Der Lärm, der vom Köln-Bonner Flughafen ausgeht, führt schon seit Jahren zu Streit. Nun haben Bürger eine erneute Debatte zum Thema losgetreten – kurz vor der NRW-Landtagswahl
„Im Sommer können wir nicht mit offenem Fenster schlafen, weil die Flugzeuge so tief fliegen und unser kleiner Sohn von dem Lärm aufwacht“, schreibt ein User als Kommentar unter einer Online-Petition, mit der ein komplettes Nachtflugverbot gefordert wird. Selbst mit geschlossenen Fenstern seien die Flugzeuge vor allem nachts sehr laut. Mehr als 2.000 Menschen haben die Eingabe unterschrieben. Ende des Monats wird sich der Beschwerdeausschuss im Kölner Stadtrat damit befassen.
Flughafen gilt als wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die Lage ist nicht nur bei den Eigentumsverhältnissen des Flughafens kompliziert, sondern auch bei der Zuständigkeit für die Genehmigungen. Bund, Land und Stadt Köln ringen um ihre Positionen. Es gibt hohen Abstimmungsbedarf. Klar ist, dass der Flughafen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Rheinland ist. Dazu trägt auch die Auslastung während der Nacht bei, vor allem bei Transportflügen.
So ist es auch kein Wunder, dass die Kölner Stadtverwaltung – und auch eine Mehrheit der Politiker – ein rigoroses Nachtflugverbot klar ablehnt. Immerhin will die Stadt Köln aber weitere Messanlagen in jedem betroffenen Kölner Stadtbezirk errichten. Einige solcher Mess-Stellen gibt es bereits – betrieben vom Flughafen. Außerdem soll es künftig auch jedes Jahr einen öffentlichen Lärm-Bericht geben, der die Ergebnisse der Messungen dokumentiert.
Mehr Gebühren für laute Flugzeuge?
Mit der Flughafen-Verwaltung soll dann jeweils verhandelt werden, dass laute Flugzeuge viel höhere Gebühren zahlen müssen, damit künftig leisere Maschinen eingesetzt werden. Den verärgerten Anwohnern geht das nicht weit genug. Sie befürchten, dass die jetzige Nachtflugregelung bis 2050 verlängert wird.
Pressemitteilung WDR
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