Zum Ende des Bewerbungszeitraums Ende Mai 2022 waren insgesamt 83 Bewerbungen eingegangen. Im Juni 2022 fand die Jurysitzung zur Vergabe der altersunabhängigen Recherche- und Arbeitsstipendien Bildende Kunst der Stadt Köln statt. Unter den Bewerbungen gab es neben einer Vielfalt von Projektvorschlägen eine große Altersspanne, welche von den Jahrgängen 1943 bis 1994 reicht. Das breite Altersspektrum spiegelt sich auch bei den ausgewählten Stipendiat*innen wider und liegt zwischen 29 und 79 Jahren.
Die Vielfalt der künstlerischen Praxis ließ sich auch wieder an der Themen- und Medienwahl der eingereichten Projekte ablesen. Neben multidisziplinären und medienübergreifenden Vorhaben waren auch Projekte im Bereich Lichtkunst, Bewegtbild wie Videokunst und künstlerischer Dokumentarfilm vertreten, ebenso wie forschende, performative und fotografische Recherche- und Arbeitsvorhaben. Aus dieser Vielfalt von Projektvorhaben und einem breitem Spektrum an künstlerischen Medien wählte die Jury 17 Künstler*innen beziehungsweise Künstlerduos und drei Kurator*innen aus.
Künstler*innen: Gudrun Barenbrock, Céline Berger, Laura Dechenaud, Anna Dietz, Antonia Gruber, Philipp Höning und Pia Bergerbusch, Krzysztof Honowski, Hannah Kuhlmann, Julius Metzger, Lyoudmila Milanova, Ursula Molitor und Vladimir Kuzmin, Marios Pavlou, Anna Sarvira, Anna Schütten, Johannes Specks, Moritz Trzebitzky und Jasmin Werner.
Kurator*innen: Daria Bona, Manoj Kurian Kallupurackal und Tom Lingnau.
Seit 2019 werden die Stipendien jährlich vergeben und sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Das Konzept wurde vom Kulturwerk des Bundesverbandes bildender Künstler, Köln e.V. (BBK) – in Abstimmung mit dem Kulturamt und dem Netzwerk Art Initiatives Cologne (AIC) – entwickelt und durch den Rat der Stadt Köln beschlossen. Die Stipendien sollen es professionellen Künstler*innen und Kurator*innen der bildenden Kunst und Medienkunst ermöglichen, sich für die Zeit der Förderung ohne wirtschaftlich-materiellen Zwang auf ein individuelles künstlerisches Projekt zu konzentrieren.
Die Einführung dieser individuellen Künstler*innen-Förderung anhand von altersunbegrenzten Recherche- und Arbeitsstipendien war ein im Szenebericht 2018 und in der Kulturentwicklungsplanung (publiziert 2019) geäußerter Wunsch der Kölner Kunstszene. Diesem sind Kulturpolitik und Verwaltung nachgekommen, was nicht nur bei den hier lebenden Künstler*innen großen Anklang findet, sondern auch aus dem weiteren Umfeld kultureller Institutionen und Akteuren bisher mit viel Lob bedacht wird, so der BBK Köln.
Das Referat für Bildende Kunst hat 2020 zudem die Vergabe von fünf weiteren Stipendien aus den Fördermitteln der Stadt ermöglicht. Der Jury für das Recherchestipendium Bildende Kunst gehörten in diesem Jahr an:
Ihsan Alisan (Kurator, mouches volantes, Köln), Kris Dittel (Kuratorin, Rotterdam), Dr. Emmanuel Mir (Kunsthistoriker und Kurator, Düsseldorf), Anys Reimann (Künstlerin, Düsseldorf), Judith Röder (Künstlerin, Köln). Vom Kulturamt Köln war beratend Nadine Müseler (Referentin für Bildende Kunst, Medienkunst und Literatur) dabei, vom Organisationsteam des BBK nahmen Petra Gieler (Geschäftsführung BBK) und Doris Frohnapfel (Vorstandsmitglied BBK) an der Sitzung teil.
Zum Ende des Jahres ist eine Veranstaltung mit allen Stipendiatinnen und Stipendiaten 2022 zum Erfahrungs- und Fachaustausch der vierten Stipendienrunde in der Temporary Gallery geplant. Die nächste Ausschreibung der Recherche- und Arbeitsstipendien für Kölner Künstler*innen und Kurator*innen soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen.
Geringe Regenmengen setzen Gewässern in Köln auch in diesem Sommer zu
Die Kölner Gewässer leiden nach den geringen Niederschlägen im Frühjahr bereits jetzt unter extremer Trockenheit. Aufgrund des ausgebliebenen Regens führen die Bäche wenig bis überhaupt kein Wasser. Rechtsrheinisch sind der Selbach, Flehbach und Wasserbach bereits vollständig trocken, andere rechtsrheinische Bäche wie die Strunde, Frankenforstbach, Kemperbach, Giesbach und Kurtenwaldbach zeigen bereits extrem niedrige Wasserstände. Lokale und kurzzeitige Niederschläge können auch hier die Situation nicht nachhaltig entspannen. Deswegen erlässt das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln wie schon in den vergangenen Jahren eine Allgemeinverfügung.
Demnach ist die Entnahme von Wasser aus den Bächen, die im Kölner Stadtgebiet verlaufen, ab dem 13. Juli 2022 verboten. Betroffen sind vor allem die Grundstückseigentümer*innen, deren Gärten direkt an diesen Fließgewässern liegen – auch ihnen ist es untersagt, Wasser zu entnehmen.
Eine Entnahme mit elektrischen Pumpen ist ohnehin ohne eine wasserrechtliche Erlaubnis nicht zulässig. Das Verbot betrifft alle 24 offen verlaufenden Kölner Fließgewässer im links- und rechtsrheinischen Stadtgebiet. Für die vier linksrheinischen Gewässer Pletschbach, Frechener Bach, Duffesbach und Gleueler Bach gibt es aufgrund der besonderen örtlichen Gegebenheiten kaum Berührungspunkte mit Privatanlieger*innen. Anders sieht es bei den Bächen auf der rechten Rheinseite aus. Dort sind häufiger direkt an den Gewässern privat genutzte Grundstücke zu finden. Ungeregelte, uneingeschränkte und häufige Entnahmen von Wasser bedrohen nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern gefährden auch die notwendige, natürliche Selbstreinigung der Gewässer.
Bedingt durch die niedrigen Wasserstände sinkt die Sauerstoffzufuhr, während zugleich die Wassertemperatur steigt. Dies führt zu einer massiven Störung der Gewässerökologie und des Wasserhaushaltes sowie zu einer nachhaltigen und weitreichenden Schädigung der Lebensräume für die im Wasser lebenden Tiere und Pflanzen. Die Stadt schätzt die Zahl der an den Bächen im Kölner Stadtgebiet liegenden Grundstückseigentümer*innen auf etwa 800 bis 900. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis zum 31. Oktober 2022 und kann je nach Situation und Witterung verlängert werden
VHS Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum
Cäcilienstraße 29-33
Köln-Innenstadt
Königliche Delegation aus Kamerun zu Gesprächen im RJM
„WHY RESTITUTION MATTERS“: Öffentliche Diskussion am Samstag, 9. Juli
Neben den Benin-Werken als prominenteste Beispiele kolonialer Raubkunst, entwendet während der britischen Kolonialherrschaft, befinden sich in den ethnologischen Sammlungen der deutschen Museen noch viele weitere Objekte, die von den Nachfahren der ersten Hersteller*innen und Besitzer*innen vermisst werden und unmittelbar mit der deutschen Kolonialgeschichte verbunden sind.
Das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) begrüßt am Samstag, 9. Juli 2022, eine königliche Delegation aus Bangwa (Kamerun). Zusammen mit dem König von Fontem/Bangwa (Kamerun) S.M. Asabaton Fontem Njifua, reisen weitere wichtige Vertreter*innen der Bangwa – Dr. Diane Ngolefe Acha-Morfaw, Charles Ngulefac Morfaw, Atabong Njifua Fontem, Beatrice Folefac Emenkeng, Josephine Ngimafac Talieh, Richard Morfaw Fontem, David Nteze, Chief Charles Taku, Martin Nkefu und Emigdas Nkem – nach Köln, um über die Restitution von in der deutschen Kolonialherrschaft entwendeten Kulturschätzen zu diskutieren. Kölns Kulturdezernent Stefan Charles begrüßt die Anwesenden.
Anlass des Besuchs ist eine sakrale Skulptur der Bangwa, die 1900 nach einer sogenannten Strafexpedition der deutschen Kolonialtruppen in den Besitz des Kolonialoffiziers Kurt Strümpell gelangte. Strümpell war von 1900 bis 1912 Offizier der „deutschen Schutztruppe“ in der ehemaligen deutschen Kolonie Kamerun und an zahlreichen gewaltsamen Militärinterventionen, sogenannten Strafexpeditionen, gegen die lokale Bevölkerung zur Festigung der deutschen Herrschaft beteiligt. Dabei wurden auch unzählige Kulturgüter entwendet. Als gebürtiger Braunschweiger übergab Strümpell zwischen 1901 und 1908 rund 700 Objekte an das Stadtmuseum Braunschweig, darunter die Bangwa-Skulptur, die sich heute im RJM befindet: 1955 tauschte sie der Düsseldorfer Sammler Klaus Clausmeyer gegen andere Objekte ein und überließ sie 1966 dem RJM. Die Skulptur ist heute in der Dauerausstellung des RJM zu sehen.
Die Geschichte des gewaltvollen Kolonialkriegs ist im Palast von Fontem bis heute eine lebendige Erinnerung, während diese Ereignisse in der deutschen Überlieferung lediglich unter dem verschleiernden Terminus einer „Strafexpedition“ rekonstruiert werden. Das RJM bemüht sich in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Museum Braunschweig um einen wirklichen Dialog mit Vertreter*innen der Bangwa und setzt sich ernsthaft mit dem Restitutionsbegehren des heutigen Königs auseinander.
Der Besuch des Königs und seiner Begleiter*innen dient dazu, dass die Delegation die Bangwa-Skulptur im RJM persönlich in Augenschein nehmen und ein Gespräch mit dem Museum, mit der Kölner Öffentlichkeit, dabei insbesondere auch der Kameruner Diaspora in Köln und NRW führen kann.
Warum und von wem wird die Skulptur zurückgefordert? Welche Auswirkungen verursacht ihre Abwesenheit in der Bangwa-Region? Was soll mit ihr heute passieren? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen einer öffentlichen Diskussion erörtert. Die Moderation übernimmt Rahab Njeri, Referentin am Referat Gender und Diversity Management der Universität zu Köln. Die Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung von 360° Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft, Kulturstiftung des Bundes, Integrationshaus e.V. und der Museumsgesellschaft RJM findet in englischer Sprache ohne Übersetzung ins Deutsche statt.
Im Anschluss findet ein gastronomischer Empfang im Foyer des RJM statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Pressemitteilung Stadt Köln
Bildunterschrift: lefem, Porträt eines Würdenträgers, Bangwa, vor 1901
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, Helmut Buchen, rba_c022845
Die Schlüsselübergabe ist für den 22. März 2024 geplant Das Programm zur Wiedereröffnung wird mit den Spielplänen der Sparten 2024/25 kommuniziert
Wie bereits 2021 angekündigt, haben die Bühnen das Datum der Schlüsselübergabe durch das Sanierungsteam an Oper, Schauspiel und Tanz nun fixiert. Der Architekt Remigiusz Otrzonsek (HPP Architekten) übergibt am 22. März 2024 den symbolischen Schlüssel zu den dann fertiggestellten Theatern an die Bühnen. Als Leitender Architekt verwahrt Otrzonsek den Schlüssel seit dem Beginn der Bauzeit 2012. Der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger erklärt den dann zu erwartenden Zustand der vier Theater: „Die Sparten erhalten vier einzugsbereite Häuser mit vier neuen, voll funktionsfähigen Bühnen und einsatzfähiger Gebäudetechnik.“ Mit der Schlüssel- übergabe beginnt der Umzug des Betriebs aus den Interimsquartieren zurück an den Offenbach platz. Der genaue Zeitpunkt der Wiedereröffnung für das Publikum und das Eröffnungsprogramm liegen in der Hand von Oper, Schauspiel und Tanz. Die Planungen dazu haben begonnen, Details werden mit den Spielplänen der Spielzeit 2024/25 kommuniziert. „Wir haben in den letzten Wochen noch einmal die Abläufe bis zur Schlüsselübergabe geprüft und mit den auf der Baustelle aktiven Firmen rückgekoppelt. Auch wenn wir bekanntlich noch Risiken auf der Baustelle haben, wie zum Beispiel die Problematik der gestörten Lieferketten, haben wir soweit an Sicherheit gewonnen, dass wir heute den 22. März 2024 als realistischen Termin zur Schlüsselübergabe nennen können. Somit ist an diesem Punkt Planungssicherheit gegeben und die Sparten können ihre Vorbereitungen weiterführen“, so Streitberger. Der Baubetrieb entwickelte sich im Mai stetig. Die berichteten Mängel bei der Dichtigkeit von Lüftungstrassen in Schächten konnten bereits teilweise behoben werden, so dass hier weiterhin keine Auswirkungen auf den Terminplan des Projekts zu erwarten sind. Die Rüge bei der Vergabe des Gewerks Baulogistik wurde durch die Bühnen beantwortet. Im Mai ist eine weitere Rüge zu dieser Ausschreibung eingegangen. Es wird sich im Juni entscheiden, ob den Rügen durch entsprechende Erwiderungen abgeholfen wird und die Submission wie geplant stattfinden kann. Im Verfahren vor der Vergabekammer Rheinland wegen der Vergabe der Bodenbelagsarbeiten liegt weiterhin noch kein Verhandlungstermin vor. Die Bühnen bereiten in Vorbereitung auf den Wiedereinzug aktuell zehn Ausschreibungen im Bereich der Ausstattung (Kostengruppe 600) vor. Die Auszahlungen stiegen im Mai mit 9,3 Millionen Euro deutlicher als in den Vormonaten. „Die Störungen der Lieferketten erfordern eine geänderte Strategie bei der Materialbeschaffung, die sich hier abbildet“, erläutert Streitberger die Entwicklung. „Die Firmen ziehen im großen Umfang Materialbestellungen vor, um sicher zu stellen, dass es zum geplanten Zeitpunkt des Einbaus auch auf der Baustelle vorliegt. Diese Lieferungen stellen sie uns gegen Stellung einer Bürgschaft entsprechend früher in Rechnung. Es handelt sich quasi um einen Vorgriff, die Auszahlungen in zukünftigen Monaten werden sich dann um den Betrag der vorgezogenen Lieferungen reduzieren.“ Da die Auszahlungen in den Verpflichtungen berücksichtigt sind, ergeben sich aus ihnen keine Folgen für die Gesamtkosten. Diese stiegen im Mai um knapp eine Millionen Euro auf gerundet 621 Millionen Euro, bzw. 644 Millionen Euro (inklusive aller bekannten Risiken).
Die schon vor der Corona-Pandemie begonnene Zusammenarbeit zwischen dem städtischen Kulturamt, der Oper Köln und Künstler*innen der freien Tanzszene wird in der Spielzeit 2023/24 fortgesetzt. Die gemeinsame Ausschreibung von Oper und Kulturamt richtet sich an erfahrene Kölner Choreograf*innen und Ensembles, die sich mit einer eigenen Bühnenproduktion bewerben können. Diese wird im Rahmen der Kooperation als Uraufführung mit vier Spielterminen in der Spielzeit 2023/24 in der Oper Köln zu sehen sein.
Der designierte Opernintendant Hein Mulders begrüßt die gemeinsame Initiative und sagt: „Die Zusammenarbeit der Oper Köln mit der freien Tanzszene unter meiner Intendanz fortzuführen, freut mich sehr. Die Möglichkeit, eine Produktion mit den Mitteln der Werkstätten der Oper Köln zu verwirklichen und im Staatenhaus uraufzuführen, ist eine außergewöhnliche Chance und bestärkt die vielfältige Kölner Tanzszene.“
Auch Kulturamtsleiterin Barbara Foerster freut sich über die weitergehenden gemeinsamen Pläne: „Ich bedanke mich bei Intendant Hein Mulders und seinem Team dafür, dass es weitergeht. Das ist das Ergebnis eines von beiden Seiten erlebten Benefits. Die Oper bietet eine tolle Bühne im Staatenhaus, Material-Sharing für Kulissen und Kostüme sowie Produktions-Expertise für große Bühnen – und die Ensembles bieten innovative experimentelle Produktionen und ein Publikum, das ansonsten nur selten die Oper besucht. So erfüllt diese Kooperation für mich viele Nachhaltigkeitskriterien.“
Seit 2017 waren folgende Ensembles mit Produktionen Gäste der Oper Köln im Staatenhaus: Mouvoir, Emanuele Soavi in company, MichaelDouglas Kollektiv und IPtanz.https://emanuelesoavi.de/
Der Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln, der in seiner Dotierung und inhaltlichen Wertschätzung für die Sparte der Popkultur deutschlandweit einmalig ist, geht in diesem Jahr an die Band „Von Spar“. Der Holger Czukay Ehrenpreis in Würdigung ihres einflussreichen Schaffens wird dem Kölner Projekt „Whirlpool Productions“ zugesprochen. Mit dem Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln werden Künstler*innen geehrt, die in ihrem Wirken Spuren in Köln hinterlassen haben oder aktuelle Entwicklungen beeinflussen und mitprägen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Der Holger Czukay Preis ist der höchstdotierte Pop-Preis in Deutschland – damit unterstreichen wir als Stadt, welchen Wert die Popmusik für unsere Stadt hat. Und welchen Anspruch wir als Musikstadt auch in Zukunft verfolgen. Mit dem Preis wollen wir die Bedeutung der Popmusik auch für die Kölner Stadtgesellschaft würdigen. Der Preis ist ein Bekenntnis zu unserer dynamischen Band-Szene und zu unserer breit aufgestellten Clubszene, die vor allem den jungen musikalischen Talenten eine Bühne bietet.“
„Die Stärke des Holger Czukay Preises ist seine inhaltlich-künstlerische Ausrichtung, die die Innovationskraft der Popmusik in Köln betont. Mit ,Von Spar‘ als Hauptpreisträger und ‚Whirlpool Productions‘ als Ehrenpreisträger werden zwei Musikgruppen geehrt, die direkte Verbindungen zum musikalischen Vermächtnis von ,CAN‘ und Holger Czukay haben. Erstere werden international für ihren futuristischen und experimentierfreudigen Sound gefeiert, ,Whirlpool Productions‘ haben in ihrer aktiven Zeit die House Music in Deutschland entscheidend geprägt und einen wichtigen Beitrag zur Etablierung queerer Ausdrucksformen geleistet“, sagt Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur der Stadt Köln.
Der „Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln“ soll im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung überreicht werden. Die Preisverleihung für geladene Gäste findet am 31. Oktober 2022 im Club „Volta“ statt. Ein öffentliches Künstlergespräch mit den Ehrenpreisträgern von „Whirlpool Productions“ findet am 1. November 2022 im „Veedel Club“ statt. Hierzu wird die Stadt Köln gesondert informieren. Am späteren Abend des 1. November 2022 spielen Hauptpreisträger „Von Spar“ ihr erstes Album in voller Länge und Originalbesetzung im „LUXOR“.
;Von Spar‘ erhalten den Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln 2022, weil sie an das Erbe des Krautrocks anknüpfen und dieses in eigener Prägung ins Hier und Jetzt überführen. Im ,Von Spar‘-Sound treffen sich Disco, elektronische Musik und Pop. Neugier, Forschergeist und kritische Distanz zu aufgeregten Hypes prägen die Haltung der Band. Benannt nach einer Straße im Kölner Stadtteil Mülheim stehen ,Von Spar‘ stellvertretend für die vielschichtige und wandlungsfähige Kölner Pop-Musik-Szene“, heißt es in der Jury-Begründung.
In Anerkennung ihres wegweisenden künstlerischen Schaffens erhalten „Whirlpool Productions“ den Ehrenpreis des Holger Czukay Preises für Popmusik der Stadt Köln 2022. Dieser soll aufgrund einer Entscheidung der Jury erstmals dotiert vergeben werden, mit einem Preisgeld von 5.000 Euro. In der Begründung der Jury heißt es: „Entstanden im Umfeld der ,Whirlpool‘ Clubnacht im damaligen Rose Club in den frühen 1990er Jahren macht sich das Projekt ,Whirlpool Productions‘ in der Stammbesetzung mit Eric D. Clark, Justus Köhncke und Hans Nieswandt auf, Popmusikgeschichte zu schreiben. Ihr Track ,From: Disco To: Disco‘ wurde ein stilprägender Hit, der 1997 mehrere Wochen die Charts in Italien anführte. Heute zählt die Nummer zu den ewigen Klassikern des Genres ;House Music‘. Als Resultat ihrer Zusammenarbeit mit René Tinner im CAN-Studio in Weilerswist schufen ‚Whirlpool Productions‘ ihren ganz eigenen experimentellen und offenen Stil elektronischer Tanzmusik, der organisch und warm klang und immer mit Instrumentensounds angereichert wurde. Die abenteuerliche Reise von ,Whirlpool Productions‘ endete im Jahr 2000. Die Entwicklung des Projekts, die eine Zusammenarbeit mit dem legendären Schlagzeuger Jim Capaldi hervorbrachte und sie überdies zu Aufnahmen nach Jamaika führte, ist eng mit der Geschichte der Clubkultur und der elektronischen Tanzmusik in Deutschland verbunden. Das Trio ,Whirlpool Productions‘ verhalf Clubsounds ,made in Cologne‘ zu internationaler Reputation und prägte House als Ausdruck einer libertären und queeren Szene in ganz Europa.“
Der Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln wird als Maßnahme der Kulturentwicklungsplanung seit 2019 umgesetzt. Die Preisträger werden aus Vorschlägen einer hochkarätigen Jury ermittelt. Neben von den stimmberechtigten Fraktionen im Kulturausschuss benannten Vertreter*innen gehören ihr an: Hanitra Wagner, als Mitglied des aktuellen Beirats für Popkultur sowie Richard Bölle (Prime Entertainment), Ralph Christoph (c/o pop), Suzie Kerstgens (KLEE), Jan Lankisch (WEEK-END Fest) und Simone Sohn (1Live Heimatkult). Als Jury-Gast für 2022 fungiert die Musikerin und Filmemacherin Caroline Kox. Den Vorsitz der Jury hatte Kulturdezernent Stefan Charles inne.
Im Zuge der Neugestaltung der Gürzenichstraße und Günter-Wand-Platz beginnen ab Montag, 4. Juli 2022, die Straßenbauarbeiten im ersten Teilabschnitt der Gürzenichstraße. Dafür wird die Straße im Bereich zwischen Große und Kleine Sandkaul für den Kfz- und den Radverkehr voraussichtlich bis 23. Oktober 2022 voll gesperrt. Eine Umleitung wird vor Ort ausgeschildert. Fußgänger*innen werden beidseitig auf einem jeweils mindestens zwei Meter breiten Durchgang barrierefrei am Baufeld vorbei geführt. Die Eingänge zu den anliegenden Geschäften, Lokalen und Häusern bleiben jederzeit zugänglich. Die Anlieger*innen werden separat über die Sperrung informiert.
Details zur Neugestaltung
Die Gürzenichstraße wird zwischen Heumarkt und Hohe Straße neu gestaltet und aufgewertet. Dabei bleibt die Gürzenichstraße Einbahnstraße parallel zum Gürzenich-Gebäude und der westliche Teil, zwischen „Große Sandkaul“ und „Kleine Sandkaul“, wird zur Fußgängerzone. Die fußgängerfreundliche Verbindung zwischen Heumarkt und Schildergasse wird durch einen Überweg über die Kleine Sandkaul sichergestellt. Alle Oberflächen werden durchgehend in Pflaster aus Grauwacke barrierefrei hergestellt, so dass ein harmonischer Bezug zu den angrenzenden Straßen der Altstadt und zum gesamten Quartier entsteht.
Via Culturalis
Die Via Culturalis ist eine Maßnahme des Städtebaulichen Masterplans Innenstadt Köln. Sie beschreibt das Vorhaben, die Zeitspuren von zwei Jahrtausenden Stadt- und Kulturgeschichte im öffentlichen Raum zwischen Kölner Dom und St. Maria im Kapitol sichtbar und erlebbar zu machen.
Mit der Neugestaltung der Gürzenichstraße wird der erste Teilabschnitt im Projekt Via Culturalis realisiert. Die Verwendung von Naturstein als Bodenbelag sowie der Einsatz von hochwertigem Stadtmobiliar schaffen künftig einen angemessenen Rahmen für die bedeutenden Kulturbausteine und erhöhen die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. An den gestalteten Bauzaun der nördlichen Domtreppe anknüpfend, können sich nun auch am Quatermarkt die Bürger*innen und Gäste der Stadt zusätzlich zum Bauprojekt auch über die spannende Geschichte des Ortes und die Via Culturalis im Allgemeinen informieren. Im Sinne einer Ausstellung im öffentlichen Raum, sollen auch künftig Baustelleneinrichtungen weiterer Projekte im Bereich Via Culturalis entsprechend aufbereitet werden, um bereits während der Bauphase den öffentlichen Raum ansprechend zu gestalten und das Kulturquartier erlebbar zu machen. Das Vorhaben wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert.
Die Kosten belaufen sich auf rund 7,4 Millionen Euro.
Oberbürgermeisterin Reker und Laura Wontorra zeichnen Engagierte aus
Aus 123 Bewerbungsvorschlägen wurden durch eine unabhängige Jury die Preisträger*innen von „KölnEngagiert 2022“, dem Ehrenamtspreis der Stadt Köln, ausgewählt. Den Preis erhalten je zwei Einzelpersonen und Vereine sowie eine Schule und ein Unternehmen. Bereits zum dritten Mal wird in diesem Jahr der „Miteinander-Preis Köln für Demokratie und Vielfalt“ vergeben, welcher das ehrenamtliche Engagement von Kölner*innen mit Migrationshintergrund würdigt. Hier werden je eine Einzelperson und ein Verein ausgezeichnet.
Die Preise überreichen unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die diesjährige Ehrenamtspatin Laura Wontorra am Sonntag,4. September 2022, in der Piazzetta des Historischen Rathauses.
Einzelpersonen
Ehrenamtliches Engagement in vielfältigster Art und Weise prägt seit Jahrzenten das Leben von Cornel Wachter.
Er hat zum Beispiel maßgeblichen Anteil daran, dass in der Katholischen Grundschule Zugweg in der Kölner Südstadt ein „kleines Kunstmuseum“ geschaffen werden konnte. Dabei hat er den Schulklassen durch das Projekt „Die Welt ist auch anders – schau hin“ wertvolle und bereichernde Begegnungen mit verschiedenen Künstler*innen ermöglicht. Des Weiteren hat sich Cornel Wachter für die Deutsche Sporthochschule Köln eingesetzt sowie für die Entwicklung „seines“ Stadtteils, dem Severinsveedel.
Auch im Bereich der Darmkrebsvorsorge ist er bundesweit engagiert, denn leider ist das Thema gesellschaftlich oft noch immer ein Tabuthema. Cornel Wachter leistet hier beachtliche Aufklärungsarbeit, indem er versucht, der „Darmkrebsvorsorge den Schrecken zu nehmen“. Besonders hervorzuheben ist außerdem sein Engagement für obdachlose Menschen. Den Vringstreff, das besondere Restaurant für Arme und Wohnungslose in der Kölner Südstadt, würde es ohne das Engagement von Cornel Wachter nicht mehr geben. Aber auch für die Jugendabteilung des SC Fortuna Köln ist er unermüdlich im Einsatz.
Martina Böhmer (Examinierte Altenpflegerin und Trauma-Fachberaterin) gründete 2010 den Verein Paula e.V. als Träger der 2012 eröffneten Beratungsstelle Paula e.V.
Paula e.V. ist eine Beratungsstelle für Frauen ab 60 Jahren. Sie richtet sich an Frauen, die in der Vergangenheit belastende Ereignisse bis hin zu traumatischer Gewalt erlebt haben, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden noch heute beeinträchtigen. Dies kann sich zum Beispiel in Schlafstörungen, Albträumen, hohem Blutdruck, Depressionen, Verwirrtheit und Ängsten ausdrücken.
Die Frauen wenden sich mit unterschiedlichen Anliegen an die Beratungsstelle. Für viele ist sie der erste sichere Ort, an dem sie von früheren und auch aktuellen Gewalterfahrungen berichten können. Themen sind zum Beispiel: Sexualisierte- und häusliche Gewalt, Gewalt in sozialen Beziehungen, aktuelle und frühere Kriegs- und Nachkriegserlebnisse, wie zum Beispiel Flucht, Vertreibung, Hungersnot, Bombardierungen, Vergewaltigungen, Ankommen in der Fremde, Aufenthalt im Lager oder die Diagnose Demenz.
Gruppen
Beim Verein „Blau-Gelbes Kreuz e.V.“ handelt es sich um einen deutsch-ukrainischen gemeinnützigen Verein mit Sitz in Köln. Bereits seit der Besetzung der Krim im Jahr 2014 und den dortigen kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine setzte sich der Verein vor Ort für die vom Krieg betroffenen Einwohner*innen ein, zum Beispiel für das Projekt für Kinder „Ferien ohne Krieg“. Seit der Invasion russischer Truppen in der Gesamtukraine im Februar 2022 gehört der „Blau-Gelbes Kreuz e.V.“ zu den ersten Hilfsorganisationen, die vor Ort Unterstützung leisten und mit verschiedenen Maßnahmen den Ukrainer*innen (insbesondere den Kindern, Binnengeflüchteten, Verletzten und anderen stark bedürftigen Menschen aus den vom Krieg betroffenen Regionen) Hilfe leisten.
Ein Schwerpunkt liegt bis heute in der Leistung von Sachspenden, insbesondere durch Medikamente und medizinische Ausrüstungen. Die sogenannten medizinischen Notfallpakete kommen sowohl der Zivilbevölkerung als auch den verletzten und verwundeten Angehörigen der ukrainischen Streitkräfte zu Gute.
EssensRetter e.V. – Abgeben, was Zuviel ist. Aus einem Neujahrsvorsatz vor zehn Jahren wurde nach und nach handfeste Arbeit. Vor drei Jahren wurde dann die Organisation der „EssensRetter“ gegründet. Aus einer kleinen nachbarschaftlichen Bewegung in Worringen ist inzwischen ein 60 Personen starkes Team geworden, das ehrenamtlich mehrmals täglich einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet.
Unter der Akquise und Leitung der Vereinsvorsitzenden Petra Kittlaus und Claudia Lehsten haben sich bereits etwa 50 Betriebe – vom großen Konzerngiganten bis zum kleinen Einzelhandel – dem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung angeschlossen.
Die „EssensRetter“ fahren so oft sie können und möchten zu den Partnerbetrieben (im Großraum Köln, von Worringen bis Porz, bis hin nach Dormagen, Neuss und Rommerskirchen) und nehmen dort alles mit, was nicht mehr verkauft werden darf, worüber sich aber dennoch viele freuen. Die eingesammelten Waren werden dann in drei Depots gefahren und dort wird mühevoll die Ware in Kisten und Körbe sortiert. Die Produkte erhalten Interessierte, Bedürftige und Organisationen – natürlich unentgeltlich. Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Depot kommen können, werden versorgt.
Miteinander-Preis Köln für Demokratie und Vielfalt – Einzelperson
Seit 20 Jahren kümmert sich Canan Durna um die Bedarfe von obdachlosen Menschen, vor allem um die Möglichkeit, diese in Unterkünften unterzubringen. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe unterstützt sie ältere Mitmenschen. Es sind jene, welche in unserer Gesellschaft spürbar zu kurz kommen und vereinsamen. Während der Corona-Pandemie hat Canan Durna für diese Personengruppen Einkäufe getätigt. Über einen Aushang im Supermarkt wurden die Bedarfe, auch bis heute noch, an sie herangetragen.
Miteinander-Preis – GruppeTeam Muslimische Notfallbegleitung des Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. (CIG)
Die muslimischen Notfallbegleitenden sind Frauen und Männer, die neben ihrer Grundausbildung auch interreligiöse / interkulturelle Kompetenzen und Sprachkenntnisse mitbringen. Dadurch können sie nicht nur Betroffene betreuen, die kein Deutsch sprechen. Sie erreichen auch Menschen, die zwar flüssig Deutsch beherrschen, aber in Extremsituationen nicht selten unter der besonderen Belastung nur mehr in ihrer Muttersprache ansprechbar sind.
Die Ehrenamtlichen besetzen eine 24/7-Rufbereitschaft und werden von der christlichen Notfallseelsorge alarmiert, wenn es um muslimische Betroffene belastender Notfälle geht. Dann leisten sie „Erste Hilfe für die Seele“ – psychosoziale Akuthilfe für Überlebende, An- und Zugehörige, Zeugen und/oder Vermisste. Die Notfallbegleitenden wenden sich den Betroffenen in den ersten Stunden nach dem belastenden Ereignis zu. Anlässe sind etwa plötzliche Todesfälle im häuslichen oder öffentlichen Bereich, Unfälle, Brände, Gewalttaten oder auch Großschadenslagen sowie die Begleitung der Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten.
Schulen
Die Bezirksschüler*innenvertretung Köln ist die Schüler*innenvertretung aller Schüler*innen Kölns. Sie vertritt die Schüler*innen vor allem gegenüber der Stadt Köln (insbesondere in Ausschüssen), der Landesschüler*innenvertretung NRW, einer Vielzahl von Jugendverbänden und Organisationen sowie der Presse. Außerdem führt die Bezirksschüler*innenvertretung Köln Bezirksdelegiertenkonferenzen durch, berät Schüler*innen und Schulvertretungen zu allen Angelegenheiten rund um Schule oder führt Workshops zu den unterschiedlichsten Themen durch.
In den letzten Monaten ist mehr und mehr deutlich geworden, dass die Schüler*innen die Leidtragenden der Corona-Pandemie sind. Es ist eine „Frage der Ehre“ für die Bezirksschüler*innenvertretung Köln, das Bestreben junger Menschen auf Mental Health zu unterstützen.
Die Bezirksschüler*innenvertretung Köln versucht, den betroffenen Schüler*innen eine Stimme zu geben und hat sich mit besonderem Engagement in vielen Statements, Aktionen und Kampagnen engagiert.
UnternehmenBNP Paribas Leasing Solution
Am jährlich stattfindenden Malteser Social Day stellen Unternehmen ihre Angestellten von ihrer eigentlichen Arbeit frei, damit sie sich ehrenamtlich für ein gemeinnütziges Projekt engagieren können. Die BNP Paribas Lease Group S.A. ermöglicht ihren Mitarbeitenden seit 2011 die Teilnahme an diesem Tag.
Aufgrund des bereits seit 2007 bestehenden Engagements des Unternehmens für den Kinderschutzbund Köln in Form einer jährlichen Spende zu Weihnachten, erfolgte die Unterstützung seit 2011 dann auch im Rahmen von tatkräftiger Hilfe, dem sogenannten Corporate Volunteering. Mit großer Motivation und viel Freude haben die Freiwilligen von BNP Paribas Lease Group S.A. beispielsweise die Räumlichkeiten des Kinderschutzbundes Köln an den Standorten Kalk und Bayenthal mit frischer Farbe versehen. Seit 2011 engagierten sich bis jetzt mehr als 160 Mitarbeitende ehrenamtlich am Malteser Social Day für den Kinderschutzbund.
nd aus Andre Kagelmann, Dina Netz und Susanne Klinkhamels, traf eine Auswahl aus insgesamt 13 Einsendungen der Sparten Bilder-, Kinder- und Jugendbuch.
Andreas Brettscheider (Jahrgang 1974) ist Lehrer für Deutsch, Englisch, Musik und Literatur und war Sänger und Songwriter in verschiedenen Bands. Seit 2014 ist er als Autor tätig, zuletzt erschien sein Jugendroman „Auch junge Leoparden haben Flecken“ (2022). Die Entscheidung für sein Buchprojekt „Schlechte Verlierer“ begründet die Jury folgendermaßen: „Andreas Brettschneider legt einen überzeugenden, pointiert geschriebenen Jugendroman mit einem ungewöhnlichen Helden vor. Anhand eines eskalierenden Konfliktes in der Schule werden Fragen von Verantwortung und moralischem Handeln in einem authentischen Sound verhandelt.“
Anna Schloßmacher (Text) und Miriam D’Oro (Illustration) überzeugten die Jury mit dem Bilderbuch „Sanna und die Poesie der ganzen Welt“, mit dem sie sich gemeinsam bewarben: „Anna Schloßmacher und Miriam D’Oro entwerfen in ihrem Bilderbuch eine Welt en miniature, indem sie poetisch, flott und witzig vom Wunderbaren im Alltäglichen erzählen. Und nebenbei erfahren wir auch noch, wie das Universum funktioniert“, so die Jury.
Anna Schloßmacher (Jahrgang 1985) ist seit 2010 freie Texterin und Autorin von Kindermedien. Zu ihren Veröffentlichungen gehören neben Bilderbüchern auch Hörfunkgeschichten und interaktive Audio-eBooks. In diesem Jahr erscheinen das Kinderbuch „Kleiner Floh mit großem Traum“ und das Rundfunkhörspiel „Kalle will räubern“.
Miriam D’Oro (Jahrgang 1983) studierte Illustration und Design in New York. Seit 2013 arbeitet sie als freie Illustratorin im Bereich Buch, Musik, Theater und Editorial. Zuletzt erschien „Mein Kreativbuch rund um’s Jahr“ (2021).
Die Kölner Stipendien für Kinder- und Jugendliteratur sind altersunabhängige Stipendien, die sich an professionelle Kölner Kinder- und Jugendbuchautor*innen richten. Sie dienen dazu, dass diese sich für die Zeit der Förderung ohne wirtschaftlich-materiellen Zwang auf ein Publikationsvorhaben konzentrieren können. Auch eine gemeinsame Bewerbung mit Illustrator*innen ist möglich. Unter https://literaturhaus-koeln.de/ueber-uns/stipendien-und-ausschreibungen können weitere Informationen zu den Stipendien und zum Bewerbungsverfahren abgerufen werden.
Die bisherigen Stipendiat*innen waren das Kreativ-Team Dully & Dax und Jörg Wolfradt (2019), Andrea Karimé, Guido Kasmann und Frank Maria Reifenberg (2020) sowie Ferdinand Lutz und Selim Özdogan (2021).
Das Museum Ludwig schickt eine hochkarätige Auswahl von mehr als 150 Werken aus seiner Sammlung nach Japan. Vom 29. Juni bis 26. September 2022 wird die Präsentation im National Art Center in Tokio und vom 14. Oktober 2022 bis 22. Januar 2023 im National Museum of Modern Art in Kyoto zu sehen sein. Darunter sind Werke von Max Beckmann, Josef Beuys, Max Ernst, Paul Klee, Kasimir Malewitsch, Franz Marc, Pablo Picasso, Andy Warhol und vielen weiteren Künstler*innen.
Die Präsentation wird ergänzt durch eine Zusammenstellung von Fotografien aus der umfangreichen Sammlung des Museum Ludwig, beispielsweise von Hugo Erfurth, Candida Höfer und Man Ray. Das Museum Ludwig war 1977 mit dem Ankauf der Sammlung Gruber eines der ersten Kunstmuseen in der alten Bundesrepublik, das eine Sammlung zur Fotografie aufbaute.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Der Wunsch von zwei der bedeutendsten Museen in Japan, einen repräsentativen Überblick aus der Sammlung des Museum Ludwig auszustellen, zeigen die Bedeutung und das internationale Renommee, die das Museum Ludwig genießt. Ich bin sehr stolz, dass das japanische Publikum nun die originalen Werke erleben kann. Es entspricht dem Gedanken der Weltkunst des Sammler- und Stifterpaars Peter und Irene Ludwig, dass diese wunderbaren Werke weltweit gezeigt werden.“
„Besonders freut mich, dass in der Präsentation in Japan der Fokus auf die Entstehungsgeschichte der Sammlung des Museum Ludwig gelegt wird. Dies verdeutlicht den Stellenwert von Kunstmuseen in unserer Gesellschaft und zeigt, wie bürgerschaftliches Engagement dazu beitragen kann, Kunst für alle erlebbar zu machen“, sagt Kulturdezernent Stefan Charles.
Gegründet wurde das Museum Ludwig 1976 durch eine Schenkung von 350 Werken moderner Kunst durch das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig. Ihnen verdankt das Museum Ludwig die drittgrößte Picasso-Sammlung weltweit, die umfangreichste Pop Art-Sammlung außerhalb der USA, eine bedeutende Sammlung zur russischen Avantgarde und zahlreiche weitere bedeutende Werke moderner und zeitgenössischer Kunst.
Wesentliche Bestände kamen durch weitere engagierte Sammlerpersönlichkeiten ins Museum Ludwig. Josef Haubrich schenkte seine Sammlung moderner Kunst, mit einem Schwerpunkt auf Werken des Expressionismus, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg der Stadt Köln. Haubrich selbst betonte, dass es ihm vor allem um die Jugend ginge, die er mithilfe seiner Sammlung mit jener Kunst vertraut machen wolle, die ihnen durch die Naziherrschaft vorenthalten worden war. Die von Haubrich für die Pflege und Erweiterung der Sammlung des Museums ausgehandelte Summe in Höhe eines Beigeordneten-Gehalts sorgte für eine stetige Erweiterung der Museumssammlung.
Quasi als Eröffnungsgabe für den Museumsneubau konnte 1957 die Sammlung Georg und Lilly von Schnitzler als eine Art Vermächtnis erworben werden. Zwar handelte es sich bei dem Erwerb von zehn Gemälden Max Beckmanns um einen Ankauf, jedoch weit unter dem damaligen Marktwert der Arbeiten.
Bereits ein Jahr später wurden für 1,5 Millionen Deutsche Mark mehr als vierzig Werke aus dem Nachlass des Sammlers Wilhelm Strecker angekauft, darunter die nun in Japan gezeigten Gemälde von George Braque, (Plat de fruits und Pichet, citrons, compotier), Paul Klee (Narr in Trance), Oskar Kokoschka (Bildnis Peter Baum), Amedeo Modigliani, (L’Algérienne) und Pablo Picasso (Mandoline, compotier, bras de marbre).
Ab 1976 erhielt das Museum Ludwig Kernbestände der Sammlung der Dürener Glasfabrikanten Peill. Diese umfassen ein umfangreiches Konvolut an Werken Ernst Wilhelm Nays, mit dem das Ehepaar Günter und Carola Peill eine jahrzehntelange Freundschaft pflegte. Zusammen mit Arbeiten der Klassischen Moderne, wie etwa „Birth of Comedy“ von Max Ernst oder „Märchenprinzessin mit Fächer“ von Alexej von Jawlensky zählen heute viele von ihnen zu den Höhepunkten im Museum Ludwig.
Wichtige Beiträge zur Erweiterung der Sammlung des Museum Ludwig leisten bis heute die beiden Fördervereine, die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig, vor allem mit dem seit 1994 jährlich verliehenen Wolfgang-Hahn-Preis, und die Freunde des Wallraf-Richartz-Museums und Museum Ludwig.
„Mit einer Werkauswahl aus dem Sammlungsbestand des Kölner Museum Ludwig zu Gast im National Art Center in Tokio wie auch im National Museum of Modern Art in Kyoto sein zu dürfen, ist uns eine Freude und Ehre. Sich über einen solchen Zeitraum von einer Vielzahl wichtiger Werke zu trennen, war für uns eine Herausforderung, der wir uns aber gerne gestellt haben. Für die Besucher*innen in Köln haben wir Schätze aus dem Depot gehoben, die aufgrund des begrenzten Platzes lange nicht gezeigt werden konnten. Freuen Sie sich also auf die Neuentdeckung alter Bekannter“, so Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig.