Karneval 2020/2021 Drastische Einschränkungen

Karneval 2021: Drastische Einschränkungen sind nötig
  • Pandemie erlaubt kein enges Zusammenstehen: Karnevalsbälle, -sitzungen, -partys und Umzüge kommen nicht in Betracht
  • Enge Abstimmung der Vertreter des immateriellen Kulturgutes Rheinischer Karneval mit der NRW-Staatskanzlei
  • Insbesondere kleinere karnevalistische Kulturveranstaltungen mit durchdachten Hygienekonzepten sollen ermöglicht werden
Ein so facettenreiches Fest wie der Karneval lässt sich nicht so einfach absagen, aber in Zeiten der Pandemie müssen drastische Einschränkungen gemacht werden – darin sind sich der Chef der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen, Staatssekretär Nathanael Liminski, und die Vertreter der vier Karnevalshochburgen in Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln einig. Bei einem Treffen in Düsseldorf, an dem auch andere hochrangige Karnevalisten aus NRW und der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, teilgenommen haben, wurde festgehalten, dass gesellige Veranstaltungen wie Karnevalsbälle, Partyformate und Sitzungen ohne Beachtung der Abstandsgebote nicht in Betracht kommen. Schon heute verbietet die Corona-Schutzverordnung in ihrer aktuellen Fassung Veranstaltungen, die nicht die strengen Vorgaben des Infektionsschutzes erfüllen und lässt gesellige Veranstaltungen nur bei herausragendem Anlass (Hochzeit, Geburtstag, Beerdigung) mit einer festen Personenobergrenze zu. Dies wird sich nach Ansicht der Landesregierung und der Karnevalisten absehbar bis Ende Februar nicht verändern. Auch Karnevalsumzüge (nach aktuellem Stand als Form von Straßenfesten derzeit ebenfalls bereits verboten), werden in der kommenden Session in ihrer üblichen Form nicht möglich sein. Andere Veranstaltungen unter freiem Himmel müssen den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung entsprechen und werden sich dadurch zumindest drastisch von den Vorjahren unterscheiden oder gar nicht genehmigungsfähig sein. Auch ein klares Signal an den unorganisierten Karneval auf der Straße gab es seitens der Landesregierung: Sie empfiehlt den zuständigen kommunalen Ordnungsbehörden am 11.11. ein Alkohol- und gegebenenfalls ein Verweilverbot an neuralgischen Stellen auszusprechen. Dennoch soll auch in den Zeiten der Pandemie das Brauchtum gepflegt werden können. Dafür treten an die Stelle der bekannten Veranstaltungsformate karnevalistische Kulturveranstaltungen wie etwa Konzerte oder Besuchstermine der Tollitäten in sozialen Einrichtungen. Damit ist der Weg frei für kleine, kreative Lösungen, die den Vorgaben der Coronaschutzverordnung und den gebilligten Hygienekonzepten entsprechen. Frank Prömpeler, Präsident FestAusschuss Aachener Karneval: „Wir haben in den vergangenen Wochen alle Möglichkeiten durchgespielt und sind leider zu dem Schluss gekommen, dass nach derzeitigem Stand nur eine klare Absage an gesellige Veranstaltungen wie Sitzungen, Bälle, Partys und Umzügen erfolgen kann. Gesundheitsprävention steht an erster Stelle, es kann hier kein Feiern um jeden Preis geben. Sitzungen unter strikter Auflage der Hygienebedingungen mit stark reduzierter Teilnehmerzahl sind aber gerade für kleinere Veranstalter finanziell nicht tragbar. Wir haben daher die Landesregierung im Sinne unserer Vereine um ein klares Signal zur Absage des Sitzungskarnevals gebeten.“ Marlies Stockhorst, Präsidentin Festausschuss Bonner Karneval: „Mit dem klaren Statement aus der Staatskanzlei sehen wir nun den Schutz der mit großem ehrenamtlichen Engagement agierenden Karnevalsgesellschaften gewährleistet. Die Landesregierung hat uns zugesagt, dass bereits bestehende Förderprogramme des Landes angepasst werden, um die karnevalistische Kulturszene für die Zukunft erhalten zu können.” Stefan Kleinehr, Vizepräsident Comitee Düsseldorfer Carneval: „Die Session 2021 wird uns allen viel Kreativität abverlangen, aber wir sind zuversichtlich, gemeinsam mit den Gesellschaften und Künstlern viele alternative Formate umsetzen zu können. Hier darf keiner allein gelassen werden.“ Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval: „Als Vertreter des immateriellen Kulturerbes rheinischer Karneval sind wir uns der Verantwortung bewusst, dass ein Fest wie der Karneval großen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben könnte. Daher waren wir seit Anfang Juli im engen Austausch mit der Staatskanzlei und dem Gesundheitsministerium und sind dort bei unseren Gesprächen auf offene Ohren gestoßen. Niemand kann den Karneval absagen, aber wir können mit Augenmaß daran gehen, große gesellige Veranstaltungen zu unterlassen und stattdessen kleine, feine Veranstaltungen mit vernünftigen Hygienekonzepten durchzuführen.” Pressemitteilung Festkomitee Kölner Karneval

NRW-Landtag beschließt Soforthilfeprogramm:
Das Überleben der Vereine muss gewährleistet werden

Der Haushalts- und Finanzausschuss des NRW-Landtages hat ein Soforthilfeprogramm für „Heimat, Tradition und Brauchtum” beschlossen, das mit insgesamt 50 Millionen Euro den durch die Covid-19-Pandemie angeschlagenen Brauchtumsvereinen finanziell unter die Arme greifen soll. Das Festkomitee Kölner Karneval, das als Dachverband von über 120 Karnevalsgesellschaften bereits im Vorfeld die Politik für dieses Thema sensibilisiert hatte, begrüßt dieses Hilfspaket ausdrücklich, sieht aber noch Konkretisierungsbedarf. „Wir und auch unsere Karnevalsgesellschaften fungieren in der Session letztlich wie andere Veranstalter, nur arbeiten wir nicht gewinnorientiert, sondern gemeinnützig und mit ehrenamtlichen Helfern”, betont Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees. „Daher wird die Krise natürlich auch uns und unsere Vereine hart treffen. Nicht alle haben ausreichend Rücklagen, um einen kompletten Sessionsausfall zu überstehen.”
  • Festkomitee sieht Bedarf für Hilfspaket für Brauchtum und Tradition
  • Effektive Verteilung der Gelder bis zur Session im Fokus
  • Auch andere Bereiche des Karnevals dürfen nicht vergessen werden
Bis zu 15.000 Euro Hilfe können Vereine beantragen, die sich gemeinnützig für Tradition und Brauchtum engagieren. Dabei ist es aus Sicht des Festkomitees wichtig, die richtige Verteilung der Gelder zu gewährleisten, damit die Finanzhilfen auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. „Wir wissen noch nicht, welche Voraussetzungen für diese Soforthilfe erfüllt sein müssen. Fakt ist aber: Derzeit haben viele Vereine noch keine akuten Probleme, weil die Einnahmeausfälle naturgemäß erst in der Session auf uns zukommen”, so Kuckelkorn. „Wenn die öffentlichen Töpfe dann bereits für andere Traditionsvereine aufgebraucht sind, wird der Karneval nicht mehr von diesem Hilfsangebot profitieren und möglicherweise großen Schaden erleiden. Des Festkomitee steht hier gerne weiter der Landesregierung beratend zur Verfügung, um sinnvolle Wege zu besprechen, wie Hilfen auch wirklich zielgerichtet eingesetzt werden können.” Das Festkomitee vertritt nicht nur die Interessen der ihm angeschlossenen Vereine, sondern auch von vielen Tanzgruppen, Rednern und Musikern. Der Kölner Karneval ist ein bedeutender Teil der Kölner Kultur und hat eine hohe soziale Funktion innerhalb der Stadtgesellschaft. Er ist als immaterielles Kulturgut von der UNESCO anerkannt und stellt nicht nur einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region dar, sondern ist auch für ein erhebliches Spendenaufkommen an soziale Einrichtungen verantwortlich. „Der Kölner Karneval hat sicherlich eine hohe Relevanz für die Stadt und muss über die Krise getragen werden. Zum Gesamtpaket Karneval gehören aber nicht nur die Vereine, sondern auch die Bands und Künstler, die Saalbetreiber, Techniker, Veranstalter und viele mehr. So sehr wir die Förderung der Vereine begrüßen, appellieren wir auch daran, den Rest der Veranstaltungsbranche jetzt nicht im Regen stehen zu lassen”, mahnt Kuckelkorn. Text: Festkomitee

Verbot von Großveranstaltungen:
Alternative Konzepte statt Partymodus am 11.11.

Großveranstaltungen bleiben bis Ende des Jahres auch in Nordrhein-Westfalen verboten. Das hat Ministerpräsident Armin Laschet heute Nachmittag im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bekannt gegeben. Das Festkomitee Kölner Karneval begrüßt diese Regelung angesichts steigender Infektionszahlen und finalisiert nun die schon länger vorbereiteten Alternativpläne für den 11.11.
  • Willi-Ostermann-Gesellschaft plant alternative Sessionseröffnung mit WDR-Übertragung im kleinen Kreis
  • Konkrete Vorgaben für kleinere Veranstaltungen und spontane Feiern auf der Straße am 11.11. stehen noch aus
  • Statt großer Partys: Kleine, emotionale Momente des Karnevals sollen zelebriert werden
„Eine Sessionseröffnung in kleiner Runde am Willi-Ostermann-Brunnen mit Künstlern und Live-Übertragung im WDR ist das momentan wahrscheinlichste Szenario. So können auch zuhause an den Bildschirmen möglichst viele Jecken dabei sein“, erklärt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. „Für diese Alternative hat sich die Willi-Ostermann-Gesellschaft schon seit Wochen intensiv mit allen Beteiligten vorbereitet. Dennoch müssen noch viele Details mit den Verantwortlichen der Stadt geklärt werden. Letztlich geht es darum, wie das Verbot von Großveranstaltungen und die weiteren Schutzmaßnahmen konkret in Köln umgesetzt werden. Auch außerhalb der offiziellen Sessionseröffnung am Heumarkt wird am 11.11. an vielen Plätzen spontan Karneval gefeiert. Hier liegt es an der Stadt, klare Regeln zu definieren und Verbote durchzusetzen.“ Unklar ist auch noch, welche konkreten Vorgaben es für kleinere Karnevalsveranstaltungen rund um den 11.11. gibt. Hier steht das Festkomitee mit der Stadt Köln bereits im Austausch. Für die Planung der Karnevalssession im kommenden Jahr haben die neuen Vorgaben erstmal keine Konsequenzen – laut Ministerpräsident Laschet wurden Karnevalsveranstaltungen heute explizit nicht besprochen, da der zeitliche Vorlauf noch zu groß sei. Kuckelkorn dazu: „Das Festkomitee und die uns angeschlossenen Gesellschaften arbeiten seit Monaten auch an alternativen Varianten für unsere Veranstaltungen im Januar und Februar. Dabei orientieren wir uns an den jeweils geltenden Abstands- und Hygieneregeln. Zudem haben wir der NRW-Landesregierung ein Konzept für die Durchführung karnevalistischer Veranstaltungen in Sälen und Open Air vorgelegt. Das Konzept wird derzeit geprüft, wir rechnen mit einer Rückmeldung Mitte September und können dann unsere Pläne weiter konkretisieren. Dabei werden wir mit der Landesregierung sicher auch darüber sprechen, wie die ehrenamtlich agierenden Karnevalsgesellschaften vor finanziellen Schäden geschützt werden können.“ Der Karneval hat in Köln eine wichtige soziale Funktion. Dabei stehen nicht nur die großen Sitzungen im Fokus, sondern vor allem auch viele kleine Veranstaltungen in Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen. Das Festkomitee setzt sich aktiv dafür ein, besonders diesen Aspekt des Brauchtums, das von der UNESCO als immaterielles Kulturgut anerkannt ist, auch 2021 umsetzen zu können. „Wir glauben, dass der Karneval besonders in Krisenzeiten ein wichtiger Trostspender und Hoffnungsträger für die Menschen sein kann. Dabei geht es nicht um wilde Partys, die viele vielleicht vor Augen haben, sondern um die kleinen individuellen Momente in Schulen, Altenheimen und anderen Orten in ganz Köln. Allerdings muss klar sein, dass zu keiner Zeit unnötige Infektionsrisiken eingegangen werden. Wir wollen nicht feiern um jeden Preis“, betont Kuckelkorn. Text: Festkomitee Foto: music-colonia.de

Blomekörfge Vorstandswahlen in Zeiten von Corona

Blomekörfge – Planmäßige Vorstandswahlen in 2020 Köln. Findet eine Jahreshauptversammlung im Blomekörfge normalerweise im Frühjahr statt, machte uns Corona in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung. Aber am 13. August konnte Dietmar Teuber, 1. Vorsitzender und Geschäftsführer der Gesellschaft, eine stattliche Anzahl von Mitgliedern im Café Restaurant Hermann in Lindenthal begrüßen. Pandemiebedingt war die Sitzordnung sehr aufgelockert, Mundnasenschutz und Handdesinfektionsmittel obligatorisch. Nach dem Bericht zur vergangenen Session begrüßte Teuber 5 neue Mitgliederinnen und Mitglieder in der Gesellschaft. Die Berichte des Geschäftsführers und des Schatzmeisters wurden zielgerichtet und zügig vorgetragen. Die Kassenprüfer hatten keine Einwände, so dass der Vorstand einstimmig entlastet wurde. Für die Neuwahlen stellte sich der Vorstand wieder zur Verfügung, Gegenkandidaten gab es keine. Nur die wichtige Funktion des Geschäftsführers musste neu besetzt werden. Einzige Kandidatin war Dr. Veronika Brune.
Foto Vorstand v.l.n.r. : Volker Hochfeld, Hans Kürten, Bernhard Schilde, Dr. Veronika Brune, Dietmar Teuber Der alte Vorstand und Veronika Brune wurden ohne Nein-Stimmen in ihren Ämtern bestätigt bzw. gewählt: Präsident Hans Kürten 1. Vorsitzender Dietmar Teuber Geschäftsführerin Dr. Veronika Brune Schatzmeister Bernhard Schilde Literat Volker Hochfeld Auch die Kassenprüfer Renate Masson und Hans Oldenburg-Schmitt wurden einstimmig wiedergewählt, Laura Weißenfeld einstimmig als Kassenprüferin neu gewählt. Text und Foto: Pressemitteilung Peter Limburg