Stammtisch Kölner Karnevalisten – Endlich wieder Karneval – Satory Oktober Köln

“ Endlich wieder Karneval“ das sagten viele, die den Satory betraten. Nach einer viel zu langen Durstrecke präsentierte man sich im großen Satory zu Köln.

70 Jahre Stammtisch Kölner Karnevalisten – Vorstellabend im Satory Köln mit Oscar-Flair Am 02.10.2021 lud der Stammtisch Kölner Karnevalisten zum Vorstellabend im Satory zu Köln ein. Die große Künstlervereinigung präsentierte dort die neuen Programmpunkte der kommenden Session 2021/2022 . Mit einem „ausgeklügelten“ Corona-Sicherheits-Kontroll-Konzept ging es über den Ostermann-Saal in den großen Satory. Pünktlich auf die Minute 18 Uhr startete das Programm mit den „Domstädter Köln“. Diese waren auch zuletzt schon Opener bei der Matinee auf der Pferderennbahn Köln. Die Bühne präsentierte sich als Karnevals-Zirkus. Damian ist ein „Newcomer“ in Sachen Rede. Aus dem Grenzgebiet in Belgien kommend erzählte er aus den Erlebnissen eines „Teenies“ unter Corona. Wie man so schön zu sagen pflegt “ Da ist noch Luft nach oben“. Sich dem zahlreichen Publikum im Satory zu präsentieren unter den Augen vieler Literaten, dazu gehört schon wirklich viel Mut. Mit viel Spucke und guter medialer Auftritte könnte daraus was Gutes werden.

Weiter ging es mit der Kinder und Jugendtanzgruppe „Flöhe der Großen Allgemeine K.G“ und „Kammerkätzchen und Kammerdiener“. Leider versagte beim Auftritt der „Großen Flöhe“ die Technik.  Wo der Fehler lag – man konnte es nicht herausfinden. Schade man hätte sicherlich gerne das Können gezeigt. „Wo sind nur die ganzen Männer“ fragte man sich dann beim Aufzug der „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ der K.G Schnüsse Tring. Hier fehlt wie bei so vielen Tanzgruppen der „männliche “ Nachwuchs in Sachen Tanz. Das Thema in diesen turbulenten Tagen rund um die Wahl ist das Thema „Kanzlerschaft“. Der „Schöfför der Kanzlerin“ gab Auskunft über mögliche Koalitionen und war sehr nah an der Materie. Jens Singer ist Jurist im Bundestag ( Parlamentsjurist)  und begeisterte mit seiner Rede zur frühen Stunde das Publikum. Sein kurzer „Zwischen-Tel-Talk“ mit einem möglichen Kanzler sorgte für die ersten Lacher des Abends. Solche Redner die so tagesaktuell am Geschehen sind wünscht man sich häufiger.  Ein Muss für Sitzungen! Philipp Oebel folgte im Programm. Seine Spezialität sind Krätzjer. Und da wird es dann ruhig im Saal. Ruhig bis auf diejenigen unter den Besuchern die den Vorstellabend für die ersten Ausschweifungen in Sachen Alkohol nutzten. Schade für einen auftretenden Künstler.  Aber diese unschönen „Nebengeräusche“ verstummten schnell als das Publikum in die Krätzjer mit einstimmte. Dä Tuppes vum Land – über ihn braucht man nicht mehr viel sagen – er ist und bleibt Profi auf der ganzen Linie. Wer es schafft nicht nur die aktuelle Lage in Berlin in die Rede einfliessen zu lassen sondern auch noch das aktuelle Tagesthema „Helene Fischer  ist schwanger“ mit einzubauen, der schafft es sich “ nicht sich selber zu covern“  sondern aufzuzeigen “ Ich bin am Ball“. Da wunderte es kaum das es dann noch Standing Ovations vom Publikum gab und für 10 Jahre Mitgliedschaft im Stammtisch  die Ehrenurkunde. Danke lieber Tuppes – Du hast den Abend bereichert! Mit „De Höppemötzjer“ und der Kinder-und Jugendtanzgruppe „Pänz vum Rhing“ ging es weiter im Programm. „Ne komische Hellije“ Peter Kolb – gut wäre es gewesen das Thema Kirche und Kardinal z. B in die Rede einfliessen zu lassen. Da war sehr, sehr viel Luft nach oben. Während viele die lange Auszeit genutzt hatten alles an Themen förmlich „aufzusaugen“ hatte man hier den „Karnevals-Zug “ verpasst. Wohlgemeinter Rat – wie die Herren Kollegen tagesaktuell am Geschehen bleiben dann gibt es auch keine Kritik!

„Blom und Blömcher“ folgten im Programm. Oft hatte man sich selber neu erfunden mit immer neuen Gesichtern die Wandelbarkeit bewiesen. Nun ist Oly Blum fest beim Hänneschen Theater und was nun liebe Blömcher?  Man zeigte auch hier tagesaktuell wie wichtig Social Media ist. Dann wird halt auf der Bühne „Face-Time“ in einem Video-Call gemacht.  „Spielt doch schon mal ein Lied “ meinte Oly Blum aus dem Hänneschen. Gemacht, getan. Doch wer sollte dann Oly Blum ersetzen? Da gibt es nur einen, den BESTEN, seinen Vater Hannes Blum. Bejubelt betrat der „Rentner“ die Bühne, als wäre er nie von dieser Bühne gegangen stimmte er seine besten Parodien an. Ob nun als Wolfgang Niedecken „De Mösch“ auf „Verdamp lang her“ von BAP. Er zeigt der Jugend die Wandelbarkeit in Zeiten der Neuorientierung des Karnevals. Wandelbarkeit in Zeiten des Gender-Themas wichtig auch im Kölner Karneval. Und nach einer erneuten Face-Time mit Oly Blum unter der Dusche traten dann Vater und Sohn gemeinsam auf. Wer da keine Freudentränchen verdrückte war es selbst schuld. Willi und Ernst- die Spitzenredner aus Koblenz. Als Typ “ Rentner“ hat man viele Themen. Auch tagesaktuell wie viele Kollegen nah am Thema Wahl. Wer bei ihrer Corona-Rede nicht lacht ist selber schuld. Stehende Ovationen gab es aber dann zum „Tattoo-Fail“, viel sei nicht verraten es ist sehr hörenswert! Hier zeigte sich einmal mehr was so eine lange Auszeit bewirken kann. Wurden sie einst als „Nachwuchs“ belächelt haben sie sich in Jahren danach im Karneval fest „etabliert“ und stetig ihre „Type“auf das nächste Level gebracht.  Damit füllen sie die Lücke die seit Jahren solche Zwiegespräche hat vermissen lassen. Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum so ihre realen Namen sind in Köln angekommen. Nicht erst seit dem 02.10.2021 aber in den Herzen der Kölner- DANKE AN EUCH dafür. Nach kurzer Mutterpause präsentierte sich dann auch Nadine Fiegen wieder dem Publikum. Als „Domhätzjer Nadine “ verzauberte sie auch wieder das geneigte Publikum im Saal.  Leider versagte auch hier wieder die Technik im Saal – ein Thema wo man dran arbeiten müsste bei kommenden Karnevalsveranstaltungen. Oft dröhnte es an den Seiten der eigentliche Beitrag in Sachen Musik klang dann etwas „seltsam“. „Ratsherren aus Unkel“ der nächste Programmpunkt. Mit „God save the Queen“ hatte man ein Wagnis in den Saal gebracht. „Dä Nubel“ Michael Hehn präsentierte sich zwar nicht tagesaktuell aber dennoch wortgewandt wie man ihn kennt. “ Original Kölsch Hänneschen“ zeigte dann im Satory sein Können. TOP wie immer. Daumen hoch. „De Knallblech“ musikalisch einzuordnen zwischen „Druckluft“ und „Querbeat“ können Laut das bewiesen sie wirklich im Satory. Mit sattem Disco-Sound war man wohl ein Lückenfüller bis zum nächsten Auftritt. Unser Eindruck, perfekt für Jugendbälle, aber auf normalen Sitzungen eher problematisch. Jürgen B. Hausmann – da bleibt nicht viel zu sagen. Er, der Oldie unter den Rednern hatte zwar eine unglückliche Startzeit so spät am Abend. Aber als er dann nach Rennfahrer-Art mit seiner Rede anfing war klar auch dieser Redner hat die Corona-Zeit sinnvoll genutzt um tagesaktuell zu bleiben. Ob nun Armin Laschet dran glauben musste oder die Corona-Zeit zu Hause mit der lieben Ehefrau, der „Hausmann“ wusste wie immer zu begeistern. Chapeau! Mit den Kammerkätzchen und Kammerdiener ging es weiter im Programm, diesmal mit den „Großen“. Als Schlusspunkt dieses Abend gab es dann die HÖHNER. Oder sollte man sagen die „neuen“ Höhner? Die Gesichter haben sich verändert, der altbekannte Sound bleibt. Für viele war an diesem Abend “ Hey Kölle“ nach dem Weggang von Hannes Schöner als Hauptstimme etwas befremdlich. Man muss sich daran gewöhnen das sich die Gesichter der Band verändern. So wie sich jeder von uns verändert werden auch viele Wechsel in Bands stattfinden. Die HÖHNER sind dabei nur eine von vielen Bands in denen Wechsel erfolgt sind oder noch erfolgen werden. Das Publikum oder geneigte Fans werden dazu ihre eigene Meinung haben. Wer die HÖHNER bucht kann nichts falsch machen. Fazit: Ein Abend der nicht besser hätte sein können. Startend mit dem Einlass-Konzept und der Programmpunkte zeigte der Stammtisch hier wie der kommende Karneval 2021/2022 sein kann,bunt teilweise laut. Mit dem „Zirkus Thema “ und den beiden Moderatoren Manfred Schweinheim und Stephan Henseler hat man eine gute Bank in Sachen Moderation. Text und Fotos: Anja Bögge für www.music-colonia.de