Fidele Zunftbrüder werden 100 Jahre alt und gönnen sich zum „runden“ Geburtstag ein Damengremium, die Zunft-Schätzjer

Fidele Zunftbrüder werden 100 Jahre alt und gönnen sich zum „runden“ Geburtstag ein Damengremium, die Zunft-Schätzjer

Beim Pressetermin im Hänneschen-Theater in Köln gab es viel zu verkünden.

100 Jahre „jung“ werden die „Fidelen Zunftbrüder“ in der kommenden Session.

Wie entstanden die Fidelen Zunftbrüder? 1912 gründeten „Handwerker und Kaufleute“ in der bekannten Kölschkneipe „Marienbildchen“ einen Stammtisch mit dem Namen „Mer loße uns nit“.

1914-1918 folgte dann der 1. Weltkrieg, und einer nach dem anderen musste gehen, nur einer blieb zurück „Christian Förster“.

1919, ließ dieser den Stammtisch wieder aufleben und es wurde beschlossen den Stammtisch zum Gesellschaftsklub “ Mer loße uns nit“ gerichtlich eintragen. Noch im selben Jahr, entschloss man sich, aus dem Gesellschaftsklub eine Karnevalsgesellschaft zu machen und zwar mit dem Namen “ Fidele Zunftbrüder von 1919 e.V.

1924 zählte diese Karnevalsgesellschaft schon 250 Mitglieder. In ihrem Symbol führen die Fidelen Zunftbrüder seitdem den „Schalksnarr“ auf dem Kölner Wappen mit erhobenem Weinglas in der rechten Hand, zum Zeichen der Freude und in der linken Hand die Pritsche, zum Zeichen der Narretei.

Nach dem 2.Weltkrieg wollte der Vorstand eine Tanzgruppe aus Bäckern und Schornsteinfegern gründen, dies wurde jedoch vom Senat abgelehnt.

„Milo Maurer“ gründete eine Tanzgruppe im Kostüm der Schusterjungen, unter dem Namen „Schusterjungen“. Nach alter Tradition wurde das Tanzmariechen von einem Mann dargestellt.

1971 konnten die Schusterjungen wgen der Wehrpflicht nicht mehr teilnehmen und so gründete man Anfangs mit neun Damen die „Schustermädchen“.

1977 wurde die Tanzgruppe leider mangels Tänzerinnen aufgegeben.

1989 stellte die Gesellschaft das Kölner Dreigestirn mit „Prinz Peter Valder“, „Bauer Franz Schmitz“ und „Jungfrau Josef Becker“.

1995 gründete die Gesellschaft eine neue Tanzgruppe, die heutigen „Zunft-Müüs, die mittlerweile zu den Besten Kölns gehören.

Außer dem geschäftsführenden Vorstand, gibt es heute noch drei weitere Gremien, der Senat und der Große Ra, die die Familiengesellschaft bei allen Veranstaltungen tatkräftig und finanziell unterstützt.

Während der Pressekonferenz im Hänneschen Theater konnte man zum 100. Geburtstag nun eine „Neuerung“ vermelden, die Gründung des Damengremiums „Zunft-Schätzjer“.

Start in die kommende Session – mit dem „Kleinen Prinzenessen“ in der „ehemaligen“ Kölner Hofburg des Kölner Dreigestirns, dem Pullmann Cologne. Weiter geht es mit der sehr beliebten Mädchen-Sitzung die erstmals in der Kölner Flora stattfinden wird. Es folgen die große Kostümsitzung und die „Frack trifft Kostümsitzung“, beide jeweils im Maritim Hotel Köln. Die Kindersitzung in Rodenkirchen und die Teilnahme an der „Gemeinschaftssitzung“ Tarää im Tanzbrunnen Köln ( zusammen mit der Schnüsse Tring und der Willi Ostermann Gesellschaft).

Der ganze „Stolz“ der Fidelen Zunftbrüder ist jedoch die Sitzung „Selvs jemaat“. Diese findet bereits zum 10. Mal in Folge statt. Hier präsentieren Mitglieder eigene Vorträge und dürfen ihr Können zeigen im Vereinslokal Haus Schnackertz in Köln Nippes.

Der „Höhepunkt“ der kommenden Session ist allerdings die Teilnahme am Rosenmontagszug. Mit eigenem Festwagen, eigener Tanzgruppe und eigener Fußgruppe sowie Musikzug des Festkomitee Kölner Karneval.

Das Ende der Session wird dann mit dem Fischessen eingeläutet und dem Begräbnis des Karnevals, ebenfalls im Pullman Hotel Cologne.

ZUNFT SCHÄTZJER

Frauen im Karneval? Ohne das weibliche Geschlecht geht wenig im Kölner Karneval, Grund genug das auch die Fidelen Zunftbrüder Zeichen der Zeit erkannt und umgesetzt haben. Bei den letzten Klausur-Tagungen, kam die Idee aus dem Vorstand, ein Damengremium in der Familiengesellschaft zu gründen.

Und so gründete man am 25.04.2018 mit fünf Damen im Haus Schnackertz die Zunft Schätzjer.

Schnell fand man dort auch einen Vorstand, mit Präsidentin Ira Stoffels, Vize-Präsidentin Anke Müller, Schatzmeisterin Susanne Milden sowie Schriftführerinnen Alex Finkernagel und Conny Tosetti.

„Zunft Schätzjer“ werden kann jedes Damen-Mitglied bei der KKG Fidelen Zunftbrüder von 1919 e. V. Zunächst als „Hospitantin“ aufgenommen kann man nach einer „Hospitanten-Zeit“ dann zum „Zunft-Schätzjer“ ernannt werden. Dies wird dann mit der „Zunft-Schätzjer-Nadel“ als äußeres Zeichen dokumentiert. Präsentieren wird sich das Damengremium dann in einer maßgeschneiderten Damen-Litewka in den Vereinsfarben der Zunft, natürlich auch mit passendem maßgeschneiderten Hut.

Die „Zunft-Schätzjer“ möchten gerne mit anderen jungen und junggebliebenen aktiven Frauen mit Humor und Spaß, Veranstaltungen rund um die „5K“ für Karneval, Kunst, Kultur, Klüngel und Köln, erleben.

Der Vorstand des Damengremiums durfte bereits acht Hospitanntinen aufnehmen.

PATENSCHAFT FÜR TÜNNES

Knollendorf ist überall – Patenschaft für Tünnes.

Wohl kaum eine Figur aus dem Hänneschen Theater ist so beliebt wie Tünnes. So lag es den Fidelen Zunftbrüder in der Jubiläumssession besonders am Herz, eine Patenschaft über den beliebtesten Knollendorfer zu übernehmen.

Das diesjährige Motto“Uns Sproch es Heimat“ verbindet den Ursprung mit dem Hänneschen Theater. So gehört „Tünnes“ n der kommenden Session als „Patenkind“ zu den Fidelen Zunftbrüdern wie der Rhein zu Köln. Frauke Kemmerling , Intendantin des Hänneschen Theater Köln betonte bei der Pressekonferenz der Fidelen Zunftbrüder das „Jeder“ für „kleines Geld“ sich eine Patenschaft über Knollendorfer Bewohner leisten könnte. Für solch eine Patenschaft gibt es dann auch z. B die Chance „Hinger de Britz“ zu sehen.

Text: Pressemiteilung Fidele Zunftbrüder und Elisabeth Martini

Fotos: Anja Bögge