Okka-Esther Hungerbühler zeigt in ihrer Ausstellung „Der Borkenkäfer“ von Donnerstag, 12. Mai, bis Samstag, 25. Juni 2022, Skulpturen und Gemälde in einer ortsspezifischen Installation in der artothek – Raum für junge Kunst. In einem Pressegespräch am Mittwoch, 11. Mai 2022, 11 Uhr, erläutert Hungerbühler die Hintergründe ihrer Ausstellung, die am Abend um 20 Uhr eröffnet wird. Am Mittwoch, 8. Juni 2022, 19.15 Uhr, unterhält sich Kunsthistorikerin Greta Kühnast beim Künstleringespräch „Auf einen Tee mit Okka und Greta“ in der Ausstellung mit Okka-Esther Hungerbühler.
Der Borkenkäfer frisst sich, zunächst unbemerkt, durch die Wälder und sorgt auf lange Sicht für Chaos und Untergang der installierten Ordnung im Forst. Für die wirtschaftliche Nutzung optimierte Anpflanzungen wandeln sich durch Klima und Windeinbrüche beschleunigt zu einem desolaten Haufen wirr durcheinander gestürzter Baumstämme. Ähnliche Störungen und sich auflösende Systeme kreiert Okka-Esther Hungerbühler in ihren Arbeiten. Gemälde mit figurativen Alltagsszenarien verlieren ihre räumliche Stabilität durch stürzende Linien und Flächen, die die Künstlerin bewusst als Element der Auflösung einer herkömmlichen Bildordnung einsetzt. Dargestellte Inhalte geraten dabei genauso ins Wanken, driften auseinander und zersetzen die gestaltete Form.
Eine Skulptur mit dem Titel „Beruf und Karriere“ ist Form und Typ zugleich. Gehetzt, wie auf dem Sprung steht sie in der Mitte des Raumes, beobachtet von der Skulpturenreihe „Einer wird’s werden“ aus Pappmaché und Geschenkpapier, die von der Empore herunterschaut. Auch diese Skulpturen sind Typen in reduzierter Form, Stellvertreter*innen einer potenziellen Gesellschaft. Eine animatronische Skulptur – STEFFI – interagiert mit den Besucher*innen: bei Annäherung entwickelt sie ein geräuschvolles Eigenleben.
Okka-Esther Hungerbühler, 1988 geboren in Bonn, studierte von 2010 bis 2016 an der Universität der Künste in Berlin bei Thomas Zipp und ein Semester an der Cooper Union in New York City.
Text Pressemitteilung
Bild Borkenkäfer_artothek“ Quelle „Okka-Esther Hungerbühler“