NS-DOK unterstützt Hilfsnetzwerk für NS-Überlebende in der Ukraine
Biografien einiger Empfänger*innen von


Biografien einiger Empfänger*innen von Hilfsgeldern des Hilfsnetzwerks

Von 1989 bis 2014 organisierte das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln gemeinsam mit der Projektgruppe „Messelager“ – einem Zusammenschluss unterschiedlicher Akteur*innen der Kölner Zivilgesellschaft – ein regelmäßiges Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Insgesamt nahmen 532 ehemalige Zwangsbeschäftigte daran teil, rund 170 von ihnen kamen aus der Ukraine. Neben einem offiziellen Programm wurden Ortsbesichtigungen an Lagerstandorten und Arbeits- und Haftstätten veranstaltet.

Mit allen Zeitzeug*innen wurden ausführliche Interviews aufgenommen, in denen sie über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen im nationalsozialistischen Köln berichteten. Mitglieder der Projektgruppe sowie Mitarbeiter*innen des NS-DOK blieben noch Jahre später in Kontakt mit den Gästen des Besuchsprogramms. Bereits 2015, nachdem Russland die Krim annektierte und der bewaffnete Konflikt im Osten der Ukraine begann, unterstützten das NS-DOK und die Projektgruppe betroffene Zeitzeug*innen in den Konfliktgebieten. Als Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 begann, war es nur folgerichtig, dass die Projektgruppe und das NS-DOK die vorhandenen Kontakte zu den Zeitzeug*innen nutzten, um die mittlerweile Hochbetagten, die die Schrecken eines Krieges erneut durchleben müssen, zu unterstützen.

Parallel dazu haben sich Anfang März 2022 rund 50 Gedenkstätten, Erinnerungsorte, Stiftungen und Vereine zusammengeschlossen und ein „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ gegründet. Seitens der teilnehmenden Institutionen besteht ein dichtes Netz an formellen und informellen Kontakten in verschiedene Städte der Ukraine. Die Koordination des Hilfsnetzwerks wird durch eine Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft unterstützt. Das Netzwerk, in dem das NS-DOK unterstützend mitwirkt, akquiriert Spendengelder, die treuhänderisch vom gemeinnützigen Verein „KONTAKTE-KONTAKTЫ“ verwaltet und an die Betroffenen und deren Angehörige ausgezahlt werden.

Das NS-DOK kontaktierte zunächst 20 Zeitzeug*innen. Dabei handelte es sich um die teilweise jüngsten Gäste des Besuchsprogramms, die entweder als Kinder mit ihren Eltern nach Deutschland verschleppt wurden oder in Köln als Kinder von Zwangsarbeiterinnen zur Welt kamen. Rund die Hälfte der E-Mails kam als unzustellbar zurück. E-Mail-Adressen, über die noch kürzlich kommuniziert werden konnte, waren nicht mehr erreichbar. Der Versuch, die Personen telefonisch zu kontaktieren, war erfolgreicher, doch auch hier herrschte ein ähnliches Bild vor: Viele der bislang bekannten Nummern liefen ins Leere, waren stillgelegt, nicht mehr erreichbar oder mittlerweile anderen Menschen in der Ukraine zugeordnet. Hier konnte eine Kollegin aus dem Hilfsnetzwerk helfen, die sich vor Ort in der Ukraine befand und über ihre Kontakte zu Renten- und Sozialämtern die aktuellen Kontaktdaten der ehemaligen Gäste oder deren Angehörigen ermitteln konnte. Die Gespräche waren emotional, geprägt von Dankbarkeit, dass in Köln noch an die Zeitzeug*innen gedacht wird. Zum jetzigen Zeitpunkt haben acht Familien eine finanzielle Unterstützung im Gesamtwert von 1.900 Euro erhalten. Es ist sicher kein großer Beitrag, für die Betroffenen jedoch eine dringend benötigte Hilfe.

Biografien einiger Empfänger*innen von Hilfsgeldern des Hilfsnetzwerks

Grigorij Michajlowitsch Korsatschenko wurde 1943 als Elfjähriger zusammen mit seiner Mutter und vier Brüdern aus seinem Heimatdorf Suvyd in der Oblast Kiew zur Zwangsarbeit nach Köln verschleppt. Die Familie lebte in einem Lager der Deutschen Reichsbahn in Köln-Nippes. Nachdem das Lager durch Fliegerbomben zerstört wurde, hat man die Familie in das Reichsbahnlager in der Köln-Ehrenfelder Hornstraße umquartiert. Nach der Befreiung wurde Grigorij mit seiner Familie in das Heimatdorf repatriiert. 2011 nahm Grigorij Korsatschenko zusammen mit seinem Enkel am Besuchsprogramm der Stadt Köln für ehemalige Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge teil. Er lebt noch heute in seinem Heimatdorf Suvyd. 200 Euro hat Grigorij Korsatschenko im Mai 2022 vom Hilfsnetzwerk erhalten.

Foto: Grigorij Korsatschenko während seines Besuchs in Köln, Juni 2011 (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, N986-148).

Jewdokia Afanasjewna Landar, Mutter von Alla Nikolajewna Demotschko, wurde 1942 als 21-Jährige aus dem Dorf Jarochiwka in der Oblast Poltawa zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. In Köln arbeitete sie zunächst als Küchenhilfe im Kolpinghaus, später als Hilfsarbeiterin in einer Möbelfabrik. Am 3. Juli 1944 kam ihre Tochter Alla in der Kölner Frauenklinik zur Welt. Jewdokia wurde von ihren Kolleginnen bei der Betreuung des Kindes unterstützt. Nach der Befreiung kehrten Mutter und Tochter in die Heimat zurück. Alla erfuhr erst im Erwachsenenalter vom Schicksal ihrer Mutter. 2006 besuchte sie auf Einladung der Stadt Köln ihre Geburtsstadt. Heute lebt sie in Dikanka in der Oblast Poltawa. Im Mai 2022 hat sie 200 Euro vom Hilfsnetzwerk erhalten.

Foto: Alla Demotschkos Mutter, die Zwangsarbeiterin Jewdokia Landar (sitzend) 1943 in Köln (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Bp 20642).

Pressemitteilung inkl Fotos

Veedels-Konferenz in der Mülheimer Stadthalle

Am Freitag, 24. Juni 2022, startet die „Veedels-Konferenz“ in der Stadthalle Mülheim mit bis zu 80 Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren sowie Beschäftigten der Stadt Köln, Multiplikator*innen und Politiker*innen aus Mülheim. Die Ergebnisse der „Veedels-Spaziergänge“ werden gemeinsam gesichtet und ausgewertet – nach Möglichkeit werden direkt Lösungsideen entwickelt. Ziel der „Veedels-Konferenz“ ist es, Maßnahmen zu identifizieren, die schnell umsetzbar sind und priorisiert werden.

Bei den „Veedels-Spaziergängen“ vom 28. März bis 8. April 2022, haben Kinder und Jugendliche aus Köln-Mülheim ihr Veedel „gecheckt“ und auf dem Kölner Beteiligungsportal meinungfuer.koeln im Online-Kartendialog markiert, kommentiert und Fotos hochgeladen. Jüngere Kinder konnten sich auch analog mit Postkarten, gebastelten Mappen und gemalten Bildern beteiligen. Auch beim Meinungs-Mobil der Stadt Köln auf dem Wiener Platz konnten Hinweise, Kommentare und Anregungen abgegeben sowie Fragen zur Kinder- und Jugendbeteiligung gestellt werden.

Insgesamt gingen 708 Beiträge, 4.416 Bewertungen und 30 Kommentare auf der Plattform ein, die im Aktionszeitraum von 2.038 Besucher*innen aufgerufen wurde. Die fünf wichtigsten Themenbereiche für Mülheimer Kinder und Jugendliche sind demnach Sauberkeit, Grünflächen, Freizeitangebote, Sicherheit und Mobilität. Die Eingaben werden nun auf der Veedels-Konferenz besprochen, die zudem ein buntes Mitmach-Programm, auch für die jüngeren Kinder, anbietet.

Nach den Beteiligungsformaten mit den jungen Mülheimer*innen werden als erster Schritt hin zur Umsetzung die entwickelten Ideen von der Stadt geprüft. Nach 100 Tagen wird dann im „Re-Check“ nachgesehen: Was bereits umgesetzt werden konnte, was noch aussteht, aber auch erläutert, warum eine Idee vielleicht nicht realisierbar ist. Diese Zwischenergebnisse sind auch auf dem Beteiligungsportal nachzulesen.

Die Stadt Köln erprobt neue Beteiligungsformate, um mit Kindern und Jugendlichen in einen intensiven Austausch zu kommen und so ihre Bedürfnisse zu kennen. Dazu gehört auch der Veedels-Check. Wenn sich dieser bislang einmalige Beteiligungsprozess in Köln bewährt, soll das Format auf seine Übertragbarkeit auf weitere Stadtbezirke ausgewertet und im Idealfall auf alle Stadtbezirke ausgeweitet werden.

Die Veedels-Konferenz sollte ursprünglich am Freitag, 20. Mai 2022, stattfinden, musste aber aufgrund eines Unwetters verschoben werden.

Erhöhung des Taxi-Tarifs

Rat der Stadt Köln beschließt

Änderungsverordnung

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Montag, 20. Juni 2022, die Änderung der Rechtsverordnung über die Beförderungsentgelte für Taxis beschlossen. Ab 1. September 2022 sollen demnach der Grundpreis von 4,20 Euro auf 4,90 Euro sowie die Kilometerpreise von 2,20 Euro auf 2,60 Euro (bis sieben Kilometer) und von 2,00 Euro auf 2,20 Euro (ab dem siebten Kilometer) angehoben werden.

Unverändert soll die Gebühr für die verkehrs- und kundenbedingte Wartezeit (0,50 Euro je Minute) bleiben. Bei einer durchschnittlichen Fahrstrecke von sieben Kilometern Länge und vier Minuten Wartezeit ändert sich der Preis beispielsweise von 20,70 Euro auf 25,10 Euro.  

Der aktuelle Kölner Taxi-Tarif ist seit September 2021 gültig und sah bereits eine moderate Tarifanpassung zum 1. September 2022 vor. Da die Mindestlohnerhöhung durch die Bundesregierung jedoch deutlicher ausfällt als ursprünglich geplant, beantragt eine Interessenvertretung des Kölner Taxigewerbes nun eine deutlichere Erhöhung als vorgesehen. Nach eingehender Prüfung des Antrags schlägt die Verwaltung dem Rat diese erneute Anapassung des Taxitarifs vor.

Dadurch sollen die Taxiunternehmer*innen insbesondere in die Lage versetzt werden, die zwischenzeitlich erheblich gestiegenen Kosten aufzufangen und ihren Fahrer*innen den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro ab Oktober 2022 zahlen zu können. Generell führen die Personalkostenentwicklung, die Umsatz-Einbrüche wegen der Corona-Pandemie und die aktuell gestiegenen Kraftstoffpreise zu finanziellem Druck auf das Taxigewerbe.

Pressemitteilung

Verkaufsoffene Sonntage 2022

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Montag, 20. Juni 2022, die sogenannte „Ordnungsbehördliche Verordnung für das Jahr 2022 über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonntagen“ beschlossen. Zuvor hatte die Gewerbeabteilung des Ordnungsamtes alle Anträge auf Ihre Genehmigungsfähigkeit nach NRW-Ladenöffnungsgesetz geprüft und zu beteiligende Institutionen um Stellungnahme gebeten.  

In der zweiten Hälfte 2022 sieht die Verordnung folgende Sonntagsöffnungen vor:  

Stadtbezirk 1 (Innenstadt und Deutz):         

  • Deutz, Interessengemeinschaft Deutz, 7. August 2022, Familien- und Stadtteilfest         
  • Interessengemeinschaft Severinsviertel, 18. September 2022, „Dä Längste Desch vun Kölle“        
  • Kernbereich Innenstadt, Stadtmarketing Köln e.V., 4. Dezember 2022, Weihnachten in Köln  

Stadtbezirk 2 (Rodenkirchen):        

  • Aktionsgemeinschaft Rodenkirchen e.V.; 11. September 2022, 20. Rodenkirchener Kunstmeile  

Stadtbezirk 3 (Lindenthal):       

  • Ring Lindenthaler Geschäftsleute e.V., 10. Juli 2022, Lindenthaler Familien- und Veedelsfest      
  • Ring Lindenthaler Geschäftsleute e.V., 28. August 2022, Lindenthaler Sommerfest        
  • Interessengemeinschaft Sülz/Klettenberg, 4. September 2022; Carrée-Fest         
  • Ring Lindenthaler Geschäftsleute e.V., 16. Oktober 2022, Street Gallery        
  • Interessengemeinschaft Braunsfeld, 6. November 2022, Braunsfelder Martinsmeile  

Stadtbezirk 7 (Porz):       

  • Porz-Mitte, Innenstadtgemeinschaft Porz-Mitte, 9. Oktober 2022, Musikalischer Herbst         
  • Porz-Mitte, Innenstadtgemeinschaft Porz-Mitte, 4. Dezember 2022, Porzer Adventsmarkt  

Stadtbezirk 8 (Kalk):         

  • Rath/Heumar, Interessengemeinschaft Rath/Heumar, 25. September 2022, Herbstfest  

Stadtbezirk 9 (Mülheim):         

  • Dellbrück, Interessengemeinschaft Dellbrücker Hauptstr. e.V., 25. September 2022, Straßenfest  

Weitere neun Anträge auf Sonntagsöffnungen hat die Verwaltung unter Berücksichtigung der Vorgaben des NRW-Ladenöffnungsgesetzes als nicht genehmigungsfähig erachtet. Diese hat der Rat der Stadt Köln daher nicht beschlossen.

Kunst an Kölner Litfaßsäulen
Ausschreibung zur künstlerischen Gestaltung ab Herbst 2022

Köln ist die erste Stadt, die ihre alten Werbesäulen langfristig als Kunstsäulen nutzt und verschiedenen Künstler*innen zur Gestaltung übergibt. Zur Auswahl der Motive findet jährlich eine öffentliche Ausschreibung statt und eine Jury wählt gemeinsam mit dem im Kulturamt zuständigen Referat sechs Motive aus.

In diesem Jahr richtet sich die Ausschreibung auch gezielt an ukrainische Künstler*innen. Bei Interesse versendet das Kulturamt den Ausschreibungstext zusätzlich in ukrainischer Sprache.

2021 und 2022 konnten die Kölner Bürger*innen eine ganze Reihe von Motiven auf den 25 Kunstsäulen entdecken, die sich in den verschiedenen Stadtbezirken von Köln an gut einsehbaren und frequentierten Orten befinden. Sie stammten von den Künstler*innen Pia Hertel („Natur-Ersatzprodukt – Mohn“), Katharina Kohl („Gedächtnislücken“), Andreas Maus („Olympiade“) und Charlotte Pohle („Tapetensprüche“). Aktuell ist ein Motiv von Viola Yeşiltaçs zu sehen („Schau’s dir an! Kendin görmen lazım! See it for yourself!“).

Im Rahmen der nun laufenden dritten Ausschreibungder Stadt Köln, die auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch veröffentlicht wird, können sich Künstler*innen aus dem In- und Ausland wieder mit ihren Motivvorschlägen für die Gestaltung der 25 Kunstsäulen bewerben. Auch Kurator*innen oder in Köln verortete freie Kunsträume und Initiativen sowie städtische Museen können Künstler*innen vorschlagen. Die Kosten für die zweimonatige Plakatierung der 25 Litfaßsäulen mit ein bis zwei Ganzsäulenmotiven inklusive Plakatdruck, Plakatierung und Pflege in Höhe von 3.500 Euro je Aktion, übernimmt das Kulturamt der Stadt Köln, ebenso wie ein Honorar in Höhe von jeweils 600 Euro für die ausgewählten sechs Künstler*innen.

Einsendeschluss ist der 20. Juli 2022, 12 Uhr.

Hintergrund

Der Stadt Köln ist es 2019 gelungen, nach dreieinhalb Jahren erfolgreichen Projektverlaufes in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien und dem Medienhaus Ströer, die vertraglichen Weichen so zu stellen, dass die Aktion „Kunst an Kölner Litfaßsäulen“ bis 2029 weitergeführt werden kann. 25 ehemalige Werbesäulen werden langfristig zu „Kunstsäulen der Stadt Köln“: einem „Open Air Museum“. Das Budget für die ganzjährige Gestaltung beläuft sich auf rund 25.000 Euro und wird vom Kulturamt vergeben.

Nähere Informationen zu den Kölner Kunstsäulen und zu den Bewerbungsmodalitäten sind abrufbar auf der Internetseite der Stadt Köln unter: http://www.stadt-koeln.de/kunstsäulen

Pressemitteilung

Historische Stadtbibliothek
Rat beschließt 330.000 Euro Zuschuss für Restaurierungsprojekt

Der Rat der Stadt Köln hat am Montag, 20. Juni 2022, beschlossen, sich mit einem Zuschuss von insgesamt 330.000 Euro in den Jahren 2024 bis 2028 an der Restaurierung der Historischen Stadtbibliothek zu beteiligen. Die Hälfte der Gesamtkosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro tragen Bund und Land, der Rest soll durch den Zuschuss der Stadt sowie durch weitere Spender*innen getragen werden.

Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur, begrüßt den Beschluss des Rates: „Ich freue mich, dass der Rat zugestimmt hat, die Universität bei diesem wichtigen Projekt zu unterstützen. Der Erhalt und die Restaurierung des historischen Bestands sind nach dem aktuell laufenden Restaurierungsprojekt der Wallraf-Bibliothek weitere wichtige Schritte zum Erhalt historischer Büchersammlungen in Köln.“

Keimzelle der heutigen Universitäts- und Stadtbibliothek ist die Rats- und Syndikatsbibliothek, die der Rat der Stadt Köln für seine Arbeit seit 1602 anlegte. Sie enthält unter anderem Büchersammlungen namhafter Kölner Familien und Bürger*innen wie der Familie Wallraf, Becker, Bachem, Farina, Lempertz, Mevissen oder Rautenstrauch. 1920 erfolgte die offizielle Gründung der Universitäts- und Stadtbibliothek, die 1954 in die Trägerschaft des Landes überging. Das rechtliche Eigentum an den vor 1954 erworbenen Büchern verblieb jedoch weiterhin bei der Stadt Köln.

Pressemitteilung

Heiße Tage und Tropennächte machen dem Organismus zu schaffen

In Köln liegen die Temperaturen am Wochenende jenseits der 30 Grad. Die ungewohnte Hitze stellt den Organismus vor einige Probleme. Schwitzen, Mattigkeit und Kreislaufschwäche sind die unerwünschten Nebenwirkungen hoher Temperaturen. Besonders sensibel reagieren Menschen mit einem ohnehin geschwächten Kreislauf auf die Hitze. Zu ihnen zählen chronisch Kranke (besonders gefährdet sind Herzkranke und Menschen mit Bluthochdruck), Demenzkranke, Ältere, Pflegebedürftige, kleine Kinder und Babys.

Das Gesundheitsamt gibt angesichts der Hitze folgende Tipps:

Bei den hohen Temperaturen sollte man regelmäßig und ausreichend trinken. Gute Durstlöscher sind Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen. Auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee sollte man aufgrund ihrer aufputschenden Wirkung verzichten oder diese nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Schwere Kost fordert den Körper zusätzlich heraus, weil sie aufwendig verdaut werden muss. In der Mittagshitze als Snack für zwischendurch gut geeignet ist daher Obst. Es liefert außer Vitaminen und Mineralstoffen auch Wasser. Vor allem Melonen, Tomaten und Gurken können den Flüssigkeitshaushalt aufbessern.

Am Tag sollte man die Fenster geschlossen halten, um möglichst wenig Wärme hereinzulassen, und nur lüften, wenn es unbedingt notwendig ist, also wenn Geruchs- oder Schadstoffe heraus müssen. Immer dann, wenn es draußen kälter ist als drinnen, also vor allem nachts und früh am Morgen, sollte man die Fenster öffnen, um kalte Luft herein zu lassen.

Bei den hohen Temperaturen sollte man tagsüber eine helle, luftige Kleidung aus Baumwolle und Naturfasern tragen. Um Hautkrebs vorzubeugen, ist ein ausreichender Sonnenschutz durch Sonnencreme wichtig (mindestens Lichtschutzfaktor 30, besser 50). Körperliche Aktivitäten und Anstrengungen sollten möglichst vermieden werden. Große Hitze belastet den Körper. Flüssigkeitsmangel, eine Verschlimmerung bestehender Krankheiten, Hitzekrämpfe und ein Hitzschlag können die Folgen sein. Folgende Warnzeichen des Körpers sollten ernst genommen werden: heftige Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, ein ungewohntes Unruhegefühl, trockene Haut und Lippen, ein Hitzekollaps.

Die Hitze lässt auch die Ozonwerte steigen. Weil die Ozonwerte mittags und nachmittags am höchsten sind, sollte man zu diesen Zeiten längere körperliche Anstrengung im Freien, etwa beim Sport, möglichst vermeiden. Sport sollte nur am frühen Morgen oder am späteren Abend gemacht werden. Das gilt besonders für Kinder und empfindliche Menschen sowie Menschen im Alter.

Pressemitteilung Stadt Köln

Bild Pixabay

Stadt Köln Presse-Information: Stadt veröffentlicht Förderkonzept „Kulturelle Teilhabe“

Stadt veröffentlicht Förderkonzept „Kulturelle Teilhabe“
Barrieren senken: Mehrere Informationsveranstaltungen geplant

Im Jahr 2019 hat das Kulturamt im Zuge der Einrichtung seines neuen Referats „Kultur als Akteur der Stadtgesellschaft – Kulturelle Teilhabe“mit der Erarbeitung eines neuen Förderkonzepts für den Schwerpunkt „Kulturelle Teilhabe“ begonnen. Der Prozess wurde zum Pilotprojekt im Rahmen der systematischen Öffentlichkeitsbeteiligung. Mit Begleitung des städtischen Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung im Dezernat der Oberbürgermeisterin und des Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung der Kölner Freiwilligenagentur wurde das Förderkonzept unter Einbeziehung der Öffentlichkeit erarbeitet.

So hatten die Bürger*innen der Stadt Köln über drei Jahre hinweg mittels verschiedener Formate wie Workshops und eines Online-Dialogs die Möglichkeit, an der Erarbeitung des Förderkonzepts aktiv mitzuwirken. Ziel des neuen Förderkonzepts ist es, allen Bürger*innen der Stadt Köln – unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität, Bildungsstand, Alter oder Behinderung und Einkommen – die Teilhabe, sowohl am kulturellen Angebot der Stadt als auch an der Kulturproduktion Kölns, zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen auch ein allgemeiner Diskurs über die gesamtstädtische Rezeption von Kunst und Kultur sowie das Verhältnis zwischen Kulturschaffenden und Kulturrezipient*innen stimuliert werden.

Das Konzept wurde am 15. Juni 2021 vom Ausschuss „Kunst und Kultur“ beschlossen und im Anschluss dessen Änderungswünsche eingearbeitet, so dass nun das finale Förderkonzept „Kulturelle Teilhabe“ publiziert wird. Das Manuskript liegt in Alltagssprache sowie in leichter Sprache vor. Die Verwaltung plant für den Spätsommer eine Veranstaltung, bei der das neue Förderkonzept detailliert vorgestellt wird. Weitere Informationen zum Förderkonzept erhalten interessierte Bürger*innen im Kulturamt im Referat „Kultur als Akteur der Stadtgesellschaft“.

Das neue Förderkonzept wird in der Verwaltung bereits umgesetzt: Anfang des Jahres 2022 konnten der Freien Kulturszene, mit Unterstützung des Kulturamtes, bereits spartenübergreifende Beratungstermine zum Thema „Barrieren senken“ durch den Verein „mittendrin e.V.“ angeboten werden. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wurde Kulturschaffenden ein erster Überblick über mögliche Maßnahmen zum Senken von Barrieren gegeben.

Eine weitere Informationsveranstaltung folgt im Juni. Hier soll ein Dialog begonnen werden, wie Institutionen und Akteure der Freien Kulturszene unterstützt und motiviert werden können, ihr Kulturangebot an Bürger*innen noch barrierefreier zu gestalten.

Mitte Mai hat zudem der Prozess zur Wahl des neuen Fachbeirates „Kulturelle Teilhabe“ begonnen. Überdies schreibt das Kulturamt im Juni dieses Jahres die mehrjährige Förderung sowie die Konzeptionsförderung im Bereich „Kulturelle Teilhabe“ aus. Parallel zum oben beschriebenen, umfangreichen Beratungsangebot plant das Kulturamt zudem im Rahmen der digitalen Antragsstellung für das Förderprogramm Kultur zur nächsten Antragsfrist im Herbst eine Abfrage unter den Antragsteller*innen zum Status Quo ihrer Maßnahmen zur Erreichung von mehr kultureller Teilhabe.

Das Förderkonzept ist in Alltagssprache und auch in Leichter Sprache abrufbar unter:

https://www.stadt-koeln.de/artikel/04444/index.html

Oberbürgermeisterin Reker Ehrengast bei Premiere
Uraufführung von Dark Waters in Istanbul

Auf dem Foto im Anhang sind zu sehen (von links nach rechts): Istanbuls Oberbürgermeister Ekrem​ İmamoğlu, Komponist Fuat Saka und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker nach der Uraufführung in Istanbul. Foto: Stadt Köln

Oberbürgermeisterin Reker nahm auf Einladung ihres Istanbuler Amtskollegen Ekrem​ İmamoğlu an der Uraufführung von Dark Waters Symphonie der Migration in Istanbul teil.​

Das vom Künstler Fuat Saka komponierte und vom Musiker Vangelis Zografos arrangierte Werk „Migration Symphony – Dark Waters“ hatte seine Weltpremiere in Istanbul. Vor der Premiere sprach Ekrem İmamoğlu: „Die Welt ist groß genug für uns alle. Solange wir Frieden, Brüderlichkeit und Gleichheit verteidigen. Lasst uns gemeinsam Lieder des Friedens und der Brüderlichkeit singen, so wie es heute hier sein wird. Lassen Sie unsere Stimmen die Stimmen derer übertönen, die Krieg wollen“, sagte er.

Die Aufführung des Werkes, das die Migration und ihre Auswirkungen widerspiegelt, eines der wichtigsten Themen der Menschheits-geschichte, fand im Harbiye Cemil Topuzlu Open Air Theatre statt. Unter den Gästen waren auch die CHP-Provinzpräsidentin Canan Kaftancıoğlu und Vertreter*innen des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Istanbul, die zeitgleich im Rahmen ihrer Vorstandsreise vor Ort waren.

Eines der wichtigsten Lieder des Konzerts, ‚Nereye‘ (Where), ist dem Bruder des Künstlers,​ Sürap​ Saka, gewidmet. Es ist ein Klagelied für ihn, der in den frühen 1960er Jahren nach Deutschland emigrierte und dort in jungen Jahren ums Leben kam.​

Oberbürgermeisterin Reker und Oberbürgermeister Imamoglu haben verabredet, dass das Werk in diesem oder im kommenden Jahr auch in Köln aufgeführt werde.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Diese beeindruckende Symphonie über Migration gehört nach Köln. Unsere Stadt steht wie nur wenige Metropolen in Europa für Zuwanderung und friedliches Miteinander. Ich bin meinem Amtskollegen sehr dankbar für die Einladung und freue mich, wenn auch in Köln bald die Klänge dieses wunderbaren Werkes zu hören sind.“

Bild und Text Stadt Köln

Parkcafe im Rheinpark wiedereröffnet

65 Jahre nach seiner Eröffnung, nach jahrelanger Schließung und nach fünfjähriger Bauzeit öffnet in diesem Sommer das Parkcafé im Rheinpark wieder seine Türen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am heutigen Donnerstag, 2. Juni 2022, dem künftigen Pächter Roberto Campione symbolisch den Schlüssel übergeben. Zunächst öffnet im Rahmen einer vorzeitigen Inbetriebnahme das Bistro, Ende Juli dann das ganze Café. Das Gebäude und auch die Farbgestaltung entsprechen nach der Sanierung nahezu vollständig dem Erscheinungsbild von vor 65 Jahren. Auch die Innen- und Außeneinrichtung hat der Betreiber bewusst im Stil der 50er Jahre gehalten.
Es liegt mir sehr am Herzen, nach all der Zeit das Parkcafé für die Kölner*innen und die Besucher*innen unserer Stadt wieder zu öffnen. Ich bin sicher, das Café wird den Rheinpark sehr bereichern und noch beliebter machen,
so Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Unter besonderen Bedingungen, wie etwa Denkmal- und Baumschutz sowie Lieferengpässen, wurde das Parkcafé zunächst entkernt und grundsaniert. Hierbei wurden unter anderem ein Treppenhaus und eine Aufzugsanlage eingebaut. Des Weiteren wurden eine Heizungs-, Lüftungs- und Brandmeldeanlage und weitere technische Einbauten, die es im Bestandsgebäude zuvor nicht gab, realisiert. Dazu war auch der Anbau eines neuen Technikkellers erforderlich. Die Rampe zum zweiten Obergeschoss wurde ebenfalls komplett erneuert. Die Sanierung des Gebäudes wurde 2010 in das städtische Programm „Win-Win für Köln“ aufgenommen. Das kombinierte Programm der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Bildungspolitik besteht seit 2008 und verfolgt zwei Ziele: Zum einen werden arbeitslose Jugendliche, langzeitarbeitslose Erwachsene und weitere Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen qualifiziert und beschäftigt, um die Chancen auf eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern, und zum anderen werden städtische Gebäude saniert, im Wert gesteigert und im Anschluss wieder einer sozial-kulturellen Nutzung zugeführt. Die Qualifizierung und Beschäftigung der Teilnehmer*innen wird durch die Kölner Beschäftigungsträger des Stadtverschönerungsprogramms unter Koordinierung der Abteilung Arbeitsmarktförderung im Amt für Soziales, Arbeit und Senioren der Stadt Köln durchgeführt. So wurden in den vergangenen Jahren auch während der Sanierung des Parkcafés zahlreiche arbeitslose Menschen in verschiedenen Baugewerken wie Maler, Schlosser-, Zimmerer-, Schreiner- und Garten- und landschaftsbauarbeiten qualifiziert und beschäftigt. Viele von ihnen konnten durch die soziale Stabilisierung, Qualifizierung und Beschäftigung wieder einen geordneten Tagesablauf erlernen und damit eine Anschlussperspektive wie eine Ausbildung, Umschulung, Vermittlung in eine Anschlussmaßnahme oder eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt erlangen. Im Rahmen des Programms wurden unter anderem bereits die Jugendeinrichtung Fort I Friedenspark, das ehemalige Jagdhaus im Tierheim Dellbrück und der Turm an der Bottmühle in der Kölner Südstadt saniert und können jetzt wieder genutzt werden. Pressemitteilung Stadt Köln