Gemeinsame Impfaktion von Festkomitee und Stadt Köln am 28. August
Geimpfte haben Chance auf Gewinne und exklusiven Vorverkauf für die Sessionseröffnung
Impfungen ohne Voranmeldung für alle ab 16 Jahren
Das Festkomitee Kölner Karneval startet mit der Stadt Köln nächste Woche Samstag, den 28. August, eine gemeinsame Impfaktion für Karnevalisten auf dem Heumarkt – dem Ort, an dem in weniger als zwei Monaten wieder die große Eröffnung der Kölner Karnevalssession mit Hunderten Jecken stattfinden soll. Ein Treffen zwischen Vertretern der Karnevalshochburgen Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln mit der NRW-Landesregierung hat am Mittwoch noch ergeben: Karneval in Köln kann in der Session 2022 unter Auflagen wieder gemeinsam gefeiert werden. Geimpfte, Genesene und mittels PCR-Test negativ Getestete dürfen nach jetzigem Stand an karnevalistischen Veranstaltungen teilnehmen. Um vor dem Start in die neue Session am 11.11. aber noch möglichst viele Jecken zum Impfen zu animieren und somit für mehr Sicherheit unter den Feiernden zu sorgen, wurde diese gemeinsame Aktion ins Leben gerufen.
Karnevalisten bekommen daher in der kommenden Woche die Möglichkeit, sich spontan und ohne Voranmeldung zentral auf dem Heumarkt impfen zu lassen. Wer an dem Tag mit der ersten Impfung startet, ist pünktlich zum Elften im Elften durchgeimpft und spart sich somit die PCR-Testung vor einer Karnevalsveranstaltung. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sieht die Aktion als wichtiges Zeichen an alle feiernden Jecken: „Wir alle haben das gemeinsame Feiern in der vergangenen Session schmerzlich vermisst. Damit wir zur diesjährigen Sessionseröffnung endlich wieder zusammenkommen können, bitte ich alle Jecken, die noch kein Impfangebot angenommen haben: Kommen Sie zum Heumarkt — für Ihren vollständigen Impfschutz zum 11.11. und einen sicheren Karneval!”
Auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn freut sich, mit der Aktion einen Beitrag zu einer sicheren Session leisten zu können. „2021 war der Fastelovend sehr leise. Deshalb fiebern wir Karnevalisten natürlich so sehr wie noch nie einer normalen Session entgegen. Aber auch jetzt gilt: Kein Feiern um jeden Preis. Mit der Aktion haben wir, denke ich, eine gute Möglichkeit gefunden, damit die Jecken wieder mit einem guten Gefühl zusammen – und vor allem sicher – feiern können.“
Auf die frisch Geimpften warten noch zwei besondere Überraschungen: Sie erhalten die Möglichkeit, noch vor Ort und vor dem Start des offiziellen Vorverkaufs je zwei Tickets für die Sessionseröffnung auf dem Heumarkt zu erwerben (11,11 Euro pro Stück). Zusätzlich verlost das Festkomitee je ein Exklusivkonzert von Lupo, dem Tuppes vum Land (Jörg Runge) oder Achnes Kasulke (Anette Esser) im heimischen Wohnzimmer.
Der Aktionstag startet um 13:00 Uhr auf dem Heumarkt. Bis 17:00 Uhr haben Personen ab 16 Jahren dann die Möglichkeit, sich in einem mobilen Impfzelt mit dem Impfstoff ihrer Wahl (Biontech, Johnson&Johnson oder AstraZeneca) impfen zu lassen. Begleitet wird die Aktion von einem karnevalistischen Rahmenprogramm. Unter anderem stimmt J.P. Weber die wartenden Jecken schon einmal auf die Session ein.
Geimpfte und Genesene können an allen Karnevalsveranstaltungen ohne Beschränkungen teilnehmen – PCR-Test ermöglicht auch ungeimpften Personen den Zugang zu Innenräumen
Karnevalssitzungen, -bälle und -partys wieder möglich
3G-Pflicht auch bei Karnevalszügen – Umsetzung vor Ort muss noch geprüft werden
Für Geimpfte, Genesene und mittels PCR-Test negativ Getestete wird es eine weitgehend normale Karnevalssession geben können. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der NRW-Landesregierung und einer Delegation von Vertretern der rheinischen und westfälischen Karnevalshochburgen und des Bund Deutscher Karneval am Mittwoch. So werden nach heutigem Kenntnisstand – festgehalten in der Coronaschutzverordnung vom 17. August – Karnevalssitzungen, -bälle und -partys ohne zahlenmäßige Beschränkung der Besucherzahlen möglich sein, wenn alle Teilnehmer gegen Corona geimpft, bereits genesen oder mittels PCR-Test negativ getestet sind. Auf diesem Weg soll ein maximaler Schutz von Gästen und Aktiven auf der Bühne gewährleistet werden. Bei Karnevalsumzügen gilt ebenfalls die 3G-Regel für Geimpfte, Genesene und Getestete, wobei je nach Veranstaltungsformat an der frischen Luft ein Antigen-Schnelltest ausreicht. Die Umsetzung der Prüfung eventueller Verstöße gegen die 3G-Regeln erfolgt in Absprache zwischen den Veranstaltern und den kommunalen Behörden.
„Die Jecken haben den Schlüssel zum unbeschwerten und sicheren Feiern nun selbst in der Hand”, erklärt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. „Denn wer immunisiert ist, kann an allen Karnevalsveranstaltungen teilnehmen. Unsere Karnevalsgesellschaften können sich nun darauf einstellen, die organisatorischen Voraussetzungen für die Kontrolle der Impf-, Genesungs- und Testnachweise zu schaffen.” Die Vorgaben der Landesregierung lassen unter den 3G-Plus-Bedingungen (also mit PCR-Test für ungeimpfte Personen in Innenräumen) auch gemeinsames Singen und Tanzen, aber auch Blasmusik und alle anderen typischen Karnevalsaktivitäten zu und ermöglichen damit die weitgehende Rückkehr zur jecken Normalität. Auch Kindern – die derzeit noch nicht geimpft werden können – soll das gemeinsame Feiern wieder ermöglicht werden. Sie gelten im Sinne der Coronaschutzverordnung durch die engmaschige Kontrolle durch regelmäßige, standardisierte Tests in Kitas und Schulen als getestet und dürfen daher auch an Veranstaltungen in Innenräumen uneingeschränkt teilnehmen.
BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess ergänzt: „Die Sicherheit aller Beteiligten steht bei Karnevalsveranstaltungen selbstverständlich an oberster Stelle. Das NRW-Modell, das uns die Vertreter der Landesregierung vorgestellt haben, erscheint mir dabei als Blaupause für viele Veranstaltungen in ganz Deutschland. Denn es ermöglicht einerseits geimpften und genesenen Menschen wieder weitgehend normal Karneval zu feiern, andererseits wird auch für Menschen, die noch nicht geimpft sind, die Tür nicht zugeschlagen. Der besonders aussagekräftige PCR-Test ermöglicht auch diesen Personen die Teilnahme an allen Veranstaltungen in Innenräumen in der Session. Dennoch: Je höher die Impfquote liegt, desto leichter und entspannter lässt sich Karneval in der anstehenden Session feiern.”
Festkomitee, Grosse von 1823, Rote Funken, Hellige Knäächte un Mägde feiern gemeinsam mit der Stadt Köln das große Jubiläum
Ganzjährige Kulturveranstaltungen und bunte Aktionen für alle Kölner geplant
Jubiläumslogo „200 Jahre Kölner Karneval” vorgestellt
2023 wartet ein ganz besonderer Fastelovend auf die kölschen Jecken. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Festkomitees Kölner Karneval werden ein Jahr lang ganz unterschiedliche Veranstaltungen über Köln verteilt den Fastelovend erlebbar machen. Gemeinsam mit dem Festkomitee feiern auch drei Mitgliedsgesellschaften diesen runden Geburtstag, die Grosse von 1823, die Roten Funken und die Tanzgruppe Hellige Knäächte un Mägde.
Einen ersten Ausblick auf das Jahr gaben heute die Jubilare auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Dort wurden nicht nur das Jubiläumslogo, sondern auch bereits erste Projekte vorgestellt. Auch verschiedene Kölner Institutionen und Kultureinrichtungen werden sich mit eigenen Aktionen am Jubiläumsjahr beteiligen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Köln steht weltweit für den Dom und den Rhein, aber auch für unseren Karneval. Er ist ein ‚Volksfest‘ mit langer Tradition, denn Vorformen gibt es schon im römischen Köln. Der Karneval gehört untrennbar zu unserer Stadt und ist ein entscheidender Bestandteil der Kölner Kultur. Die Stadt Köln wird daher selbstverständlich ihren Beitrag zu den Feierlichkeiten zu 200 Jahren Kölner Karneval leisten.“
Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln präsentiert von August bis November 2023 eine Ausstellung zu Schein und Wirklichkeit des Kölner Karnevals im Nationalsozialismus: „Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz – Karneval zwischen Unterhaltung und Propaganda“ bietet einen differenzierten Blick auf den Kölner Karneval von 1933 bis 1945. Die Gleichschaltung der Karnevalsgesellschaften, Karneval als Unterhaltung für die Massen und zur Herrschaftsstabilisierung wie auch zur Förderung von Tourismus und Wirtschaft. Auch die Rosenmontagszüge und karnevalistischen Saalveranstaltungen werden beleuchtet sowie die beeindruckenden Biografien dreier Karnevalisten: die des Kölner Mundartdichters Willi Ostermann, des Conférenciers und Autors Hans Tobar und schließlich die von Karl Küpper, der sich als einziger konsequent der Zensur widersetzte und schließlich ins Visier der Gestapo geriet.
Glanzvoll dagegen wird es im MAKK. 1948 durch eine Initiative von Kölner Nachwuchsgoldschmiedinnen und -goldschmieden entstanden, gehört das „Fest in Gold“ bis heute als wichtiger Beitrag des regionalen Kunsthandwerks zur jährlichen Karnevalssession. Diese Unikate von Auszubildenden sowie Gesellinnen und Gesellen des Gold- und Silberschmiedehandwerks werden erstmals in einer großen Museumsausstellung im MAKK der Öffentlichkeit präsentiert.
„Das Festkomitee wurde vor 200 Jahren gegründet, aber: Wir feiern ganz bewusst nicht das Festkomitee, wir feiern 200 Jahre Kölner Karneval. Und dies möchten wir gemeinsam mit der gesamten Stadt tun“, betont Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Wir freuen uns daher über jeden Verein und jede Institution, die mit uns gemeinsam dieses Jubiläum begehen.“ Gefeiert wird in der Session 2023, aber über Aschermittwoch hinaus soll der Karneval in der Stadt dargestellt und erklärt werden. Dazu plant das Festkomitee unter anderem gemeinsam mit dem Kölnischen Stadtmuseum eine umfangreiche Ausstellung im Gürzenich über die Historie des Kölner Karnevals. Eine Erlebniswelt mit interaktiven Stationen sorgt für Unterhaltung bei jeder Altersgruppe.
Für große und kleine Jecken gleichermaßen ist auch das Karnevals-Sammelalbum, das Gesellschaften, Bands und Künstler aus dem Fastelovend abbildet. Ähnlich einem Fußballheft lädt das Karnevalsalbum zum Sammeln und Tauschen ein, um eine besondere Erinnerung an dieses Jubiläumsjahr zu kreieren.
Auch die Jubiläumsgesellschaften planen bereits verschiedene Aktionen rund um das Jubiläum. So begeht die Grosse von 1823 ihre Sessionseröffnung traditionell im Tanzbrunnen in Anlehnung an das Gründungstreffen der Gesellschaft im November 1822 – dieses Mal mit einer neuen Bühne Richtung Rheinpark und noch mehr Kapazitäten, um mit möglichst vielen Kölschen familienfreundlich zu feiern. Zusammen mit den Kölner Haien, die im kommenden Jahr 50 werden, veranstaltet die Gesellschaft zudem die „Grosse Winter-Olympiade“. Dahinter verbirgt sich ein Winter-Wonderland in der LanxessArena mit Eis-Spielen und Rahmenprogramm für die ganze Familie.
„So klingt Köln“ heißt das Konzert, mit dem die Roten Funken die Jubiläumssession eröffnen. Das Gürzenich-Orchester und das Jugend-Symphonieorchester der Rheinischen Musikschule der Stadt Köln präsentieren in der Kölner Philharmonie einen Mix aus 200 Jahren Musikgeschichte. In der frisch renovierten und erweiterten Ülepooz, der Heimat des Traditionskorps, finden über das Jahr verteilt zudem über 30 Veranstaltungen statt, darunter Konzerte, Lesungen und Ausstellungen.
Unter dem Motto „Tanz mit uns!“ starten die Hellige Knäächte un Mägde, Kölns älteste Traditionstanzgruppe, in die Jubiläumssession. Bis heute tanzen die Mitglieder in historischen Kostümen den Reigentanz (heute Reihentanz), und diesen möchten sie in alle kölschen Veedel bringen. An zwei Tagen im Januar 2023 wird die Tanzgruppe gemeinsam mit ihrem Historienensemble die Volksbühne am Rudolfplatz bespielen. Dazu kommen viele weitere Auftritte bei Veranstaltungen, aber auch immer wieder „op d’r Stroß“.
So zeigt schon der erste, kurze Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen und Projekte, wie vielfältig sich der Kölner Karneval im Jubiläumsjahr präsentieren wird. Die Kölner und ihre Gäste aus aller Welt dürfen sich schon jetzt auf eine besonders bunte Karnevalssession und ein ganzes Jahr mit Kulturveranstaltungen, Konzerten und Ausstellungen freuen, die die vielen Facetten des Karnevals erlebbar machen werden.Zum Jubiläum des Kölner Karneval
Die Wurzeln des Kölner Karnevals lassen sich bis in das Mittelalter zurückverfolgen, der organisierte Karneval in seiner heutigen Form entstand jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Um die mehrtägigen Feierlichkeiten am Vorabend des Fastens in geordnete Bahnen zu lenken und ein drohendes Verbot durch die preußische Besatzung zu umgehen, gründete sich 1823 das „Festordnende Comite“, das heutige Festkomitee Kölner Karneval. Im gleichen Jahr wurde erstmals ein Maskenzug vor Publikum veranstaltet, dessen Höhepunkt die Präsentation des „Held Carneval“ war – dies war die Premiere des Kölner Rosenmontagszuges.
Unter dem Motto „Mer looße üch nit allein“ spendeten Karnevalisten in der vergangenen Session über eine Million Euro für durch die Corona-Pandemie in Not geratene Karnevalskünstler und deren Mitarbeiter hinter der Bühne. Initiiert hatten den Hilfsfonds das Festkomitee Kölner Karneval und die Stiftung SK Kultur gemeinsam mit Deiters, GO GmbH und Miao Records. Nun startet eine zweite Vergaberunde für Betroffene, die bisher noch nicht von den Hilfen profitiert haben. Um möglichst vielen Menschen helfen zu können, sollen dabei nur Erstanträge berücksichtigt werden.
„Wir hatten nach der Session zügig mit der Bearbeitung der Anträge begonnen und konnten so über 90 Prozent der Antragsteller bereits im März ihre Hilfen zukommen lassen“, erklärt Bernhard Conin, Mitglied des über die Anträge entscheidenden Beirates. „Allerdings hielt die Spendenbereitschaft im ersten Quartal nachhaltig an, so dass wir nun in der glücklichen Lage sind, noch weiteren Betroffenen helfen zu können.“ Derzeit stehen noch etwa 200.000 Euro zur Verfügung, Anträge können ab sofort wieder unter www.koelsch-akademie.de/nitallein gestellt werden.
Das Soforthilfeprogramm zielt auf Personen ab, die im Kölner Karneval künstlerisch aktiv und durch die Pandemie in finanzielle Nöte geraten sind. Dazu zählen Künstler, Bands, deren Crews und Techniker sowie karnevalistische Freiberufler und Soloselbstständige, Tanztrainer, musikalische Leitungen von Tanzgruppen und Spielmannszügen sowie Tanzgruppen und Spielmannszüge. Allerdings sind für die neue Vergaberunde nur Erstanträge zugelassen.
„Mehrere Hundert Personen hatten in der Session bereits einen Antrag gestellt, aber der Kölner Karneval ist groß und bietet in normalen Jahren vielen Menschen Arbeit. Wir möchten nun ausdrücklich die ermutigen, sich zu bewerben, die vielleicht im Februar noch gehofft haben, ohne Unterstützung über die Runden zu kommen“, betont Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval.
Viele Tausend Menschen hatten sich solidarisch gezeigt und das Projekt in der vergangenen Session unterstützt. Neben einer ganzen Reihen von Großspendern aus Köln und vielen Spenden aus Karnevalsgesellschaften hatte vor allem das Streaming-Konzert in der Lanxess Arena an Weiberfastnacht für einen riesigen Schub für die Aktion gesorgt. Dabei waren insgesamt rund 50 Bands und Redner aus dem Kölner Karneval aufgetreten, um auf die Situation vor allem der Menschen ‚Hinger der Britz’ aufmerksam zu machen.
Die zweite Bewerbungsphase läuft noch bis zum 25. Juni. Danach wird der unabhängige Beirat, bestehend aus Matthias Becker (Manager der Bläck Fööss), Bernhard Conin (Geschäftsführer KölnKongress), Barbara Foerster (Leiterin Kulturamt der Stadt Köln), Stefan Löcher (Geschäftsführer Lanxess Arena) und Norbert Minwegen (Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur), alle Anträge sukzessiv und zügig abarbeiten. Sollten nach der zweiten Vergaberunde noch Spendengelder übrig sein, würden diese an andere Kölner Hilfsprojekte weitergegeben werden.
Das Literarische Komitee: Einstieg in den Kölner Karneval
Die Akademie begleitet Künstler auf ihrem Weg in den Kölner Karneval
Professionelles Coaching durch erfahrene Bühnenprofis für Redner und Bands
Die große Vielfalt – bei Gesellschaften, Veranstaltungen, aber auch bei Künstlern – zeichnet den Kölner Karneval in besonderem Maße aus. Das Literarische Komitee, sozusagen die Akademie des Festkomitees Kölner Karneval, kümmert sich intensiv um Redner und Musiker, die im kölschen Fastelovend Fuß fassen möchten. Die Künstler erhalten darüber hinaus die Möglichkeit, auf ein breitgefächertes Seminar- und Betreungsangebot zuzugreifen, das konstant ausgebaut und modernisiert wird. „Wir vermitteln, worauf es ankommt und was Auftritte im Karneval vielleicht von anderen Bühnen unterscheidet“, so Nadine Krahforst, Leiterin der Akademie.
Dazu zählen zum Beispiel Coachings mit künstlerischen Schwerpunkten wie Kostüm, Ausarbeitung der Figur, Stimmbildung oder bei Texten in kölscher Sprache. Zusätzlich gibt es viele praktische Tipps, etwa zur Bühnenpräsenz/-performance und zum Technikaufbau in Rekordzeit für schnelle Wechsel oder zu Vermarktungsthemen, sowie zum Netzwerk Fastelovend. Vorträge und Coachings übernehmen Profis, die sich gut in der Branche auskennen, wie etwa Schauspieler, Redner, Musiker, Techniker, Literaten und eine Künstleragentur.
Das Programm der Akademie ist für jede Altersgruppe geeignet, eine Beschränkung gibt es nicht. Allerdings sollte bereits Erfahrung im jeweiligen Bereich vorhanden sein.
Interessierte Künstler können sich ab sofort wieder bewerben. Zusätzlich zu der breit gefächerten Kursauswahl der Akademie gibt das Programm den Künstlern die Möglichkeit, ihre Bühnenperformance stetig zu verbessern und sich ein neutrales Feedback einzuholen. Neben einem exklusiven Präsentationsabend vor Literaten und Veranstaltern, profitieren die Künstler vom Netzwerk des Festkomitees und der Vielzahl der angeschlossenen Gesellschaften. Darüber hinaus bekommen die Künstler eine eigene Experimentierfläche bei „Bütt & Bands“, einer Reihe von Try-Out-Konzerten in wechselnden Lokalitäten. „Die Künstler haben die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und sich im Karneval langsam einen Namen zu machen wenn sie sich auf den Veranstaltungen präsentieren. Damit wird ein wichtiger Grundstein für die Etablierung im Karneval gelegt“, sagt Nadine Krahforst.
Interessenten senden Ihre Bewerbung bitte direkt an das Festkomitee. Neben einem kurzen karnevalistischen Lebenslauf sollten – falls bereits vorhanden – Hörproben (Musik) oder eine kurze Beschreibung der Figur (Rede) und ein Mitschnitt eines Auftritts enthalten sein.
Festkomitee Kölner Karneval Die Akademie – Literarisches Komitee Maarweg 134, 50825 Köln akademie@koelnerkarneval.de
Mer looße üch nit allein: 80 Prozent der finanziellen Unterstützung bereits ausgezahlt
Bereits über 800.000 Euro an Karnevalskünstler, Bühnentechniker, Roadies, Fahrer, Tanzgruppen und Spielmannszüge überwiesen
Schnelle und unbürokratische Hilfe: Vom Beginn der Aktion bis zur Auszahlung vergingen nicht einmal acht Wochen
Oberbürgermeisterin Henriette Reker bedankt
sich bei den Spenderinnen und Spendern
Mit über einer Million Euro an gesammelten Spendengeldern hat der Kölner Karneval in der vergangenen Session eine in seiner Geschichte sicherlich einmalige Hilfsaktion durchgeführt. Unter dem Motto „Mer looße üch nit allein“ wurde für von der Corona-Pandemie ganz besonders stark betroffene Berufsgruppen gesammelt: Karnevalskünstler, aber auch deren Helfer hinger d’r Britz, also Bühnentechniker, Roadies und Fahrer sowie Tanzgruppen und Spielmannszüge.
Anfang März konnte mit der Auszahlung der Spendengelder begonnen werden, und rund zwei Wochen später sind bereits über 800.000 Euro verteilt. Über 90 Prozent der Anträge wurden zudem schon abschließend bearbeitet. Dabei ging es nicht nur um die generelle Bewilligung. Bei jedem Antragsteller wurde die persönliche Situation geprüft und dann gegebenenfalls eine Finanzhilfe in individueller Höhe genehmigt. „Damit haben wir unser Ziel erreicht, schnell und unkompliziert da zu helfen, wo Menschen in Not sind“, betont Bernhard Conin, Vorsitzender des Beirates, der über die Vergabe der Hilfen entscheidet. „Wir wollten nicht das Geld mit der Gießkanne ausschütten, sondern punktuell dort helfen, wo Menschen im Umfeld der Karnevalsbühnen in ihrer Existenz bedroht sind.“ Für die in den vergangenen Wochen geleistete Arbeit bedankte sich Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn im Namen der Initiatoren beim Beirat, dem neben Bernhard Conin (Geschäftsführer KölnKongress) auch Barbara Foerster (Leiterin Kulturamt der Stadt Köln), Matthias Becker (Manager der Bläck Fööss), Stefan Löcher (Geschäftsführer Lanxess Arena) und Norbert Minwegen (Geschäftsführer SK Stiftung Kultur) angehören: „Der Beirat bestand aus Experten aus dem Kölner Kultur- und Eventbereich und konnte durch seine unbürokratische Arbeit und seine schnellen Entscheidungen die akute Not bei den Betroffenen etwas lindern. Dafür gebührt allen Beteiligten mein großer Dank, denn genau das war unser Ziel, als wir Anfang Januar die Spendenaktion ins Leben berufen haben.”
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Kölner Jecken: „Die Spendenaktion zeigt: In Köln feiert man nicht nur zusammen, sondern die Kölnerinnen und Kölner stehen einander auch bei. Das macht mich stolz, und ich bedanke mich sehr bei den Spenderinnen und Spendern. Damit wird denjenigen geholfen, die sonst dafür sorgen, dass wir Jecken einen schönen Karneval erleben können. So helfen alle, dass dies auch in Zukunft möglich ist.“
„Mer looße üch nit allein“ wurde Anfang des Jahres auf Initiative des Festkomitees Kölner Karneval gemeinsam mit der SK Stiftung Kultur, der Deiters GmbH, der Künstleragentur Go GmbH und der Band Cat Ballou mit ihrem Label MiAO Records ins Leben gerufen. Bis Aschermittwoch lief die Aktion, die ihren Höhepunkt in einem sechsstündigen Live-Spendenmarathon aus der Lanxess Arena fand. Dank der ehrenamtlichen Unterstützung sehr vieler Kölner Künstler – darunter Bläck Fööss, Höhner, Wolfgang Niedecken, Guido Cantz und viele weitere – wurde die Aktion ein großer Erfolg. Bis Ende der Session spendeten über 24.000 Vereine, Firmen und Einzelpersonen für den Hilfsfonds.
Die jecken Kölner Pänz suchen wieder neue Regenten für die kommende Session. Ab sofort können sich interessierte Kinder noch bis Ostersonntag für einen Platz im Kölner Kinderdreigestirn 2022 bewerben. Prinz, Bauer und Jungfrau des kleinen Trifoliums haben parallel zum großen Dreigestirn eines der wichtigsten karnevalistischen Ämter inne. Zwischen Kinderproklamation im Tanzbrunnen und Mitfahrt im Rosenmontagszug liegen in einer normalen Session über 100 Auftritte, viele davon in Kitas, Schulen, Altenheimen und natürlich auf Karnevalssitzungen. Die Session hält viele einzigartige Erlebnisse für die Pänz vor, dazu zählen die Proklamation durch die Kölner Oberbürgermeisterin oder der Auftritt in einer Fernsehsitzung.
Das Festkomitee Kölner Karneval bereitet die Kinder im Vorfeld auf die Session vor, sie erhalten Tanz- und Gesangstraining und nehmen ihren eigenen Sessionssong auf. „Die Pänz lernen die kleinen und großen Bühnen Kölns kennen und erleben zusammen mit ihren Pagen und Gardisten eine unvergessliche Zeit im Fastelovend“, so Festkomitee-Vizepräsidentin Christine Flock, verantwortlich für Kinder- und Jugendkarneval. „Gemeinsam entdecken sie die Stadt so noch einmal von einer ganz besonderen Seite und erleben die soziale Kraft des kölschen Fastelovends.“ Diese soziale Kraft hat sich besonders in der vergangenen Session gezeigt: Das Kinderdreigestirn besuchte mit seiner mobilen Außenbühne viele Seniorenheime, Krankenhäuser und Kindergärten und schenkte den Menschen gerade in dieser schwiergen Zeit viel Freude. Eine unvergessliche Session auch für das Kinderdreigestirn, trotz vieler ausgefallener Feiern.
Wer Spaß und Freude am Karneval hat, ist hier genau richtig. Die Mitgliedschaft in einem Karnevalsverein ist dafür keine Grundvoraussetzung, allerdings ist das Amt in der Session (Anfang Januar bis Aschermittwoch) sehr zeitintensiv. Die Kinder sollten zum Zeitpunkt der Bewerbung im zweiten oder dritten Schuljahr der Grundschule sein. Bei der Gestaltung der Bewerbung gibt es keine Vorgaben: Malen, basteln, falten, kleben, Glitzer und Konfetti – alles ist erlaubt! Die Kinder können sich – anders als beim großen Dreigestirn – nur als Einzelperson auf eines der drei Ämter bewerben. Bei weiteren Fragen wenden sich Interessenten gerne an Christine Flock wenden: christine.flock@koelnerkarneval.de.
Die Spendenaktion „Mer looße üch nit allein” hat in der Karnevalssession mehr als eine Million Euro an Spenden gesammelt. Neben einer ganzen Reihen von Großspendern aus Köln und vielen Spenden aus Karnevalsgesellschaften hat vor allem das Event in der Lanxess Arena für einen riesigen Schub für die Aktion gesorgt. Dabei waren insgesamt rund 50 Bands und Redner aus dem Kölner Karneval aufgetreten, um auf die Situation vor allem der Menschen ‚Hinger der Britz’ aufmerksam zu machen. Die Zuschauer bedankten sich bei den Akteuren auf der Bühne mit Spenden per SMS oder über die Website www.koelsch-akademie.de/nitallein. Der Spendenmarathon an Weiberfastnacht erreichte 1,7 Mio. Live Content Views beim Sender #DABEI auf MagentaTV, im Livestream auf MagentaTV.de und auf den verschiedenen Portalen und Social-Media-Kanälen, die eine Übertragung im Stream ermöglichten. „Das Echo für unsere Initiative war enorm und hat gezeigt, dass wir bei den Kölnern einen Nerv getroffen haben”, weiß Bernhard Conin, Beiratsmitglied der Aktion. „In der Session ist vielen bewusst geworden, wie schmerzlich sie den Karneval vermissen und wie sehr wir alle aktiv werden müssen, um den Menschen zu helfen, die auf und neben der Bühne für den Fastelovend arbeiten.”
Nun geht es darum, die Spendengelder zielgenau und unbürokratisch zu verteilen. Darüber entscheidet der unabhängige Beirat aus Matthias Becker (Manager der Bläck Fööss), Bernhard Conin (Geschäftsführer KölnKongress), Barbara Foerster (Leiterin Kulturamt der Stadt Köln), Stefan Löcher (Geschäftsführer Lanxess Arena) und Norbert Minwegen (Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur). „Wir haben bereits über 200 Anfragen erhalten, und täglich kommen neue hinzu”, erklärt Bernhard Conin. „Jeder einzelne Antrag wird natürlich sorgfältig geprüft, aber wir wissen auch, dass die Zeit für Hilfen drängt. Deswegen erfolgen die ersten Überweisungen bereits Anfang März.” Sie kommen denen zugute, die in normalen Sessionen den Karneval am Laufen halten und nun in Not geraten sind: vom Bühnentechniker bis zum Fahrer, vom Roadie bis zur Tanzgruppe und zum Spielmannszug. Damit geht die Grundidee der Initiatoren um Deiters, GO GmbH, Miao Records, Stiftung SK Kultur und Festkomitee Kölner Karneval auf: „Mer looße üch nit allein” sorgt unabhängig von staatlichen Hilfen mit dafür, dass trotz Pandemie möglichst alle Akteure des Karnevals – egal, ob auf oder neben der Bühne – auch in der kommenden Session noch im Fastelovend aktiv sein können.
Dreigestirn, Hänneschen-Zoch und jecke Aktionen der Karnevalsgesellschaften brachten das kölsche Jeföhl zu den Menschen nach Hause
„Mer looße üch nit allein” sammelt weit über 900.000 Euro Spendengelder für Hilfsbedürftige „Hinger der Britz”
Vorfreude auf kommende Session, denn „Alles hät sing Zick”
Das Festkomitee hat eine insgesamt positive Bilanz der Kölner Karnevalssession 2021 gezogen. Trotz extremer Einschränkungen durch die Maßnahmen gegen die Pandemie konnte den Kölnern immer wieder ein wenig kölsches Jeföhl nach Hause gebracht werden. „Dabei hat mich vor allem beeindruckt, wie unsere Mitgliedsgesellschaften kreative Wege gefunden haben, um Corona-konform den Karneval in unserer Stadt sichtbar werden zu lassen”, freut sich Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Auch das Dreigestirn hat gezeigt, wie wichtig die kleinen Momente sind, bei denen den Menschen in Altenheimen oder der Bahnhofsmission ein wenig Zuversicht und Lebensfreude gebracht werden kann.” Gleichzeitig erinnerte er allerdings an all jene, deren berufliche Existenz vom Karneval abhängt. Im November hatte die Boston Consulting Group in einer Prognose in unserem Auftrag vorausgesagt, dass wohl rund 98 Prozent der Wirtschaftskraft des Karnevals in diesem Jahr verloren gehen. „Ich fürchte, dass es genauso gekommen ist. Umso wichtiger ist es, dass die Spendenaktion ‚Mer looße üch nit allein’, an der wir mit beteiligt waren, weit über 900.000 Euro erzielt hat, die nun an besondere Härtefälle aus der karnevalistischen Kultursektor verteilt werden können.”
Einer der Höhepunkte der insgesamt natürlich sehr verhaltenen Session war der Rosenmontagszug, der gemeinsam mit dem Hänneschen-Theater umgesetzt und vom WDR Fernsehen übertragen wurde. „Dieser liebevoll gestaltete Zoch hat uns die Möglichkeit gegeben, die Persiflagen – das Ausdrucksmittel der Karnevalisten, um gesellschaftliche Missstände anzuprangern – einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen”, so Holger Kirsch, Zugleiter des Rosenmontagszuges und kreativer Kopf des Zuges im Mini-Format. „Wir wollten den Kölnern ein Geschenk machen und als solches wurde es von vielen Jecken auch aufgefasst: Es gab noch nie so viele positive Social-Media-Kommentare und Zuschriften per E-Mail nach einem Rosenmontagszug. Der Zoch war wohl Balsam für die kölsche Seele.”
Da praktisch alle karnevalistischen Aktivitäten an Rosenmontag bundesweit eingestellt waren, war das Medienecho entsprechend groß. „Wir konnten mit dem Zoch, aber auch mit der Proklamation ‚op Jöck’ und vielen Interviews deutlich machen, dass in Köln der Karneval sehr viel mehr ist als nur Party und laute Musik”, erklärt Christoph Kuckelkorn. „Mit dazu beigetragen hat auch ein Dreigestirn, dass die sozialen Aspekte unseres Festes nicht nur immer wieder betont, sondern auch jeden Tag gelebt hat. Dafür gebührt ihnen großer Dank.” Gleichzeitig wurde in den sechs Wochen zwischen Jahreswechsel und Aschermittwoch aber auch deutlich, wie groß der Bedarf an menschlicher Nähe ist. „Da helfen die digitalen Formate, die in dieser Session für viele Menschen die einzige Möglichkeit waren, jecke Momente zu erleben, natürlich nur zum Teil weiter”, weiß der FK-Präsident. „Manches davon wird wahrscheinlich die bunten Facetten des Karnevals auch in Zukunft ergänzen, aber wir hoffen natürlich, dass der Verlauf der Pandemie es uns erlauben wird, in der kommenden Session wieder das Miteinander zu feiern – wahrscheinlich dann sehr viel bewusster als früher.” Und so trägt das Motto der kommenden Session auch die Hoffnung auf einen Fastelovend in sich, der positive Aspekte der Corona-Session aufnimmt und bisherige, traditionelle Formate bereichert – denn „Alles hät sing Zick”.
Motto spielt auf die vielen, sehr unterschiedlichen Facetten des Karnevals an
Alles hät sing Zick: laache un kriesche, leise Töne und „decke Trum”, Fastelovend und Fastenzeit
Verkündung traditionsgemäß am Ende des Rosenmontagszuges – und damit diesmal als Teil der WDR-Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem Hänneschen-Theater
Das Festkomitee Kölner Karneval hat am Rosenmontag das Motto der Session 2022 vorgestellt: „Alles hät sing Zick.” Damit wird der Bogen von der aktuellen, coronabedingt eher verhalten gelebten Session zur hoffentlich heiteren und stimmungsvollen Session 2022 geschlagen. Denn so richtig, wie es in diesem Jahr war, die leisen Töne des Karnevals zu betonen, so sehr hoffen die Kölner darauf, dass in der kommenden Session wieder getanzt, gesungen und gefeiert werden kann. „Der Kölner Karneval hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er viele Facetten hat – nicht nur die bunten, grellen und lauten”, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Aber genau so wie die kleinen, stillen Momente Platz im Herzen der Kölner haben, sehnen sie sich auch wieder nach dem wunderbar engen Miteinander im Fastelovend – bei Sitzungen, Partys und dem Rosenmontagszug. So hät in Kölle alles sing Zick.”
Dabei verweist das Motto – typisch kölsch – gleichermaßen auf ein Zitat aus dem Alten Testament wie auf ein Lied der Bläck Fööss. Im Buch Kohelet heißt es in Kapitel 3: „Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit [ … ] eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz.” Die Bläck Fööss machten daraus ein Lied über die fünf Jahreszeiten: „Dann met einem Mol, weeded löstich un bunt. Fastelovend es do, dä jetz nit mieh, länger waade kunnt.” Genau um diese sehr unterschiedlichen Facetten geht es im Karneval. Für das Dreigestirn liegen die Auftritte im überfüllten Saal der Mädchensitzung und der Hoffnung bringende Besuch in der Kinderklinik manchmal nur Minuten auseinander. Wer heute zur edlen Prunksitzung geht, steht vielleicht morgen als Lappenclown beim Veedelszoch, um Kamelle und Strüüßcher zu fangen. Bei der Flüstersitzung lauscht man den Pointen der Redner, während in der Kneipe auf den Tischen getanzt wird. Dabei wird schnell klar, dass es nicht um ein Entweder-oder geht, sondern darum, jeder Ausdrucksform des Karnevals ihren Raum zu geben.
Nicht zuletzt ist das Motto auch eine Anspielung auf die Vergänglichkeit der Karnevalszeit, die Aschermittwoch in jeder Session ihr Ende findet. „Die Ursprünge des Fastelovends liegen im Fest unmittelbar vor Beginn der österlichen Fastenzeit. Auch wenn dies heute nicht mehr im Mittelpunkt steht, so ist dieser Schlusspunkt dennoch wichtig, damit es wieder einen schwungvollen Start in die neue Session geben kann”, weiß FK-Präsident Kuckelkorn. „Wenn der Karneval ganzjährig gefeiert würde, würde er völlig beliebig und seine Bedeutung für die Menschen schnell verlieren.” Und so endet auch für Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie ihre Amtszeit als Kölner Dreigestirn mit der Nubbelverbrennung am Aschermittwochmorgen. Ab diesem Moment sind die Drei, die den Kölnern in diesem Jahr so kostbare Momente geschenkt haben, das designierte Dreigestirn der Session 2022 – denn alles hät sing Zick.