Äußere Mauerschale soll mit Mikroankern mit dem Mauerwerk verbunden werden
Der Römerturm an der Zeughausstraße / Ecke St. Apern-Straße muss aufgrund witterungs- und umweltbedingter Schäden dringend saniert und gesichert werden. Der Kölner Stadtrat hat in seiner Sitzung am 3. Februar 2022 die hierfür notwendigen Sicherungsmaßnahmen beschlossen. Die Stadt Köln stellt für die vorgeschlagene denkmalverträgliche und zugleich nachhaltige Lösung rund 500.000 Euro bereit.
Im Rahmen einer umfänglichen Schadensbilderfassung, die vom Förderverein Römische Stadtmauer Köln e. V. beauftragt wurde und unter der Fachaufsicht des Römisch-Germanischen Museums und des Stadtkonservators der Stadt Köln stand, wurde eine deutliche Ausbauchung der äußeren Mauerschale des Turmes festgestellt. Auf einer Fläche von circa 15 bis 20 Quadratmetern wurde eine Ablösung der vorderen Steinlagen erkennbar. Der Hohlraum hinter der äußeren Schale beträgt circa 16 Zentimeter. Vor diesem Hintergrund wurde im Frühjahr 2020 ein vorläufiges Sicherungsgerüst errichtet.
Nach Abschluss der Ausführungsplanung soll nun die endgültige Sicherung der Ausbauchung am Römerturm erfolgen, indem die äußere Mauerschale mit Hilfe von circa 90 Mikroankern mit dem Kernmauerwerk fest verbunden wird. Die runden, im Durchmesser sieben Zentimeter großen Ankerplatten, benötigen jeweils eine vollflächige Auflage, die durch Gießblei hergestellt wird.
Die Ausschreibung und Vergabe soll in der ersten Jahreshälfte 2022 erfolgen. Die Arbeiten selbst müssen in den frostfreien Monaten stattfinden. Die statische Sicherungsmaßnahme stellt eine Voraussetzung für die dringlich erforderliche und aufwendige Gesamtsanierung des Römerturmes dar.
Die römische Stadtmauer war 3.912 Meter lang, verfügte über elf Tore zur Stadt und besaß 19 Rundtürme. An zahlreichen Stellen sind ihre Überreste im heutigen Stadtbild sichtbar. Doch kein anderes Denkmal steht für die 2000-jährige Stadtgeschichte wie der sogenannte „Römerturm“, errichtet am Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus. Der Rundturm der römischen Stadtmauer von Köln markiert die Nordwestecke der Colonia Claudia Ara Agrippinensium und ist mit seinem mosaikartigen Mauerwerk aus verschiedenen Natursteinen von der Antike bis in die Gegenwart immer im Stadtbild erfahrbar geblieben. Er durchlebte die wechselvolle Stadtgeschichte und zieht seit Jahrhunderten die Aufmerksamkeit von Bürgerinnen und Touristinnen auf sich.
Pressemitteilung