Die Nippeser Bürgerwehr hat die Pläne zur Nutzung des städtischen FORT X als kulturellen Treffpunkt für die Menschen im Veedel zu den Akten gelegt. Das hat der Vorstand des Traditionskorps einstimmig beschlossen. „Für uns als ehrenamtlich tätige Karnevalisten ist das inzwischen jahrelange Hin und Her rund um das FORT X nicht länger leistbar”, erklärt Michael Gerhold, Präsident der Kölner Karnevalsgesellschaft Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V. „Wir hatten ein tragfähiges Konzept zur aufwändigen Sanierung und späteren Nutzung des historischen Gebäudes. Die meisten Beteiligten finden das auch gut, gerade weil wir ein umfassendes Ideenpapier, das die Interessen von Anwohnern und Bestandsmietern berücksichtigt, vorgelegt haben.” Allerdings wurden den Ideen für eine Nutzung als kulturelle Begegnungsstätte von privaten Interessensgruppen immer wieder Steine in den Weg gelegt, sodass die Planungen ins Stocken geraten sind. Zugleich verfällt der Gebäudekomplex immer weiter. „Schon 2020 wurde eine akute Gefährdung der Verkehrssicherheit behördlich festgestellt”, so Gerhold. „Seitdem ist nichts passiert, um den Verfall auch nur aufzuhalten. So wird eine Sanierung – egal für welchen Nutzer – immer kostspieliger.” Inzwischen sind auch für uns besonders in Betracht kommende Förderprogramme ausgelaufen oder stehen kurz davor. Diese hätten ein wichtiger Baustein für die kulturelle Nutzung sein können „Die Stadt Köln hat öffentlich deutlich gemacht, dass sie sich außer Stande sieht, die Kosten für die Sanierung und dauerhafte Erhaltung zu stemmen. Da ist es doppelt unverständlich, dass ein fertiges tragfähiges Konzept für eine kulturelle Nutzung nicht deutlicher unterstützt wird“, erläutert der Präsident der Nippeser Bürgerwehr. „Wir sind ja kein Wirtschaftsunternehmen, sondern Kölner Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren – übrigens für das anerkannte immaterielle Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland, den rheinischen Karneval. Ein Blick auf andere Gebäude, die Kölner Karnevalsvereine in Erbpacht übernommen haben, zeigt, wie pfleglich und Denkmalschutz-orientiert eine solche Nutzung in der Praxis aussehen könnte.” Nun wird die Stadt Köln eine andere Lösung für das baufällige Gebäude suchen müssen.
Pressemitteilung Nippeser Bürgerwehr