Kowsky hat sein zweites Album „Krokus Pokus“ an einem wirklich ungewöhnlichen Ort aufgenommen. Der zwischen Berlin und Erfurt pendelnde Songschreiber wollte raus aus den Stadtmauern und konnte seine Band für ein kleines Experiment gewinnen. Sie schnappten sich Instrumente und Verstärker und fuhren raus ins Grüne. In einem kleinen magischen Garten unter einem riesigen alten Kirschbaum bauten sie ihr Outdoorstudio auf und verkabelten alles über Wiesen und Beete hin zum Mischpult im Gartenhäuschen, von wo aus Sound Wizard Martin „Yngwie“ Rödiger zur Mittagsruhe die Stecker zog. Innerhalb kürzester Zeit brachten sie so die 10 neuen Songs zum Blühen. “Unter freiem Himmel Musik zu machen, war so erfrischend und belebend. Statt auf Perfektion, setzten wir auf Feeling.”
Den Gartenzauber von “Krokus Pokus“ spürt man an allen Ecken des Albums. „Schraub dich locker“hüpft im Gemüse-Beat, “Immer” wiegt sich in der Sommerbrise und “Ich flick mich selbst” erzählt dir am Lagerfeuer seine vergurkte Geschichte. Zwischendurch zwitschern immer wieder die Kohlmeisen, zirpen die Grillen oder hämmert ein Nachbar. Alles fügt sich in die Albumkulisse ein und entführt die Zuhörer*innen raus in die Natur. Schließt man die Augen, steht man plötzlich selbst auf der Wiese unterm Kirschbaum.
Produziert und arrangiert hat Kowsky den ganzen “Krokus Pokus” auf eigene Faust und dabei mit seiner Band – René Kolditz (Schlagzeug) und Joe Hammerschmidt (Bass) – ungewollt den Unkrautrock erfunden. Ein Chor bestehend aus befreundeten Sänger*innen begleitete die Band bei einigen Stücken und setzte dem Ganzen die Baumkrone auf. Außerdem stellte sich raus, dass der Geräteschuppen ein satterFundus in Sachen neue Percussion Instrumente ist.
Kowsky’s Liebe zur Gitarre ist unüberhörbar. Mal mischt er in „Herz aus Stroh“ die Gartenparty mit einem Fuzz Solo auf, mal verwandelt er “Ich flick mich selbst” in einen traurigen italienischen Film, mal stachelt er die Band zu einer Velvet Underground-artigen Kakophonie an wie in „Schnee in L.A.”. Seine Stimme hat eine angenehm rauchige Note und bleibt stets authentisch. Mit Texten, die wie „Krokodilstränen“ scheinheilig durch die Pusteblume wehen oder wie „Der Pförtner“ gehörig die Hecke stutzen, ist Kowsky auf dem Rechenfeldzug durch die Strebergärten der Republik. Falls die Melodien hier und da an die Beatles erinnern, liegt das vielleicht daran, dass Paul McCartney ihm während seines Musikstudiums in Liverpool höchstpersönlich über die Schulter schaute. „Die Idee, im Garten aufzunehmen, entstand zwar vor der Pandemie, erwies sich aber mittendrin als glücklicher Zufall.”
Eine Schublade für das Album zu finden, ist nicht so leicht. Im Plattenregal passt es wohl am ehesten zwischen die Beatles und Element of Crime. Verspieltes Songwriting trifft auf tiefergelegte deutsche Lyrik, die sich selbst nicht zu ernst nimmt. “Krokus Pokus” ist sowohl ein verträumter Nachmittag im Liegestuhl, als auch eine aus dem Ruder laufende Gesprächsrunde am Grill.
Apropos: Satthören fällt extrem schwer. Die zehn Songs stecken so voller florierender Melodien, starker Lyrics und musikalischer Zaubertricks, die darauf warten, aus dem Strohhut gezogen zu werden, dass man automatisch in den Repeat-Modus geht. Das Album wächst in den Ohren seiner Hörer*innen – ist also ein echter Grower. Kurz gesagt: Nachhaltige Musik.
Über diesen Link können Sie das Album anhören:
KROKUS POKUS | Kowsky (kowskymusik.de)
Pressemitteilung