Es war eine sehr gedämpfte Stimmung an diesem Tag im Dorint am Heumarkt. Ein Freund des Dreigestirns und Korpskamerad, Rainer Knappe war wenige Stunden vor der Pressekonferenz gestorben.
Das Angebot die Halbzeitpressekonferenz zu verschieben war dem Dreigestirn offeriert worden, aber man hatte sich entschieden den Termin beizubehalten.
Moderator der Pressekonferenz war Festkomiteemitglied Michael Kramp. Er bat direkt am Anfang um eine Schweigeminute für Knappe und auch für den im Dezember 2019 ermordeten Kurt Braun.
Prinz Christian: Desto näher die Proklamation rückte desto mehr stieg die Nervösität. Natürlich war der Besuch in Berlin bei Kanzlerin Merkel ein besonderer Tag in unserem Leben als Kölner Dreigestirn. Aber auch das Erleben der Stimmung in den verschiedenen Sälen ist besonders. Hier werden mir der Besuch der Bahnhofsmission und das Mildred Scheel Haus in Erinnerung bleiben. In diesem Hospiz für Krebspatienten ist mir eine ältere Dame in Erinnerung geblieben. Mein Lächeln am Rosenmontag schenke ich ihr. Zu lernen das der Tod zum Leben gehört und man das Lachen bis zur letzten Minute auskostet war wichtig. Facettenreich sind auch die Hochs und Tiefs, siehe den heutigen Tag an dem es uns schwerfallen wird in den Karnevalsmodus umzuschalten.
Ich geniesse wirklich jeden Termin und bin stolz darauf Prinz Karneval zu sein.
In den letzten 12 Monaten lernte ich Dudelsack zu spielen um uns beim Bläck Fööss Medley zu begleiten.
Bauer Frank: Das Ornat des Bauern anzuziehen, Gänsehaut pur auch für mich als Bauer im Karneval ist es die schönste Zeit im Leben. Diese Zeit hat mir auch eine neue Freundschaft beschert, Kinderbauer Emil, da stimmte die Chemie auf Anhieb.
Da ich keine eigenen Kinder habe möchte ich mich als Patenonkel empfehlen. Nach Karneval wollen wir, das Dreigestirn und Eltern ins Miniaturwunderland Hamburg fahren. Neben der Freundschaft zum “ kleinen Bauern“ gibt es auch enge Bindungen zur Prinzengarde Köln, von der ich hoffe das die weiter wächst. Auch hier planen wir mit der Adjudantur und weiteren Kameraden des Korps Jan von Werth nach Tirol zu fahren, nach Karneval zum gemeinsamen Ski Urlaub. Was mir in Erinnerung bleibt? Der Besuch der Kinderklinik Amsterdamer Strasse, das Lachen eines 9 Monate alten kranken Kindes das den Karneval noch nie erlebt hat. Die Zeit rinnt wie Sand durch unsere Hände, jetzt ist schon Halbzeit.
Jungfrau “ Griet“: Mit Anlegen des Kleides der Kölner Jungfrau, dem Schminken mit Rouge und Auftragen des Lippenstiftes ist eine neue Zeitrechnung angebrochen. Es ist eine Zeit die ich nicht missen möchte in meinem Leben. Schade ist nur der Zeitdruck unter dem wir teilweise stehen. Meine Familie wollte sich mit mir in einem Foyer treffen, selbst mein Vater war als Überraschung dabei. Es fehlte die Zeit, kurze Umarmung, das war es. Ansonsten seht ihr mich auf Wolke 7 schweben. Ich geniesse meine Zeit im Dreigestirn. Mit meinen Mitarbeitern im Rücken und meinem Vater der ein Auge darauf hat lässt sich die Zeit bis nach Karneval gut überbrücken.
Prinz Christian: Dank gebührt denen die das soziale Projekt des Kölner Dreigestirn unterstützen. Es kommen viele auch auf uns zu denen es finanziell nicht möglich ist viel zu spenden. Diese bieten dann allerdings Hilfe beim Wagenbau an, sei es mit der Montage einer Toilette oder beim verlegen des Fussboden.
So wird es möglich sein einen Wagen für Menschen die gesund sind und die mit Handicap zu bauen.
Was uns besonders am Herzen liegt ist DANKE zu sagen an die Presse. Ob Online- Medium, Print Presse oder TV, wir haben das Gefühl der Augenhöhe.
Eine Bitte haben wir als Dreigestirn allerdings, diese ewige Bettelei um eine Prinzenspange muss aufhören. Es ist eine Auszeichnung in Sachen Karneval und Brauchtum.
Text: Elisabeth Martini
Foto: Anja Bögge