Ehrengarde und Stadt Köln präsentieren Entwurf – ein Schmuckstück am Rudolfplatz entsteht

Umbau der Hahnentorburg – neues „Schmuckstück“ für die Ehrengarde

Bei der Vorstellung des geplanten neuen Gebäudes am Rudolfplatz trifft „Alt auf modern“ und es sieht danach aus als würde das Gebäude ein „Schmuckstück“ am Rudolfplatz werden.

Die Hahnentorburg ist seit Jahren die Heimat der Ehrengarde und ein prägendes Baumonument der Kölner Stadtsilhouette. Nach der Nutzung als Historisches Museum und Ausstellungsgebäude des Berufsvereins Bildener Künstler, ist die Hahnentorburg seit 1988 Heimat und Sitz der Karnevalsgesellschaft EhrenGarde der Stadt Köln 1902 e.V., die die Räumlichkeiten für ihr Vereinsleben und zur Brauchtumspflege nutzt und sich im Gegenzug um den Ehrhalt der Hahnentorburg kümmert.

Der Rudolfplatz hat sich ebenfalls innerhalb der letzten 150 Jahre verändert. Er verbindet die Ringe und die Ost-West Verbindung.

Nun wird es Veränderungen am Rudolfplatz geben. Der südliche Block wird in den nächsten Jahren neu gestaltet. Auf Grundlage des 2015 entschiedenen Gutachterverfahrens wird hier nach den Entwürfen des englischen Büros Caruso St John ein neuer Gebäudekomplex entstehen. Damit wird es gelingen diesen heute in die Jahre gekommenen Bereich neu zu ordnen und dem Ort entsprechend adäquat zu gestalten.

Und nicht nur das: Auf der Grundlage des 2009 beschlossenen Masterplans wird zukünftig die gesamte verkehrliche Situation neu geordnet und im Zuge der Maßnahme “ Ost-West-Achse“ umgebaut. Die Platzfläche des Rudolfplatzes wird damit vom MIV befreit und der Rudolfplatz kann mit Aufnahme bzw Erweiterung der Stadtbahntrasse und -Haltestelle bis an seine südliche Platzkante geführt werden.

Diese geplanten Veränderungen haben unmittelbar Auswirkungen auf die Hahnentorburg. So ist in Zusammenhang mit vorgenannter Projektentwicklung des südlichen Baublocks der Abriss der in den 1960er Jahren angebauten Brückenkonstruktion für 2017 avisiert. Der Wegfall der hierin vorhandenen Räumlichkeiten kann für den Nutzer im Bestand der Hahnentorburg nicht kompensiert werden.

Unabhängig von der Nutzung der Hahnentorburg durch die Ehrengarde gibt es ohne ein neues Konzept wegen der unzureichenden Zugangsmöglichkeiten kaum eine vorstellbare Nutzung. Ziel ist es jedoch, das Denkmal langfristig lebendig und erlebbar zu(er)halten.

Planverfahren: Kooperativer, dialogorientierter Planungsweg als offener Diskussionsraum.

Die Aufgabe war weniger aufgrund des umzusetzenden Programms, als aufgrund der hochgradig komplexen und komplizierten Rahmenbedingungen und Belange zu kennen, abzuwägen und eine Lösung vorzuschlagen, die in der ersten Phase städtebaulich und denkmalverträglich, in der zweiten Phase architektonisch überzeugt.

Vor diesem Hintergrund entschied sich die EhrenGarde in enger Abstimmung mit der Stadt Köln ein zweiphasiges Gutachterverfahren mit 12 Architekten in Phase 1 und 7 Architekten in der Phase 2 – als vollkommen ergebnisoffenes Planverfahren- durchzuführen. Dies bedeutete, dass im Falle von nicht befriedigenden Lösungen zuer ersten oder zweiten Phase das Verfahren auch vorzeitig hätte beendet werden können.

Die Jury wählte in ihrer ersten Sitzung am 12.01.2017 von den eingereichteten 12 Arbeiten sieben Konzepte aus, die in einer zweiten, vertiefenden Bearbeitungsphase nach klaren Hinweisen aus der Jury präzisiert wurden.

Das Ergebnis:

In der abschließenden Sitzung am 06.04.2017 hat die 11 köpfige Jury bestehend aus externen Architekten und Vertretern der Politik und Verwaltung sowie die Ehrengarde aus den sieben Vorschlägen die Arbeit des Büros Kister Schethauer Gross (Köln) einstimmig ausgewählt und zur weiteren Bearbeitung und Realisierung empfohlen.

Der Entwurf überzeugte die Jury vor allem in der „unterirdischen“ Lösung durch hohe funktionale Qualitäten und einer besonderen Atmosphäre der neue geschaffenen Räume.

Mit einem kleinen Anbau an den Südturm wird zukünftig ein adäquter Eingang in die Hahnentorburg geschaffen, die Barrierefreiheit gesichert und das Baudenkmal mit notwendigem Respekt ergänzt.

Text: PM/Elisabeth Martini

Fotos: Elisabeth Martini