alle von Bibern zerfressen worden wären.
Marizebill entschließt sich den tristen Marktplatz zu verschönern und sucht einen alten Nussknacker heraus, der dort früher schon einemal stand und bei besonderen Nüssen sogar Lieder singt.
Die Kinder von Knollendorf sind beigeistert und beschließen daher, in den Wald zu gehen, um Nüsse zu sammeln.
Doch im Wald müssen sie traurig feststellen, dass die Biber wirklich Tannen anfressen. Ach wenn man doch nur mit ihnen reden könnte!
Die Kinder begeben sich weiter auf die Suche nach Nüssen und finden auch goldene Nüsse. Doch ehe sie sich versehen klaut ein Eichhörnchen das „Gold“. Diese fällt ihm jedoch hin als Schäl es mit einem Schuss aufschreckt.
Schläl schnappt sich die goldene Nuss und verwahrt sie sicher in seinem Tresor. Hänneschen und Bärbelchen versuchen die Nuss zurück zu erobern und schleichen sich daher zusammen mit den Bibern zu Schäls Haus. Denn die Nuss hat magische Kräft und Schäl soll davon nicht profitieren….
DER NOSSKRACHER
Schon als kleines Kind war Autorin und Regisseurin Iris Schlüter oft zu Besuch im Hänneschen Theater. Durch die „Rocky Horror Schäl Show“ welche sie als Jugendliche besuchte hat die schließlich selber als Autorin den Weg ins Hänneschen-Theater gefunden. Ihre Liebe zum Theater war so groß, das sie später im Studium ihre Magisterarbeit über das Hänneschen Theater schrieb.
Eine Arbeit, die für sie viele Interviews im Theater geführt hat. Auch schrieb sie das Buch „Marie im Hänneschen“ und ist zudem Autorin für andere Theaterstücke und Musicals für Schulen.
1989 schrieb Iris Schlüter dann mit „3 Hätze us Holz“ ihr erstes Stück für das Hänneschen Theater. Seit dem hat sie 6 Familienstücke geschrieben. „DE NOSSKRACHER“ ist somit ihr 6. Weihnachtsmärchen, bei dem ihre Handschrift unverkennbar zu erkennen ist.
Die Namen „Schosserus“ und „Rapidus“ – typisch Iris Schlüter.
Extra für dieses Stück wurden drei Biber neu angefertigt. Gemacht wurden diese von Hans-Dieter Flerlage aus dem Lübecker Unterwassermarionetten Theater.
Als die Biber im Hänneschen eintrafen, war das komplette Ensemble verzaubert von dieser wunderschönen und liebevollen Umsetzung der Biber.
Möglich gemacht hat das, auf Antrag und Initiative der Intendantin Frauke Kemmerling, die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln, der das Hänneschen dafür sehr herzlich dankt.
Bitte an alle Besucher des Stückes: Achten Sie hier einmal auf die Sprache der Biber, das Biberkind spricht im Gegensatz zu seinen Eltern, welche Schweitzer-Deutsch sprechen, Kölsch.
Die Bühnenbilder des Hänneschen sind stets eine Augenweide, Werkstattleiter Ralf Bungarten und Markus Henn fertigten liebevoll „Knollendorf“. Und wer ganz genau hinsieht sieht das der Nosskracher als „Roter Funk“ daherkommt, das nennt man Liebe zum Detail und Liebe zur Stadt.
Ansprache Intendantin Frauke Kemmerling, 19.11.2015
NOVEND ZUSAMME
Das gesamte Team des Hänneschen Theaters vom Ensemble über Werkstatt, Technik, Kasse, Foyer und Theaterbüro steht heute Abend vor Ihnen.
In diesen Tagen von Paris bis Hannover – und der Mordanschlag auf unsere Oberbürgermeisterin ist auch noch nicht lange her – ergreift uns angesichts dieser ungezügelten Gewalt und des Terrors eine tiefe Unruhe.
Schwer bewaffnete Polizisten ziehen durch Europas Strassen und die Rede ist vom Krieg.
Soll und kann man da Theater spielen angesichts der vielen Opfer, die zu beklagen sind?
Ich sage dazu ein deutliches JA! Und wissen Sie warum?
Weil Theater Berührung ist, weil es unsere Emotionen zulässt und wir diese mit allen anderen gemeintschaftlich teilen und erleben.
Unser Auftrag hier im Hänneschen Theater ist es, Ihnen Freude zu bereiten – und das wollen wir auch tun – gerade jetzt!!!!
Je mehr Freude, je mehr positive Emotionen, je mehr Berührung und Sensibilisierung in jedem Menschen stattfindet, desto stärker wird uns die Freiheit und die Sicherheit unseres Landes bewusst.
Wir können etwas tun, jeder einzelne von uns und in der Gemeinschaft.
Wir können unseren inneren Frieden machen und die Freude und die Liebe, die wir alle in uns tragen, so oft wie möglich teilen. Auch in Facebook – ….ein kleiner Kalauer sei erlaubt.
Kurz und Gut: Wir möchten, dass sie offenen Herzens unser Weihnachtsmärchen geniessen und sich freuen, kräftig mitsingen und beschwingt und gestärkt nach Hause gehen.
Und als Zeichen der gemeinsamen Freude und im Geiste unserer kölschen Lebensart, die wir alle lieben und schätzen, möchten wir mit Ihnen zusammen den „Stammbaum“ der Bläck Fööss singen.
Stefan Mertens wird uns an der Gitarre begleiten, es singt für sie das gesamte Team des Hänneschen-Theaters.
Text: PM/Elisabeth Martini
Foto: Anja Bögge
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