Besondere Zeiten – besondere Maßnahmen, die KKG Löstige Paulaner lud zur ersten Veedels-Rallye für einen guten Zweck.

Besondere Zeiten – besondere Maßnahmen, die KKG Löstige Paulaner lud zur ersten Veedels-Rallye für einen guten Zweck. Köln, 08.02.2022 • Keine Kostümsitzung in der Session 2021/22 möglich • Vorstand rief erste Veedels-Rallye ins Leben • Mitglieder und Freunde der KKG machten sich auf den Weg durch die Südstadt • Spende über 1.111,- EUR zu Gunsten der Matthias Scherz Stiftung e.V.

Von links nach rechts: Dominik Müller, Präsident (Löstige Paulaner KKG von 1949 e.V.), Matthias Scherz, (Fußballprofi und Schirmherr des Matthias Scherz e.V.), Prinz Sven I (Sven Oleff), Bauer Gereon (Gereon Glasemacher), Hans Jürgen Jansen (Schatzmeister der Löstige Paulaner KKG von 1949 e.V.

Am Samstag, den 05.02.2022 hätte eigentlich die Kostümsitzung der KKG Löstige Paulaner von 1949 e.V. im Pullman Cologne Hotel stattgefunden. Doch nach der durch die Landesregierung erzwungene „freiwilligen“ Absage aller Saalveranstaltungen in der Session 2021/22 musste sich Präsident Dominik Müller mit seinem Vorstand ein alternatives Format einfallen lassen, um Mitgliedern und Freunden „e bessje Freud und Fastelovendsjeföhl“ machen zu können. Schnell war man sich im Vorstand einig, dass es eine Veranstaltung unter freiem Himmel und unter strengem 2G+ Standard werden muss, um das Infektionsrisiko in diesen Zeiten so gering wie möglich für die Teilnehmer aller Altersgruppen zu halten. Der Vorstand entschied sich nach intensiven Überlegungen für eine Rallye durch die Kölner Südstadt und zu Institutionen, die die Gesellschaft prägten. Die Stationen der Rallye wurden in Eigenregie bestellt. So war der Ausgangspunkt die Pfarre St. Paul, deren Kirchengemeinde im Jahr 1949 die KKG Löstige Paulaner als Gruppierung eines Kegelclubs aus der Taufe hob.

Um 12.00 Uhr begrüßte Geschäftsführer Rüdiger Paulun mit seiner Frau Angelika die Teilnehmer der Rallye vor dem Hauptportal und die „Marschverpflegung“ wurde ausgegeben. Insgesamt wurden 15 Kleingruppen aus Mitgliedern, Senatoren und Tänzerinnen der Tanzgruppe Kölner Paulinchen auf dem 5km Weg durch Köln entsendet. Unterwegs gab es kleine Aufgaben zu erfüllen um das Lösungswort (das Ziel der Rallye) zu erfahren. Etwa am Carl-Berbuer-Platz sollten die Teilnehmer ein Hänneschen- und Bärbelchen -Entchen im Brunnen inszenieren und den Klassiker „Heidewitzka Herr Kapitän“ intonieren. An der Hofburg, dem Dorint am Heumarkt, gab es eine besondere Aufgabe für die Gruppen zu erfüllen. So sollten kleine Grußtexte für Prinz, Bauer und Jungfrau formuliert und mit einem kleinen Foto der Teilnehmer dekoriert werden. Diese Station betreuten Präsident Dominik Müller und Vizepräsident Nick Dohmen bei schönstem Sonnenschein. An der Traditionsgaststätte „Bei d’r Tant“ hatten die Paulaner Ihren Schatzmeister Hans-Jürgen Jansen platziert, um den Gästen eine kleine Verschnaufpause bei Kölsch und Kölner Tapas zu gönnen. Viele nutzen den einladenden Vorplatz von Frank Hennes‘ Institution, um ein paar erste Sonnenstrahlen zu erhaschen. Nach etwa 4,5 Stunden Tour war dann das Ziel, das Haus Unkelbach, auch für die letzten Teilnehmer erreicht und alle gönnten sich eine kleine Stärkung im Biergarten der Traditionsgaststätte, bevor sich das Finale ankündigte. Das diesjährige Dreigestirn der Altstädter kam für einen Kurzbesuch vorbei, denn alle Gäste der Rallye hatten für jeden gelaufenen Kilometer gespendet. Die so erzielte Summe wurde dann von der KKG Löstige Paulaner großzügig auf 1.111,- EUR aufgerundet und dem „Herzensprojekt“ des Dreigestirns übergeben. Das Projekt: „Grundschulen in Bewegung“ setzt sich dafür ein, Schülerinnen und Schüler für Bewegungssport zu motivieren. Fußballprofi des 1. FC Köln, Matthias Scherz ließ es sich nicht nehmen, den Spendenscheck persönlich in Empfang zu nehmen. Zum großen Finale kam dann noch Cat Ballou auf Einladung der Tanzgruppe „Kölner Paulinchen“ im Haus Unkelbach vorbei. Die Band pflegt eine enge Freundschaft zu den Tänzerinnen der Gesellschaft seit dem gemeinsamen Videodreh zum Sessionshit „Oh wie schön“. Das Überraschungskonzert auf Abstand war der absolute Höhepunkt des Abends. So wurde aus der spontanen Idee der Veedels-Rallye ein einzigartiger Tag in Köln bei schönstem Sonnenschein, und alle Teilnehmer waren sich sicher, dass die Veranstaltung in der Session 2022/23 wiederholt werden muss. Spätestens dann ist es eine Tradition der KKG Löstige Paulaner von 1949 e.V.

Pressemitteilung

Echte Fründe – Jan von Werth gut ausgerüstet

Foto: Niki Siegenbruck

Echte Fründe

Freundschaft heißt auch in nicht so einfachen Zeiten sich zu unterstützen. Und dies wurde in dieser Session wieder unter Beweis gestellt.
Damit unser Jan und Griet Paar, Karl-Heinz und Sabine Wührer, in dieser Session sicher und pünktlich zu den vielen kleinen Auftritten kommen, stellt die Peugeot-Niederlassung Köln den beiden ein großartiges Sessionsfahrzeug zur Verfügung.

Im Rahmen der Übergabe des Peugeot 5008 konnten sich Jan und Griet von den Vorzügen des Fahrzeuges überzeugen und stellten sicher, dass auch der prallgefüllte Korb mit Äpfeln in den Kofferraum passt.

Frank Breuer, Vorsitzender und Korpskommandant, betonte, dass es heute nicht selbstverständlich ist, solche Partner zu haben und bedankte sich bei den Gastgebern Louis Agostini, Stefan Gabriel und Ulrich Hilgers herzlich für die Unterstützung.
Wir wären keine „Jan von Werther“, wenn wir unsere Dankbarkeit nur in Worte fassen würden.

Der Vorsitzende übertrug im Anschluss seiner kurzen Ansprache unserer Marketenderin, Lisa Quotschalla, und ihrem Tanzoffizier, Lars Reinhold die ehrenvolle Aufgabe, den Sessionsorden der Gesellschaft an die anwesenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Peugeot-Niederlassung an der Widdersdorfer Straße zu überreichen.

Dem wollte Griet Sabine Wührer, natürlich nicht nachstehen und stattete dat janze Schmölzje zusätzlich mit der diesjährigen „Jan und Griet Spange“ aus.
Die Reiterfamilisch bedankt sich für die Unterstützung und wünscht Jan und Griet eine gute und sichere Fahrt durch die Session.

Fotos: Niki Siegenbruck

Stadt Köln aktualisiert Bilder der städtischen Straßen

Ab dem heutigen Montag, 7. Februar 2022, sind erneut spezielle, mit Kameras und Laserscannern bestückte Fahrzeuge der Firma „CycloMedia Deutschland GmbH“ unterwegs. Im Auftrag der Stadtverwaltung erstellen sie hochauflösende und georeferenzierte 3D-Panoramaaufnahmen aller Kölner Straßen. Es ist die sechste Befahrung dieser Art.  

Die Panoramaaufnahmen sind nur ein bedeutender Baustein der Stadt auf dem Weg zur „Smart City“. Im zweiten Corona-Jahr 2021 verzeichnen die Panoramabilder erneut mehr als 230.000 Aufrufe durch die Verwaltungsmitarbeiter*innen. Die Zahl untermauert die Bedeutung der Panoramabilder im Alltag der städtischen Verwaltung und belegt den Erfolg dieser Maßnahme. Die Möglichkeit, am Schreibtisch örtliche Gegebenheiten zu beurteilen, mit Messungen zu ergänzen und diese gegebenenfalls zu teilen, wird fachübergreifend in fast allen Dienststellen und Ämtern genutzt.  

Die Fahrzeuge bewegen sich auf allen frei befahrbaren, öffentlichen Straßen und Fußgängerzonen, ausgeschlossen sind private Straßen und Autobahnen. In den Aufnahmen werden alle Gesichter und Kfz-Kennzeichen unkenntlich gemacht. Erst danach werden sie für die interne Nutzung zur Verfügung gestellt. Die diesjährige Befahrung dient der Aktualisierung des Bildbestandes, denn nur aktuelle Bilder eignen sich verlässlich.Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

The Garden Of Equilibrium“

Performative Rauminstallation mit Yoshie Shibahara in der artothek

Die performative Rauminstallation „The Garden of Equilibrium“ ist ein Projekt der Choreographin und Performerin Yoshie Shibahara. Der obere Teil der artothek ist durch eine dünne Trennschicht, eine Membran in Form einer Folie, vom unteren Teil getrennt. Je nach Licht und Position des Betrachters ändert sich deren optische Durchlässigkeit. „The Garden of Equilibrium” ist wesentlich vom Mihokan Atrium in Shimane, Japan, dem Heimatort Yoshie Shibaharas, inspiriert. Das ehemalige Ryokan (Reisegasthaus) ist im architektonischen Sukiya-Stil der vorindustriellen Zeit Japans erbaut, mit der charakteristischen Beziehung zwischen Innen und Außen. Der zentrale Innenraum des Atriums war gleichzeitig Außenraum: ein Garten.

Eine wichtige Rolle in Yoshie Shibaharas Werk spielen „ursprüngliche Landschaften“, die jeder Mensch, geprägt durch die frühe Kindheit, tief im Herzen verankert, besitzt. Oft sind es eher imaginäre, als reale Landschaften. „The Garden of Equilibrium” führt das Publikum auf eine Reise in seine eigenen „ursprünglichen Landschaften” und bietet eine neue Form der Wahrnehmung und des Erlebens. Unsere Wahrnehmung pendelt stets zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Die Grenze, die in „The Garden of Equilibrium” als Trennschicht visuell erlebbar ist, wird mit der Zeit immer durchlässiger und lenkt die Aufmerksamkeit auf Dinge und Phänomene, die unserer bewussten Wahrnehmung entwischen. Es ist eine Einladung, diese Dinge erneuert zu reflektieren.

Yoshie Shibahara:​ ​ ​ ​ ​ Künstlerische Leitung/Konzept/Installation/Performance

Susanne Kubelka:​ ​ ​ ​ ​ Live Musik/Bildnerische Zusammenarbeit/Performance

Egbert Mittelstädt:​ ​ ​ ​ ​ Realisation Licht und Technik

David N. Koch:​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ Dramaturgische Zusammenarbeit

Pressemitteilung Foto Yoshie Shibahara

Interim des Kölnischen Stadtmuseums im ehemaligen Modehaus Sauer

Stadtrat gibt Mehrkosten frei – sind durch Einsparungen aus dem Vorjahr gedeckt

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 3. Februar 2022, abschließend über die Freigabe der Mehrkosten für den Umzug und die Einrichtung der neuen Dauerausstellung des Kölnischen Stadtmuseums im ehemaligen Modehaus Franz Sauer entschieden. Diese Mehrkosten gegenüber dem Ratsbeschluss von 2018 werden durch Einsparungen im Jahr 2021 aus den vorhandenen Mitteln des Kölnischen Stadtmuseums gedeckt, das heißt: Es müssen keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Hierbei handelt es sich um einmalige Mehrkosten von rund 2,38 Millionen Euro. Hintergrund der Kostensteigerungen sind unter anderem notwendige Maßnahmen für den Museumsbetrieb, die zum Ratsbeschluss 2018 – durch den noch nicht erfolgten Umbau des Gebäudes seitens des Vermieters – nicht abzusehen oder planbar waren. Dies betrifft beispielsweise die Kosten für die Ausstattung des Foyers, da durch bauliche Änderungen in diesem Bereich der komplette Abriss der vorhandenen Einrichtungen notwendig wurde.

Weitere Kostensteigerungen sind auf zusätzliche Einbauten zur Erweiterung der – auf 750 Quadratmeter begrenzten – Ausstellungsflächen zurückzuführen, aber auch auf die notwendige Anpassung digitaler Techniken an neue Standards. Auswirkungen hatten zudem pandemiebedingte Preissteigerungen.

Ein Mehrbedarf von 890.000 Euro entsteht zudem bei der Einrichtung von Werkstätten, Bibliothek, Graphischer Sammlung und Ausstellung, in Bereichen, wo die Detailplanungen erst nach Abschluss des Mitvertrages 2019 erfolgen konnten. Für die Ausstattung der Mitarbeiter*innen-Büros fielen dagegen kaum Kosten an, da die Büromöbel aus den ehemaligen Räumen in der Zeughausstraße weitgehend mitgenommen wurden.

Pressemitteilung

Zum Jan wieder geöffnet

Nur gut eine Woche hat es gedauert, bis das Reiter-Korps die Gaststätte „Zum Jan“ in der Thieboldsgasse wieder öffnen kann.
Nachdem die Stadt Köln dem vorhergehenden Wirt Ralf Klein die Gaststätte geschlossen hatte, übernahm das Reiter-Korps Anfang letzter Woche kurzfristig selber den Betrieb. Es gab sehr viel Unterstützung, angefangen von der IG Gastro über Wirte aus dem gesamten Stadtgebiet bis hin zur Stadt Köln. „Es war schon klasse, in dieser schwierigen Situation so viel Zuspruch und auch konkrete Hilfe angeboten zu bekommen“ freut sich der sichtlich erleichterte Korpskommandant Frank Breuer.
Auch für die Stadtverwaltung war die Gemengelage nicht einfach zu lösen, umso dankbarer ist man im Reiter-Korps für die Zusammenarbeit, auch über Ämtergrenzen hinweg, die zu der schnellen Wiedereröffnung geführt hat. Viele Stammtische und Karnevalsvereine hatten die Gaststätte und auch das Kasino für Veranstaltungen gebucht und waren in Sorge, diese kurzfristig absagen zu müssen. Gerade in der heutigen Zeit sind kleine Säle, wie das Kasino der Gaststätte, stark nachgefragt, können doch dort kleine Veranstaltungen coronakonform gut durchgeführt werden. Da die Stammmannschaft im „Jan“ an Bord geblieben ist, bleibt jedoch alles beim Alten. „Alle Reservierungen haben bestand, der Betrieb wird ganz normal fortgesetzt und wir können mit Volldampf in die ‚heiße Phase‘ der Session starten.“ fasst Frank Breuer die Situation zusammen.

Öffnungszeiten der Gaststätte:
Di. – So.: 17 – 23 Uhr
Reservierungen gerne unter: info@zumjan.de

Maritim startet “ Pro Tomorrow“

Mehr Nachhaltigkeit im Hotel

Bild Pixabay

Weniger Energie- und Wasserverbrauch, weniger Speisereste, effiziente Mülltrennung, reduzierter Einsatz von Reinigungsmitteln – seit vielen Jahren arbeiten die Maritim Hotels daran noch umweltfreundlicher zu werden.

Nun ist mit „Pro Tomorrow“ eine weitere Nachhaltigkeitsinitiative in allen Maritim Hotels deutschlandweit gestartet: Wer mehrere Tage in einem Maritim Hotel verbringt, kann täglich entscheiden, ob er eine Zimmerreinigung wünscht oder nicht – und damit regionale Umwelt- und Sozialprojekte fördern.

Wie das geht? In jedem Zimmer liegen die neuen Pro Tomorrow Säckchen und der dazugehörige Infoflyer bereit. Wer sich gegen die Zimmerreinigung entscheidet, hängt das Säckchen bis 00:00 Uhr außen an die Hotelzimmertür – und findet darin am nächsten Tag ein kleines Dankeschön. Jede nicht erfolgte Zimmerreinigung kommt einer ausgewählten Initiative vor Ort zugute.

„Die Idee ist bei Maritim nicht ganz neu“, erklärt Jens Vogel, Direktor Maritim Hotel Düsseldorf und zuständig für die Umsetzung der Pro Tomorrow-Initiative in allen Maritim Hotels. „Wir hatten bereits eine aufwendige Testphase in mehreren Häusern, in der wir geprüft haben, wie unsere Gäste auf die Initiative reagieren und wie wir ihr Engagement bestmöglich für Umwelt und Soziales einsetzen“, erklärt er und ergänzt: „Der regionale Bezug ist uns sehr wichtig. Deshalb entscheidet jedes Maritim Hotel selbst, welches nachhaltige lokale Projekt unterstützt werden soll.“

Die Maritim Hotels in Ulm und Würzburg pflanzen beispielsweise Bäume mit der Initiative „Plant my tree“, das Maritim Hotel Köln engagiert sich für benachteiligte Kinder über den Verein „Wir Helfen e.V.“ und das Maritim Hotel Frankfurt unterstützt bei der Klimawerkstatt Frankfurt eine Workshop-Reihe für Kindergärten und Schulen – nur einige Beispiele aus den insgesamt 24 deutschen Maritim Hotels, deren regionales Engagement breit gefächert ist. 

Ein passender Partner vor Ort kann ein Verein zur Pflege des örtlichen Parks sein, eine Umweltinitiative oder auch Behindertenwerkstätten, Kinderheime und Kitas. Mit dem „Pro Tomorrow“-Beitrag werden dann beispielsweise in einer lokalen Aktion Flächen für Bienen geschaffen, Hochbeete gebaut, Spielgeräte für Kinder angeschafft oder Ausstattungen für Behindertenwerkstätten gekauft.

Die Maritim Hotelgesellschaft ist die größte inhabergeführte deutsche Hotelkette und in sieben Ländern im Ausland vertreten: Mauritius, Ägypten, Malta, Spanien, Albanien, Bulgarien und China.

Pressemitteilung Maritim

Stadt Köln und Land Nordrhein-Westfalen erweitern das „zamus“ zum europäischen Musik-Hotspot
Studio für Elektronische Musik des WDR zieht ins Zentrum für Alte Musik Köln

Am Donnerstag, 3. Februar 2022, hat der Rat der Stadt Köln beschlossen, das „zamus​ – Zentrum für Alte Musik“ gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen auszubauen und im Zuge dieses Ausbaus das „Studio für Elektronische Musik des WDR“ dauerhaft in Köln anzusiedeln und wieder in Betrieb zu nehmen. Köln erhält damit ein bundesweit einzigartiges Musikzentrum – und das in einem der lebendigsten Viertel von Köln, nämlich auf dem Heliosgelände in Köln-Ehrenfeld, einem Hotspot der Kreativszene.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln sowie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) haben für die gemeinsame Entwicklung dieses kulturpolitischen Schatzes die letzten eineinhalb Jahre mit den Trägervereinen, dem Arbeitskreis „Studio Elektronische Musik“ sowie dem Vermieter der Immobilie in Ehrenfeld ein Umbau- und Betriebskonzept entwickelt. Der Ratsbeschluss ist nun der Startschuss für eine vierjährige Ausbau- und Aufbauphase zum zamus 2.0/SEM.
Die Stadt Köln hat gestern einen sukzessive ansteigenden Betriebskostenzuschuss für zamus 2.0/SEM jährlich in Höhe von bis zu 791.000 Euro ab 2026 an die „Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V.“ sowie den „ON – Neue Musik Köln e.V.“ (plus 180.000 Euro bisherige städtische Programmförderung an ON) beschlossen. Das Land NRW plant ebenso einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 791.000 Euro an zamus 2.0/SEM.

Ziel der langfristigen Förderung in Form eines Betriebskostenzuschusses ist der Ausbau des schon bekannten zamus zu einem internationalen Produktions- und Veranstaltungszentrum und die Wiederinbetriebnahme des historischen Studios für Elektronische Musik des WDR (SEM).

Mit der Flächenverdopplung für das zamus und der Wiederinbetriebnahme des Studios für Elektronische Musik des WDR entsteht ein lebendiger Ort der künstlerischen Produktion, der Lehre und Vermittlung sowie der wissenschaftlichen Forschung. Von diesem europäischen Innovations-Hub für die Musik werden wichtige künstlerische Impulse in der Zukunft ausgehen. Ebenso wie die Alte Musik kann nun auch Elektronische Musik adäquat erforscht, aufgeführt und gehört werden. Mit dem zamus 2.0/SEM entsteht das Zentrum für authentische Aufführungspraxis. Köln und Nordrhein-Westfalen stärken so ihren Ruf als Hochburg der Alten Musik wie der Neuen Musik.

​Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Im neuen zamus forschen Musikerinnen an Alter Musik, können sich im exzellent sortierten Archiv informieren, es finden Workshops und Konzerte statt. Der jetzige Ausbau des ZAMUS und die Erweiterung auf 2.250 Quadratmeter tragen dieser positiven Entwicklung Rechnung und verbessern die Arbeits- und Probenbedingungen der Akteurinnen der Alten Musik nachhaltig. Mit dem Ratsbeschluss wird aber auch der Grundstein dafür gelegt, dass das musikhistorisch bedeutende Studio für Elektronische Musik des WDR mit einem neuen Konzept den Musiker*innen, Studierenden der Hochschulen in NRW und dem interessierten Publikum aus aller Welt wieder zugänglich gemacht wird – nicht als museales Objekt, sondern für die Komposition und Produktion elektronischer Klänge, wie kein Computer sie schaffen kann. Dies war möglich dank des Schulterschlusses zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Köln und dem WDR.“

Der Erhalt und der Ausbau von Infrastruktur ist eines der vorrangigen Ziele der Kulturentwicklungsplanung der Stadt Köln. Die Kombination aus Traditionspflege und künstlerischer Innovation ist das Alleinstellungsmerkmal von zamus 2.0/SEM. Es gibt keine vergleichbare Kultureinrichtung, die solche vielfältigen Möglichkeiten des Zusammenspiels unterschiedlicher musikalischer Formen und Genre bietet.

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: „Mit dem Beschluss des Rates der Stadt Köln wird nun ein lange währender Prozess zu einer vielversprechenden Lösung geführt. Gemeinsam mit der Stadt Köln stärken wir als Land das erfolgreiche Zentrum für Alte Musik und sichern gleichzeitig das Studio für Elektronische Musik des WDR an einem adäquaten Ort in Nordrhein-Westfalen. Wir zeigen, wie ein großartiges historisches Kulturgut durch Musikerinnen und Musiker mit Leben erfüllt werden und neue musikalische Prozesse begünstigen kann. Durch diese Zusammenführung von Alter Musik und Neuer Musik schaffen wir einen einzigartigen musikalischen Ort voller Synergien, von dem die Musikszene in Köln, in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus profitieren wird.“

In den vergangenen zehn Jahren ist die Kölner Szene der Alten Musik stark gewachsen: Neue künstlerische Impulse wurden gesetzt, überregionale Vernetzungen ausgebaut sowie Weiterbildungs- und Förderprogramme ins Leben gerufen. Insbesondere hat sich das zamus aufgrund seiner derzeitigen Entwicklung und der herausragenden musikalischen Leistungen und Vielfalt seiner Mitglieder zu einem Leuchtturmprojekt der internationalen Musiklandschaft entwickelt. Der jetzige Ausbau und die Erweiterung trägt dieser positiven Entwicklung Rechnung.

Das Konzept zamus 2.0/SEM, das in Abstimmung mit dem Kölner Kulturamt von der Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. und dem Arbeitskreis „Studio elektronische Musik“ erstellt wurde, formuliert die wesentlichen Ziele und Aufgaben des zukünftigen Musikzentrums. Durch die räumliche Erweiterung können nun die ohnehin bestehenden sowie weiter gewachsenen Anforderungen an die Arbeit des zamus umgesetzt werden. Das zukünftige Raumangebot umfasst einen Proben- und Konzertsaal von 300​ Quadratmetern für 150 Personen (Helios-Saal), einen Proben- und Konzertsaal von 265 Quadratmetern für 130 Personen (Ehrenfeld-Saal), einen kleinen Probensaal von 30 Quadratmetern, ein zentrales Foyer, ein weiteres kleines Foyer mit Empfang, 12 Büroräume, einen Coworking Space für sechs Personen, vier Gästezimmer, vier Übezellen, eine Küche, Sanitärräume, zwei Garderoben, Instrumentenlager, weitere Lagerräume sowie das Studio für Elektronische Musik (SEM) einschließlich Lager, Werkstatt und Personalräume von 260 Quadratmetern.
Es sind drei Hauptaufgaben, die das zukünftige Studio für Elektronische Musik erfüllen wird: kreative und exzellente künstlerische Produktion, Lehre und Vermittlung sowie wissenschaftliche Forschung. Entsprechend sind für das Studio Stipendien- und Residenz-Programme, Kooperationen mit den Musik- und Medienhochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Öffnung für die interessierte Öffentlichkeit vorgesehen.

Damit das Konzept umgesetzt werden kann, werden die Betriebskostenzuschüsse der beiden Trägervereine der „Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V.“ (KGAM) und „ON – Cologne e.V.“ erhöht, wobei sich die Stadt Köln und das Land Nordrhein-Westfalen darauf verständigt haben, die Kosten zu gleichen Teilen zu tragen. Der WDR übergibt das Studio für Elektronische Musik des WDR an ON – Neue Musik Köln e.V.

Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur der Stadt Köln: „Das Konzept zum zamus 2.0/SEM hat mich sofort überzeugt. Hier gewinnt ein renommierter Kulturstandort noch mehr Glanz und Ausstrahlung, und Produktionsbedingungen für Künstlerinnen werden weiter verbessert. Dieses Projekt ist ein tolles Beispiel, wie im Sinne von Nachhaltigkeit künstlerische Vernetzung und strukturelle Synergien gestaltet werden können, damit inspirierende Orte für Bürgerinnen und Kulturschaffende entstehen.“

Mélanie Froehly, Geschäftsführerin ZAMUS und KGAM e.V.: „Wir sind überaus glücklich und dankbar, dass unsere dreijährige intensive Planungs- und Konzeptarbeit für den Ausbau des zamus von der Stadt Köln und dem Land NRW so anerkannt wird und diese Finanzierung es uns nun ermöglicht, das zamus auf unserem schon seit Langem beschrittenen Weg zu einem einzigartigen europaweiten Zentrum für Alte Musik weiter voranzubringen.“

Matthias Kremin, Programmbereichsleiter WDR 3/WDR 5: „Mit dem Studio für Elektronische Musik hat der WDR Kulturgeschichte geschrieben. Ich freue mich sehr, dass es nun gelingt, diese kulturelle Errungenschaft im zamus 2.0/SEM in die Gegenwart zu überführen, umso schöner in der Musikstadt Köln.“

Daniel Mennicken, Geschäftsführer ON – Neue Musik Köln e.V.: „Wir freuen uns, dass das Elektronische Studio des WDR nun in Ehrenfeld ein Zuhause finden wird und damit perspektivisch zahlreichen Komponistinnen, Künstlerinnen und Forscher*innen eine einmalige und bedeutsame Wirkungsstätte bereitet wird. Kölns historisches Erbe aufbereitet für die Zukunft.“

Kurzform Konzept und Ziele

zamus 2.0/SEM in Köln und in ganz Nordrhein-Westfalen – der europäische Innovations-Hub für die Musik. Das Ziel: Das europaweite Potenzial heben aus der Synergie des Zentrums für Alte Musik (zamus 2.0) mit dem Studio für elektronische Musik des WDR (SEM).

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Ort der Kreativität und der Exzellenz: Das zamus wird das europaweite Zentrum für Alte Musik. Es vereint wissenschaftliche Forschung und experimentelle Produktion über das Musikrepertoire der Vergangenheit.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Musik-Hotspot in Köln-Ehrenfeld: Das zamus wird durch optimale Probe- und Produktionsbedingungen ein Hotspot für Solist*innen und Ensembles mit vielen Konzerten in drei Sälen, Instrumentenpool und Büroräumen.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Internationaler Innovations-Hub: Die Avantgarde der Alten Musik kann innovative und anspruchsvolle Formate entwickeln und umsetzen. 2021 kamen Gäste beispielsweise aus Barcelona, Berlin, Brüssel, Paris, Katowice.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Talentförderung: Das zamus findet junge Musiktalente und weiß sie zu fördern: Professionalisierung, Vernetzung, Stipendien. Eine wettbewerbliche Unterstützungsstruktur bringt künstlerisches Renommee nach Köln und NRW.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Künstlerische Vielfalt: Beim zamus zählt Qualität, nicht Größe. Das zamus 2.0 ist ein Ermöglichungsraum. Es fördert kulturelle Vielfalt und künstlerische Exzellenz am Heimatort der zweitgrößten Musikhochschule Europas.

SEM: Das Studio für elektronische Musik des WDR (*1953) ist die Wiege der elektronischen Musik weltweit. Es ist ein Kulturgut von internationalem Rang. Seine Wieder-Inbetriebnahme setzt eine künstlerische Zäsur in der elektronischen Musik und wird weltweit beachtet werden.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Künstlerische Produktion: Es gibt eine große Nachfrage, mit der einzigartigen historischen Gerätesammlung elektronische Musik des WDR zu komponieren.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Vermittlung und Kooperation: Mit dem zamus 2.0 / SEM wird Musik authentisch aufgeführt. Wichtige elektronische Musik kann endlich gehört werden!

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Forschung: Entwürfe, Pläne, Skizzen, Fotographien, Filme, Partituren und Memorabilia sind Musik-, Medien- und Kulturwissenschaften zugänglich und eröffnen neue touristische Möglichkeiten für eine moderne Musikstadt Köln.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​musikalische Vielfalt: Die Einflüsse in die Popmusik und den Jazz verbinden mit allen innovativen Musiker*innen in Köln und NRW: Neues wird entstehen.

·​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​Praktische Synergie: Probenräume und Säle werden pro Stunde und pro Tag vermietet. Studierende und Ensembles finden passende Lösungen.

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Stadt bereitet Rückgabe der Benin-Bronzen an Staat Nigeria vor

Im Rautenstrauch-Joest-Museum befinden sich rund 96 Benin-Hofkunstwerke

Wie bereits im Rahmen der international geführten Debatten zum Umgang mit Kulturgut aus kolonialen Unrechtskontexten erklärt, möchte die Stadt Köln die sogenannten Benin-Bronzen aus dem Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) an die Bundesrepublik Nigeria zurückgeben. Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 3. Februar 2022, beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, die Rückgabe von Benin-Hofkunstwerken an die Bundesrepublik Nigeria in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt und dem Staatsministerium für Kultur und Medien vorzubereiten.

Im Bestand des Rautenstrauch-Joest-Museums befinden sich 96 Benin-Hofkunstwerke aus Nigeria, die 1897 von der britischen Armee aus dem Königspalast des Königreichs Benin, das im heutigen Nigeria liegt, geraubt wurden. Die britische Armee nahm den Königspalast ein, plünderte ihn und brannte ihn schließlich nieder. Die Briten sahen ihre Kriegsbeute als Reparation für die Kosten dieser sogenannten Strafexpedition an und verschleppten sie nach London. Ab Sommer 1897 wurden die geraubten Hofkunstwerke sukzessive in europäischen Auktionshäusern versteigert oder blieben im Privatbesitz der britischen Soldaten, die sie später auch auf dem Kunstmarkt verkauften. Die 96 Hofkunstwerke, die sich heute im RJM befinden, gelangten über Sammler*innen mit bürgerschaftlichem Engagement für die Stadt Köln sowie über diverse andere Zwischenerwerber zwischen 1899 und 1967 durch Schenkungen sowie Ankäufe in die Kölner Museumssammlung.

Für die nigerianische Gesellschaft haben die Benin-Hofkunstwerke eine große historische, spirituelle und identitätsstiftende Bedeutung. Das Königtum Benin, seine traditionellen Herrschaftsstrukturen und sein kulturelles Erbe spielen in Nigeria auf politischer und spiritueller Ebene bis heute eine sehr wichtige Rolle. Das Edo-Volk des Benin-Königreichs, eines der wichtigsten afrikanischen Königreiche in der Geschichte des Kontinents, hielt mittels seiner Hofkunstwerke über Jahrhunderte hinweg alle wesentlichen Geschehnisse im Königtum fest: die Entstehungsgeschichte des Königreichs, die verschiedenen Epochen, königliche Festakte und Feierlichkeiten, wichtige Ereignisse, Kriege und Kriegsherren, Verdienste und Taten der Königinnen. Die Hofkunstwerke hatten zudem sakrale Funktionen und waren die Verbindung der Könige zu ihren Vorfahren. 1897 wurden somit das gesamte identitätsstiftende königliche historische Archiv und die Reliquien des Königtums Benin von den Briten geraubt. Seit 2021 gibt es unter Federführung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland intensive Verhandlungen mit Vertreterinnen aus Nigeria, die die Rückgabe von Benin-Hofkunstwerken aus deutschen Museen zum Gegenstand haben. Das Rautenstrauch-Joest-Museum als Museum mit der viertgrößten Sammlung von Benin-Hofkunstwerken in Deutschland begleitet diesen Prozess ebenso wie Vertreter*innen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, des Museum am Rothenbaum Hamburg und des Linden-Museums in Stuttgart.

Das Auswärtige Amt bereitet für das Frühjahr 2022 eine politische Rahmenvereinbarung zwischen Nigeria und Deutschland vor. Es ist zu erwarten, dass mit dieser Rahmenvereinbarung Rückgaben von Benin-Hofkunstwerken an den Staat Nigeria die außenpolitische Flankierung erhalten. Die konkrete Umsetzung von Rückgaben bleibt den jeweiligen Trägern der beteiligten Museen vorbehalten, erfolgt aber in enger Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt und dem Staatsministerium für Kultur und Medien. Die endgültige Entscheidung über Art und Weise von Rückgaben der Artefakte im Rautenstrauch-Joest-Museum bleibt dem Rat der Stadt Köln vorbehalten.

Pressemitteilung