Anlässlich seines 50. Todestages am 26. Mai 1970 wurde heute erstmals der Karl-Küpper-Preis vorgestellt. Die Initiatoren – die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums und das Festkomitee Kölner Karneval – möchten damit den Ausnahmekarnevalisten würdigen, der sich im Dritten Reich als einer der wenigen offen gegen die Nationalsozialisten positionierte.
Bild Festkomitee Kölner Karneval
Küpper verstand die Karnevalszeit als Zeit der Kritik und der Meinungsfreiheit und wurde damit zum Vorbild weit über den Karneval hinaus. Trotz Repressalien und Redeverbots von Seiten des NS-Regimes vertrat Küpper weiter offen seinen Standpunkt und zeigte damit ein besonderes Maß an Zivilcourage. „Der Narr oder Karnevalist ist nicht nur zur Unterhaltung da, er hat auch eine soziale Aufgabe: nämlich der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und damit auch Missstände aufzuzeigen“, betont Bernhard Conin, Vorsitzender der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums. „Das hat Karl Küpper gemacht wie kaum ein zweiter.“
Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich durch die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln verliehen, die die Patenschaft dafür übernommen hat. „Ich begrüße die Initiative des Festkomitees zum Karl-Küpper-Preis sehr. Der Preis passt sehr gut in die heutige Zeit. Es verbindet eine kritische Sicht auf die eigene Geschichte des Kölner Karnevals mit einem wichtigen Beitrag zur Förderung unserer Demokratie“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Die Auswahl der Preisträger übernimmt eine fünfköpfige Jury, der neben der Oberbürgermeisterin auch der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, der Vorsitzende der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, der Direktor des NS-Dokumentationszentrums sowie ein Vertreter der Familie Karl Küppers angehören. „Auch heute noch braucht es Menschen, die sich öffentlich für den Schutz der Demokratie einsetzen und sich gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung stellen. Diese Menschen und ihr Engagement möchten wir mit der Vergabe des Preises würdigen“, so Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval.
Die Vorstellung des Preises fand heute im Gürzenich statt, Kölns guter Stube in der Altstadt, in der auch Karl Küpper zahlreiche Auftritte hatte. Zusätzlich wurde dort heute auch eine Plakette enthüllt, die künftig an seiner Wirkungsstätte an den Büttenredner erinnern soll. Die Preisverleihung sowie die Verkündung des ersten Preisträgers sind aufgrund der Corona-Pandemie für den Herbst 2020 geplant.
Text und Bild 1: Pressemitteilung Festkomitee Kölner Karneval
Bild 2: Elisabeth Martini
Ein gelebter und konstant gepflegter Brauch ist immer abhängig vom Gemeinschaftssinn. Der Kölner spricht gerne vom „ganze Schmölzche“ oder von der „Familich“.
Auch in der Domstadt gliedern christliche und profane Bräuche das Jahr. Man spricht dann von Glaubens-und Brauchtumsfeiern und die Grenze dazwischen ist oft fließend.
Was aber ist das Alleinstellungsmerkmal der Kölner im Gebrauch der eigenen und übernommenen Bräuche? Es ist der Mentalitätsfaktor, in Köln geprägt vom „durchgängigen Prinzip der rheinischen Lebensfreude und Toleranz“.
Ausdruck dieser Toleranz ist unter anderem die Selbstironie.
In jedem Jahr laden die „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums“ als Veranstalter der Kölner Schull-un Veedelszööch zur Pressekonferenz ins Exelsior Ernst Köln ein.
Neben der Presse sind hier auch Mitglieder und Freunde und Unterstützer der Freunde und Förderer eingeladen.
„Freunde und Förderer des kölnischen Brauchtums“ – Hämmchen Essen und Rückblick /Ausblick auf 2016
Im Gürzenich Grill fand in diesem Jahr zum ersten Mal das Treffen der „Freunde und Förderer des kölnischen Brauchtums statt. Beim „Hämmchen-Essen“ blickte man zurück auf 2015 und in die Zukunft.