Kölner Kulturpreis in fünf Kategorien vergeben
Musical „Himmel und Kölle“ Kulturereignis des Jahres 2021
Köln, 31. Mai 2022. Das Musical „Himmel und Kölle“ ist das Kulturereignis des Jahres 2021. Der Kölner Kulturrat hat bei der 12. Verleihung des Kölner Kulturpreises am 30. Mai in der Kölner Flora zudem die bereits vorher bekanntgegebenen Preisträger*innen ausgezeichnet. In der Kategorie „Kulturmanager*in des Jahres 2021″ gewinnen Bettina Schmidt-Czaia, leitende Archivdirektorin des Historischen Archivs der Stadt Köln sowie Kerstin Ortmeier und Gerhardt Haag als Leitung des africologneFestival. Der „Ehrenpreis der Jury“ geht an die ehemalige Direktorin des Käthe Kollwitz Museums, Hannelore Fischer. Als beste „Junge Initiativen“ werden Decolonize Cologne sowie Studio Trafique ausgewählt. Wegen des Krieges in der Ukraine hatte die Jury zudem einen Sonderpreis „Initiative Ukraine“ ausgelobt – er geht an das Theaterkollektiv Futur3 mit „Art against War“.
Für das „Kulturereignis des Jahres“ waren aus zehn Vorschlägen neben „Himmel und Kölle“ noch die Aktion „Transit – Vorübergehende Literatur am Ebertplatz“ und die Ausstellung „Andy Warhol Now“ im Museum Ludwig nominiert. Die Entscheidung fiel durch das gemeinsame Voting von Leser*innen des Kölner Stadt-Anzeigers und der Kölnischen Rundschau sowie der Jury des Kölner Kulturpreises.
Den Preis als Kulturmanagerin des Jahres erhält Bettina Schmidt-Czaia für ihr Engagement bei der Positionierung und dem Betrieb des Historischen Archivs sowie für dessen Neukonzeption hin zu einem „Bürgerarchiv“. Dadurch habe sich das Historische Archiv zu einem „zukunftsfähigen und zeitgemäßen Kulturraum in Köln“ entwickelt, so die Jury. Ebenfalls in dieser Kategorie auszeichnet werden die Kuratorin Kerstin Ortmeier und Festivalleiter Gerhardt Haag für „ihren transkulturellen Weitblick, für ihren nachhaltigen Einsatz für Offenheit, Diversität und Dialog“, wie die Jury betonte. Dank ihres Engagements und der künstlerischen Expertise schafft das africologneFestival seit zehn Jahren Offenheit für kulturelle Differenzen und einen transkulturellen Dialog auf Augenhöhe.
Der „Ehrenpreis der Jury“ geht in diesem Jahr an Hannelore Fischer, unter deren Leitung sich das Käthe Kollwitz Museum als herausragende monografische Kollwitz-Sammlung – die weltweit umfangreichste – und Kunstort von internationalem Ruf etabliert hat. Hinzu kommen eine Fachbibliothek mit etwa 40.000 Bänden, ein Fotoarchiv mit historischen Aufnahmen, zahlreiche Ausstellungen und Kataloge sowie weitere wissenschaftliche Leistungen.
In der Kategorie „Junge Initiativen” erhält Decolonize Cologne die Auszeichnung für die besonderen Stadtführungen, die einen Perspektivwechsel der Kultur Kölns anstoßen. Dabei stehen Erinnerung, Aufklärung und Neubewertung der Kolonialgeschichte im Mittelpunkt. Studio Trafique als Preisträger zeichnet die Jury für die künstlerische Arbeit an einer Kombination von Digitalität und Theater aus. Als neuer Ort in der Kölner Theaterszene werden herkömmliche Ästhetiken der performativen Künste durch filmische und digitale Elemente erweitert.
Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine verleiht der Kölner Kulturrat in diesem Jahr den Sonderpreis „Initiative Ukraine“. Als Reaktion auf die großartige Unterstützung für Geflüchtete und Menschen in der Ukraine durch die Kölner Kulturszene wird das Theaterkollektiv Futur3 stellvertretend für viele vergleichbare Aktionen ausgezeichnet. Es hat schon kurz nach Kriegsbeginn zahlreiche Veranstaltungen initiiert, mit denen auch direkt Künstler*innen in Köln und die Kunstszene in der Ukraine tatkräftig unterstützt wurden. Ebenso wie die anderen Preise – mit Ausnahme des Ehrenpreises – ist auch diese besondere Auszeichnung mit 5.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhält Futur3 einen Betrag in Höhe von 15.000 Euro, der für zukünftige Ukraine-Projekte eingesetzt werden soll. Der Betrag stammt zu gleichen Anteilen aus der Kölner Kulturhilfe sowie von den beiden Unternehmer-Persönlichkeiten Frank Blase und Dr. Wilhelm Kemper. DIe ukrainische Sängerin Laura Marti sorgte mit einem kurzen Überraschungsauftritt am Schluss der Veranstaltung für den emotionalen Höhepunkt der Preisverleihung.
Bei der diesjährigen 12. Ausgabe des Kölner Kulturpreises gehören zur Jury der Vorsitzende des Kulturrats NRW Gerhart Baum, der Intendant des Bonner Kunstmuseums Prof. Dr. Stephan Berg, die ehemalige Generalsekretärin der Kunststiftung NRW Regina Wyrwoll, der geschäftsführende Gesellschafter von facts and fiction Jörg Krauthäuser, die Leiterin der Kultur- und Medienredaktion des Kölner Stadt-Anzeigers Anne Burgmer, der Kulturredakteur der Kölnischen Rundschau Axel Hill, die Literaturkritikerin Miriam Zeh, die Theaterkritikerin Dr. Sandra Nuy sowie der Vorsitzende des Kölner Kulturrats Dr. Hermann Hollmann. Zu den Unterstützer*innen des Kölner Kulturpreises gehören Jamestown Europe, ifp Managementberatung, Ebner Stolz und Dr. Ursula Becker.
Der Kölner Kulturpreis wird seit 2010 verliehen. Der Kölner Kulturrat möchte damit die hohe Qualität der Kultur in der Domstadt herausstellen und Impulse für ihre Entwicklung geben.
Über den Kölner Kulturrat
Der Kölner Kulturrat e.V. vereinigt die Fördervereine und -institutionen des Kulturbereichs in der Stadt. Als Interessenvertretung und Sprachrohr unterstützt er interdisziplinär das kulturelle Geschehen der Stadt Köln durch persönliches Engagement und fachlichen Rat. Mit dem Kulturpreis möchte der Kölner Kulturrat die hohe Qualität der Kultur in der Domstadt
Pressemitteilung