Der Kölner Rosenmontagszug hat im Jubiläumsjahr alle Erwartungen übertroffen: Es war mit 8,5 km Zugweg nicht nur der längste Zoch in der 200-jährigen Geschichte des Kölner Karnevals, es war auch der erste Zug, der auf der Schäl Sick gestartet ist. Diesen ganz besonderen Zoch wollten Hunderttausende sehen und sorgten von Deutz bis zum Ziel an der Severinstorburg für dichtes Gedränge rechts und links des Zugweges. Die vorsorglich installierten Sperrkonzepte in Deutz und auf der Severinsstraße haben zwar gut funktioniert, aber der Zug endete dennoch deutlich verspätet erst gegen 20:40 Uhr auf der festlich illuminierten Severinsstraße. Zugleiter Holger Kirsch: „Drei Jahre mussten die kölschen Jecken auf ‚ihren‘ Rosenmontagszug warten – und sie wurden für ihre Geduld belohnt. Ein tolles Programm vor dem Start am Deutzer Bahnhof, tolle Bilder von den Festwagen mit dem Dom-Panorama im Hintergrund und ein unglaubliches Finale im bunt illuminierten Severinsviertel: Was will das kölsche Hätz mehr?”
Im Vordergrund stand für die Jecken nach zwei Jahren Pandemie vor allem das Miteinander mit Familie und Freunden am Rand des Zuges. „Die Jecken hatten Lust, endlich wieder gemeinsam zu schunkeln und zu feiern”, so Zugleiter Holger Kirsch. „Über 12.000 Mitglieder aus unseren Karnevalsgesellschaften sorgten mit Kamelle und Strüsjer für Partystimmung. Aber auch die Persiflagen sind gut angekommen. Dafür haben wir viel Applaus und Zustimmung erhalten.” Dabei regten die Persiflagewagen zum Teil zum Schmunzeln, zum Teil zum Nachdenken an. Ob Putin oder Trump, ob Klimawandel oder grüne Realpolitik, ob lokal, national oder international: Der Rosenmontagszug bot für jeden Geschmack etwas. Besondere Aufmerksamkeit erhielten natürlich die aktuell erst am Rosenmontag vorgestellten Persiflagen zu den Verhältnissen im Iran und in Afghanistan unter den Taliban sowie der Festwagen, der 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland würdigte. Auch die neuen, extrem beweglichen Großfiguren fielen positiv auf: „Die ‚Big Jeck‘ genannten Figuren wurden von Sportstudierenden bewegt und sollen künftig zum festen Bestandteil des Zuges werden“, erläutert Holger Kirsch. Er enthüllte auch schon das Motto für die 201. Session des Kölner Karnevals: „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ zeugt nicht nur vom Kopfschütteln der Menschen über die verrückten Geschehnisse in aller Welt, sondern soll auch den Fokus auf die kölschen Bühnen richten – vom Hänneschen-Theater über die vielen Kleinkunst-Bühnen und freien Theater bis zum Schauspielhaus und der (fast) fertigen Oper. Mehr zum neuen Motto unter www.koelnerkarneval.de.
Restliche Fotos Anja Bögge
Pressemitteilung