In den Jahren 2024 und 2025 treffen sich die renommiertesten Musiker*innen der internationalen Jazzszene bei der Preisverleihung des Deutschen Jazzpreises in Köln.
Die Entscheidung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für Köln als Ausrichtungsort der Preisverleihung würdigt die künstlerische Stärke der Kölner Jazzszene. Getragen von dem kontinuierlichen Engagement der Szene hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren zu einer internationalen Metropole für Jazz und improvisierte Musik entwickelt. Zeichen dieser Entwicklung ist die Etablierung der Cologne Jazzweek – dem Kölner Festival für Jazz und improvisierte Musik – in der europäischen Festivallandschaft. Köln greift außerdem auf ein hervorragendes Angebot an Spielstätten zurück. Neben dem Loft als Kreativlabor der Szene sorgt der Stadtgarten als Europäisches Zentrum für Jazz und improvisierte Musik für internationale Strahlkraft.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Dass die Verleihung des renommiertesten Preises für den Deutschen Jazz in Köln stattfindet, macht mich stolz. Die Verleihung dieses Preises ist ein wichtiges Zeichen zur Bedeutung Kölns als ein Zentrum der Jazzmusik. Durch die internationale Bedeutung des Preises werden zukünftig noch mehr Impulse von der Kölner Jazzszene ausgehen.“
Auch Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur der Stadt Köln, ist überzeugt: „Mit der Verleihung des Deutschen Jazzpreises holen wir eine kulturelle Leuchtturmveranstaltung nach Köln.“
Der Deutsche Jazzpreis hat sich seit seiner Premiere im Jahr 2021 international etabliert und ist die renommierteste Auszeichnung für den Deutschen Jazz. Sowohl Musiker*innen als auch Musikproduktionen, Kompositionen, Veranstaltungsorte und Festivals, aber auch journalistische Leistungen werden mit dem Deutschen Jazzpreis gewürdigt. Der Preis wird von der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung, Claudia Roth, vergeben. Ausrichter in den Jahren 2024 sowie 2025 wird die Stadt Köln gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen sein.
Behshid Najafi ist die zweite Preisträgerin des mit 5.000 Euro dotierten Else-Falk-Preises der Stadt Köln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeichnete sie am Dienstagabend, 31. Mai 2022, für ihr außergewöhnliches Engagement im Bereich Frauenrechte und ihren Einsatz im Kampf gegen Sexismus und Rassismus in Köln aus und überreichte ihr die zugehörige Trophäe, die in Kooperation mit der ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln entstand. Als Preisträgerin durfte sich Behshid Najafi in das Gästebuch der Stadt Köln eintragen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Starke und mutige Frauen hat es in unserer 2.000-jährigen Stadtgeschichte immer schon gegeben. 17 eindrucksvolle Frauen haben sich für diesen Preis beworben oder wurden vorgeschlagen und Behshid Najafi ist aus diesem Kreise als würdige Preisträgerin hervorgegangen. Mit ihrem Engagement ist sie ein Vorbild für uns alle – und das über die Stadtgrenzen hinaus. Ihr Lebensweg macht sicherlich zahlreichen Frauen Mut, die gerade Benachteiligungen in ihrem Leben erfahren. Ich bedanke mich für dieses besondere Engagement und gratuliere ganz herzlich zum zweiten Else-Falk-Preis.“
Seit Jahrzehnten setzt sich die 66-jährige Deutsch-Iranerin Behshid Najafi für die Sichtbarmachung der komplexen Formen von Benachteiligungen migrierter und geflüchteter Frauen ein. Auch in ihrem Ruhestand ist sie weiterhin aktiv und engagiert sich in der politischen Arbeit. Behshid Najafi hat angekündigt, das Preisgeld von 5.000 Euro an verschiedene Organisationen zu spenden, die sich gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Frauenrechte einsetzen.
Najafis Kampfgeist beeindruckte insbesondere die kommunale Gleichstellungsbeauftragte Bettina Mötting: „Ohne ihre jahrzehntelange Beharrlichkeit und ihren Mut in ihren Aussagen und Forderungen wären die Rechte der Frauen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingsgeschichte nicht ausreichend gewürdigt worden.“
Die Namensgeberin Else Falk war Jüdin und engagierte Gründerin und Förderin von Kölner Frauen- und Wohlfahrtsvereinen in der Weimarer Republik. Sie trat für das Frauenwahlrecht ein, gründete angesichts der vielen Kriegsblinden die erste öffentliche Blindenbibliothek hier in Köln, war Schatzmeisterin der Kölner Nationalen Frauengemeinschaft und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Stadtverbände von Rheinland und Westfalen. Außerdem gründete und leitete sie den Verein Müttererholung und Mütterschulung. Am 22. März 1933 wurde Else Falk aufgrund der rassistischen Ausschlussvorgaben des Nazi-Regimes gezwungen, alle Ämter niederzulegen. Sie verließ in der Reichspogromnacht 1938 mit ihrer Familie das Land.
Der Else-Falk-Preis fördert das Engagement in der Frauen- und Mädchenförderung, den Einsatz für frauenspezifische Themen im politischen oder kulturellen Bereich, in der Stadtentwicklung, der freien Wirtschaft oder in Wissenschaft und Forschung. Mit der Auslobung des Preises, der alle zwei Jahre vergeben wird, bekennt sich die Stadt Köln wie auch mit der Unterzeichnung der Europäischen Charta der Gleichstellung zum Grundsatz der Gleichstellung von Frauen und Männern.
Jeder Mensch produziert ihn, jeden Tag: Müll. Er ist uns nah, doch wir schieben ihn gern außer Sichtweite. Müll ist ein Spiegel der Gesellschaft. Für den international tätigen Künstler und Filmemacher Gregor Zootzky ist das zentrale Thema seiner Arbeit der Mensch im sozialen, räumlichen Umfeld.
Mit der Einzelausstellung „M.Ü.L.L. – Meine Überreste Lagern Langfristig“ vom 8. Juni bis 11. Juli 2022 im Bezirksrathaus Nippes (Neusser Straße 450) stellt er unser tägliches Leben mit digitalen Collagen, Fotografien und Objekten in Frage. Die Eröffnung durch die Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert findet am Mittwoch, 8. Juni 2022, um 18 Uhr mit einer Performance von Opernsängerin Stefanie Wüst sowie Stimme und Sound von Sherin Kalifa und Gregor Zootzky statt.
Vita Gregor Zootzky
Er lebt und arbeitet in Köln als freier Künstler mit Atelier im Kunsthaus Rhenania und lehrt an Kunstschulen.
- Ausbildung: Maastricht (Holland), Windhoek (Namibia), Prag (Tschechei) und Köln sind die Etappen von Gregors Zootzky künstlerischer Ausbildung. Er studierte bildende Kunst, Film und Zeichentrickfilm.
- Auszeichnungen: „Deutscher Menschenrechts-Filmpreis“ 2014 für den Zeichentrickfilm „Hermes & Aphrodite“; FBW Wiesbaden 2013, Prädikat „Wertvoll“; FBW Wiesbaden 2010, Prädikat „Besonders Wertvoll“ & Kurzfilm des Monats März. Robert Bosch Stiftung 2007, Filmbüro Baden-Württemberg.
Das Heft liegt kostenlos aus und ist auch online barrierefrei erhältlich
„Spielraum“ ist das Thema der aktuellen Ausgabe von „museenkoeln – Das Magazin“, die kostenlos in den Museen und an zahlreichen anderen öffentlichen Orten ausliegt, wie zum Beispiel in Bürgerzentren, Kinos, Buchhandlungen, Hotels oder Szenekneipen.
Auch die aktuelle Ausgabe des Museumsmagazins macht wieder neugierig auf die Kölner Museen, ihre Sammlungen und Ausstellungen. Und es bietet Einblicke in die Arbeit und die Bestände der einzigartigen Kölner Museen. Dieses Mal geht es um das Spielen, im klassischen wie im übertragenen Sinne: um revolutionäres Theater, den Stadtraum als Spielwiese für Urban Art, um das antike Köln als Spielball römischer Macht, in Verbindung mit der diesjährigen archäologischen Landesausstellung.
Das neue Heft beleuchtet auch den Spielraum zwischen Kunst, Design und Alltag. Und es schaut auf die Museen als „Spielraum“ für Kreativität und die grenzenlosen Möglichkeiten, hier den eigenen Horizont zu erweitern. In jeder Ausgabe stellen bekannte Persönlichkeiten Kunstwerke und Objekte aus den Sammlungen der Kölner Museen vor, jeweils zum Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe. Diesmal zu Gast: die Schauspielerin Annette Frier.
Die kostenlose Publikation liegt im Großraum Köln, Bonn, Leverkusen, Brühl und im Rhein-Erftkreis aus und erscheint als Beilage in einer überregionalen und einer regionalen Tageszeitung. Das Magazin kann außerdem online als barrierefreies PDF auf der Seite www.museen.koeln abgerufen werden. Um die Publikation laufend zu verbessern und weiter zu entwickeln, wird in der aktuellen Ausgabe auch zu einer Leser*innenbefragung eingeladen, verknüpft mit einem Gewinnspiel.
Pressebild: Titelseite „museenkoeln – Das Magazin“, Heft 1/2022, Spielraum Abbildung: Anonym, Mit Temari-Bällen jonglierende Frau, Japan, 1890er Jahre, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Foto: RBA Köln
BÜHNEN KÖLN SANIERUNG PRESSEMITTEILUNG Wettbewerb abgeschlossen: Kanadische Künstlerin Shannon Bool gestaltet Patios im 2. Obergeschoss des Opernhauses Die kanadische Künstlerin Shannon Bool wird die Patios im 2. Obergeschoss des Opernhauses gestalten. Zu dieser Entscheidung kam gestern das Preisgericht des Kunstwettbewerbs, dem u.a. Kulturdezernent Stefan Charles, Patrick Wasserbauer (Geschäftsführender Direktor der Bühnen), Elfi Scho-Antwerpes (Vorsitzende des Betriebsausschusses Bühnen), Yilmaz Dziewior (Direktor Museum Ludwig), Remigiusz Otrzonsek (HPP Architekten, u.a. Architekt der Kinderoper), Hein Mulders (designierter Intendant Oper Köln), sowie mehrere Mitglieder des Kunstbeirats angehörten. Die beiden jeweils 40 Quadratmeter großen Patios schließen sich als Außenwände an die Pausen- räume im 2. Obergeschoss des Opernhauses an. Sie haben eine hohe gestalterische Bedeutung, da sie das Aufenthaltserlebnis des Publikums im Riphahn-Bau unmittelbar beeinflussen. Der Betriebsausschuss Bühnen hatte die Bühnen mit der Durchführung des Wettbewerbs und der Umsetzung des prämierten Entwurfs in seiner Sitzung vom 30.11.2021 beauftragt (siehe auch Vorlage 3920/2021 im Ratsinformationssystem der Stadt Köln). Als finanzielle Mittel für Wettbewerb und Umsetzung stehen laut Beschluss insgesamt ca. 230.000 Euro brutto zur Verfügung, die bereits im 2021 vom Rat beschlossenen Sanierungsbudget berücksichtigt wurden. Die in Berlin lebende Kanadierin Shannon Bool studierte Kunst und Design in Vancouver, New York und Frankfurt. Ihre Werke wurden vielfach international ausgezeichnet und waren u.a. im New Yorker Metropolitan Museum of Art, im Münchener Lenbachhaus und im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zu sehen. Shannon Bool ist Professorin für Malerei an der Kunsthochschule Mainz. Die Vorsitzende des Preisgerichts, Susanne Titz (Direktorin Museum Abteiberg Mönchengladbach), zeigte sich sehr beeindruckt von den Entwürfen der zehn Künstlerinnen und Künstler, die in der f inalen Jurysitzung ihre Arbeiten vorstellen konnten. „Die Entwürfe waren höchst unterschiedlich gestaltet und zeichneten sich alle durch eine große künstlerische Kraft aus“, erläutert die Vorsitzende. „Wir haben jeden Beitrag intensiv diskutiert und sind zur Entscheidung gekommen, dass der Entwurf von Shannon Bool sowohl mit traditionellen Mitteln wie dem Mosaik, als auch durch die Verwendung von digitalen Techniken den Ort der Oper in der Stadt auf besondere Art inszeniert.“ Auch Kulturdezernent Stefan Charles zog ein positives Fazit: „Aus meiner Sicht hat das Opernhaus ein sehr gelungenes zeitgenössisches Gestaltungselement hinzugewonnen, die beiden Patios sind wichtige neue gestalterische Setzungen der Sanierung. Ich bin schon sehr gespannt, den Entwurf umgesetzt im Originalmaßstab zu erleben.“ Nach aktueller Planung wird die Realisierung des Entwurfs von Shannon Bool zum Zeitpunkt Christopher Braun Leitung Kommunikation Bühnen Köln Offenbachplatz 50667 Köln T 0049 – (0)221 – 221 28 366 M 0049 – (0)176 – 820 23 246 E christopher.braun@buehnen.koeln I www.sanierung.buehnen.koeln Köln, den 24.05.2022 der Schlüsselübergabe im 1. Quartal 2024 abgeschlossen sein.
Am 16. Mai 2012 verstarb der Ehrenbürger Dr. h.c. Norbert Burger, der 19 Jahre lang Oberbürgermeister der Stadt Köln war. Zu seinem Gedenken legt Oberbürgermeisterin Henriette Reker an seinem zehnten Todestag einen Kranz auf seinem Grab auf Melaten nieder.
Norbert Burger wurde 1932 in Köln geboren, absolvierte hier sein Jurastudium und trat 1963 in den Dienst der Stadt Köln ein. Als Leiter des Schulverwaltungsamts baute er das differenzierte Sonderschulwesen und die Neuordnung von konfessionellen und Gemeinschaftsgrundschulen auf, was damals bundesweit Beachtung fand.
1970 wurde er zum Dezernenten für Jugend und Soziales gewählt, förderte unter anderem den Ausbau städtischer Kindergärten und strukturierte die städtischen Alten- und Pflegeheime neu.
Bundeskanzler Willy Brandt berief den Kölner Sozialpolitiker in seinen engeren Führungsstab, wo Burger die stellvertretende Leitung des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung übernahm. Unter Kanzler Helmut Schmidt wechselte er in das Entwicklungshilfeministerium, was seine spätere Amtsführung in Köln nachhaltig prägte. Der Blick auf andere Kontinente und Lebensverhältnisse legten den Grundstein seines Engagements für internationale Verständigung.
Auch seiner Initiative ist es zu verdanken, dass Köln heute 22 internationale Städtepartnerschaften pflegt – darunter Bethlehem, deren Partnerschaftsverein er bis zu seinem Tode vorstand. International gab er den Kommunen von 1995 bis 1997 als Präsident der International Union of Local Authorities (IULA) Gewicht und Stimme. Zu seinen großen Anliegen gehörte, den christlich-jüdischen Dialog auch auf kommunaler Ebene zu fördern. Seit 2005 war er Vorstandsmitglied der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
1980 wählte ihn der Rat zum Kölner Oberbürgermeister. Bedeutende Entwicklungen in Köln sind mit seiner Amtszeit verbunden:
Das Dom/Rhein-Projekt, der Museumskomplex mit der Philharmonie und die Tieferlegung der Rheinuferstraße. Die bis dahin noch offenkundigen Kriegsschäden verschwanden, die Wiederherstellung aller zwölf romanischen Kirchen in der Innenstadt wurde gefeiert, ebenso die Ansiedlung von RTL, der Bau von Studios, des Mediaparks – der Wandel zur Medienstadt.
Ministerpräsident Johannes Rau würdigte ihn im Oktober 1996 mit der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern. Der Belgische König ehrte ihn ebenfalls 1996 mit dem Kommandeurkreuz im Leopold-Orden. Nicht zuletzt gehörte Burger zu den Vätern der regionalen Kooperation im Verein Regio Köln Bonn und Nachbarn e.V.
Am 30. September 1999 schied er nach 19 Jahren Amtszeit als Stadtoberhaupt aus dem aktiven Dienst aus, begleitete aber bis zuletzt aktiv die Geschicke seiner Heimatstadt unter anderem als Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Bethlehem, in seinen zahlreichen Funktionen in Kölner Karnevalsvereinen oder der „Akademie för uns kölsche Sproch“. Noch im Jahr seines Ausscheidens beschloss der Kölner Rat, Burger wegen seiner Verdienste um seine Heimatstadt die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.
Mit einem symbolischen ersten Spatenstich auf dem Günter-Wand-Platz an der Gürzenichstraße hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker gemeinsam mit dem planenden Landschaftsarchitekten Prof. Stephan Lenzen, dem Beigeordneten für Mobilität, Ascan Egerer, der Leiterin des Amtes für Stadtplanung, Eva Herr, und Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung, am heutigen Samstag, 14. Mai 2022, den Auftakt für die Aufwertung des Kulturquartiers „Via Culturalis“ gegeben.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Unser Kulturquartier gewinnt weiter an Qualität. Während wenige Meter entfernt die Freitreppe zum Kapitolshügel Formen annimmt, starten wir hier mit der Umgestaltung der Gürzenichstraße ein weiteres beispielgebendes Projekt für die Zukunft der Via Culturalis. Ein Bestandteil, den Sie auch heute hier vor Ort erkennen können, ist das Ziel einer einheitlichen Gestaltung der Baustellenzäune im Bereich der Via Culturalis. So soll erreicht werden, dass bereits während der Bauzeit das Stadtbild aufgewertet wird. Im Sinne einer Ausstellung im öffentlichen Raum werden Inhalte zu den Themen ‚Stadt – Kultur – Geschichte‘ aufbereitet. Bereits im letzten Jahr wurde dies im Sinne eines Pilotprojekts an der nördlichen Domtreppe umgesetzt und wird künftig im Bereich Via Culturalis fortgeführt.
Details zum Bundesförderprojekt
Der Straßenraum zwischen Heumarkt und Hohe Straße, einschließlich der Fläche des Günter-Wand-Platzes, wird umfassend neu geordnet und durch barrierefreie Oberflächen in Naturstein aufgewertet. Dadurch entsteht ein harmonischer Bezug zu den angrenzenden Straßen der Altstadt und zum gesamten Gürzenichquartier. Die Aufenthaltsqualität in diesem kulturbedeutenden öffentlichen Raum wird durch elegantes Stadtmobiliar zusätzlich erhöht. Die gesamte Gestaltung erhält eine zurückhaltende, gleichzeitig hochwertige Anmutung. Dabei bleiben die bestehenden Stadträume in ihren Proportionen wahrnehmbar und die historischen und kulturellen Bauten treten in den Vordergrund.
Die Kosten belaufen sich auf rund 6,4 Millionen Euro. Die Via Culturalis wird im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit rund 5,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Via Culturalis
Die Via Culturalis ist eine Maßnahme des Städtebaulichen Masterplans Innenstadt Köln. Sie beschreibt das Vorhaben, die Zeitspuren von zwei Jahrtausenden Stadt- und Kulturgeschichte im öffentlichen Raum zwischen Kölner Dom und St. Maria im Kapitol sichtbar und erlebbar zu machen. Der Gestaltungsansatz für den Gesamtraum Via Culturalis zielt auf eine Vereinheitlichung der Straßenquerschnitte innerhalb der „Kernzone Kulturpfad“ und eine Einbindung in ein übergeordnetes Gestaltungskonzept ab.
Mit der Freitreppe an St. Maria im Kapitol, die sich bereits seit November 2021 im Bau befindet, und der Neugestaltung der Gürzenichstraße wird die Aufwertung des südlichen Teils der Via Culturalis nun realisiert.
Details zur Baumaßnahme
Die Gürzenichstraße bleibt Einbahnstraße parallel zum Gürzenich-Gebäude. Der westliche Teil, zwischen Große und Kleine Sandkaul, wird in eine Fußgängerzone umgewandelt, mit Freigabe für den Radverkehr und Zeitfenstern für die Anlieferung. Die fußgängerfreundliche Verbindung zwischen Heumarkt und Schildergasse wird durch einen Überweg über die Kleine Sandkaul sichergestellt. Die Herstellung aller Oberflächen erfolgt durchgehend barrierefrei in Pflaster aus Grauwacke.
Der eigentlichen Umbaumaßnahme gehen Kanalbauarbeiten voraus, die derzeit zwischen Heumarkt und Kleine Sandkaul durchgeführt werden. Mit der Umgestaltung der Verkehrsflächen wird voraussichtlich Ende Juni 2022 begonnen. Die gesamte Baumaßnahme dauert etwa zweieinhalb Jahre.
Rahmen und Ausblick
Im Förderzeitraum bis 2024 soll das Kulturquartier weiter etabliert und erlebbar gemacht werden. So wurden zum Beispiel im Sinne einer Ausstellung im öffentlichen Raum die Bauzäune der Bauprojekte in der Altstadt einheitlich gestaltet. Mit dieser Ausstellung, aber auch über die Via Culturalis-App und -Internetseite (www.viaculturalis.cologne) werden bis 2024 interessante Inhalte aus den Themenfeldern Stadt, Kultur und Geschichte redaktionell miteinander verbunden und für die Stadtöffentlichkeit bereitgestellt.
Mit den gestalteten Baustellenzäunen an St. Maria im Kapitol und zusätzlich jetzt im Bauumfeld der Gürzenichstraße wird die im Frühjahr 2021 auf der Domtreppe initiierte Ausstellung „Via Culturalis“ fortgesetzt. So geben sich die bauliche Aufwertung und inhaltliche Vermittlung des Kulturquartiers ebenbürtig die Hand. Im Rahmen des heutigen Events – Tag der Städtebauförderung – wurden vor diesem Hintergrund der Öffentlichkeit kostenlos verschiedene Stadtführungen entlang des Kulturquartiers angeboten:
Oberbürgermeisterin Reker und Minister Biesenbach unterzeichnen Eckpunktepapier
Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Peter Biesenbach, Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Bernd Scheiff, Präsident des Oberlandesgerichtes Köln, und Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) Nordrhein-Westfalen, haben am heutigen Dienstag, 10. Mai 2022, im Historischen Rathaus ein Eckpunktepapier für das neue Justizzentrum unterzeichnet, das das Land in Köln errichten will.
Es definiert wichtige Planungsinhalte und -schritte wie die Ausschreibung eines zweiphasigen städtebaulichen und hochbaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs, die Einbeziehung des gesamten heutigen Justizareals in das Neubauprojekt und die Anbindung des neuen Justizzentrums an den Inneren Grüngürtel.
Der neue Gebäudekomplex für das Landgericht, das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Köln soll am bisherigen Standort in Köln-Sülz errichtet werden. Dafür sollen das H-förmige Gebäude der Staatsanwaltschaft, das zugehörige Parkhaus und das 24-geschossige Hochhaus des Landgerichtes und des Amtsgerichtes einschließlich des Saaltraktes abgerissen werden.
Das heute unterzeichnete Eckpunktepapier hält dazu fest:
Als lediglich hilfsweise Option kommt bei im Übrigen identischen Rahmenbedingungen neben dem Abriss und Neubau des Hochhauses auch dessen Erhalt und eine Kernsanierung in Betracht. Diese Option stellt keine Alternative dar. Im für das Projekt beabsichtigten städtebaulichen Wettbewerb wird lediglich das Ziel eines Neubaus vorgesehen.
Um eine hohe baulich-gestalterische Qualität für den Neubau zu sichern, soll im Sommer 2022 die zweiphasige Wettbewerbsphase beginnen – zunächst mit einem städtebaulichen Wettbewerb, anschließend mit einem Architektur-Wettbewerb, der im Jahr 2023 abgeschlossen sein soll. Danach werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Die Öffentlichkeit soll bereits nach dem Abschluss des städtebaulichen Wettbewerbs – voraussichtlich im Dezember 2022 – auf Grundlage des prämierten Planungskonzepts erstmals beteiligt werden.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Für die Stadt Köln ist der Neubau des größten Justizzentrums im Land von besonderer Bedeutung – in mehrerlei Hinsicht. Zum einen stärkt das Land NRW mit diesem Entschluss den Justizstandort Köln. Amtsgericht, Landgericht und Staatsanwaltschaft Köln zählen schon von ihrer Größe her – aber vor allem auch durch die Qualität ihrer Arbeit – zu den bedeutendsten landes- und sogar bundesweit. Zum anderen ist das Land als Bauherr des neuen Justizzentrums ein wichtiger Impulsgeber für die Stadtentwicklung in Köln. Denn mit dem Neubau des Justizzentrums schaffen wir ein Eingangsportal zum städtebaulichen Großprojekt Parkstadt Süd.
Peter Biesenbach, Minister der Justiz Nordrhein-Westfalen:
Die heutige Unterzeichnung des Eckpunktepapiers ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Justizzentrum in der Stadt Köln. Ich freue mich, dass die Ergebnisse eines jahrelangen Diskussions- und Abstimmungsprozesses nun in dem Papier ihren Niederschlag finden. Es zielt darauf ab, dem Justizzentrum einen Rahmen zu geben, der städtebaulich repräsentativ ist und zugleich im Einklang mit dem zukünftig neu gestalteten Grünflächen-Ring steht. Hierbei hat die Anbindung des neuen Justizzentrums an den Grüngürtel durch Schaffung einer großzügigen attraktiven Platzfläche – sozusagen einem „Platz der Justiz“ – einen hohen Stellenwert. Hiervon sollen nicht nur die Verfahrensbeteiligten und Justizangehörigen profitieren, sondern es soll auch ein Beitrag zur Erhöhung der städtebaulichen Attraktivität der Stadt Köln insgesamt geleistet werden.
Zum Saisonstart der ganzjährigen Müllsammel-Aktion „Kölle putzmunter“ treffen sich am Donnerstag, 12. Mai 2022, um 18 Uhr, Umweltdezernent William Wolfgramm und weitere Vertreter*innen der Veranstaltungsgemeinschaft von Stadt Köln, AWB Köln, Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln (AVG), Kölner Express, Duales System Deutschland – „Grüner Punkt“ GmbH & Co. KG sowie Vorsitzende und Vertreter*innen der Porzer und Poller Bürgervereine in der Grünanlage beim Spielplatz Kupfergasse in Porz-Urbach. Auch einige Schüler*innen und Lehrer*innen des Stadtgymnasiums Porz beteiligen sich an der Aktion.
Die Schule engagiert sich zudem in Arbeitsgemeinschaften für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit.
Die vernetzten Bürgervereine der Porzer Ortsteile (Langel, Zündorf, Urbach-Elsdorf, Grengel, Wahn-Wahnheide-Lind, Libur, Ensen-Westhoven, Porz-Mitte) und des Bürgervereins Poll haben sich zusammengeschlossen und das Thema Stadtsauberkeit in den Fokus gestellt. Einmal im Jahr wird gemeinsam eine groß angelegte Aufräumaktion im Rahmen von „Kölle putzmunter“ durchgeführt. Zusätzlich gibt es über das Jahr und den Stadtbezirk verteilt viele weitere „Kölle putzmunter“-Aktionen.
Die stadtweite und mittlerweile ganzjährige Aktion „Kölle putzmunter“ wurde bereits im Jahr 2001 begründet und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker ruft die Veranstaltergemeinschaft von „Kölle putzmunter“ die Kölner*innen, Schulen, Kindertagesstätten, Vereine und Firmen auf, sich an der Aktion „Kölle putzmunter“ zu beteiligen, keine Abfälle im öffentlichen Raum, in Grünanlagen und Parks achtlos wegzuwerfen und Köln sauberer zu machen.
Ziel ist es, das Thema Stadtsauberkeit ganzjährig im Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner zu verankern und aufzuzeigen, dass alle mitverantwortlich sind, ihr Lebensumfeld sauber zu halten. Die Devise lautet deshalb: Gemeinsam für ein sauberes Köln.
Im Jahr 2021 beteiligten sich rund 14.200 Ehrenamtliche in 470 Aktionen an Kölns großer Reinigungskampagne. In den ersten vier Monaten dieses Jahres haben sich bereits mehr als 6.650 Freiwillige angemeldet.
Okka-Esther Hungerbühler zeigt in ihrer Ausstellung „Der Borkenkäfer“ von Donnerstag, 12. Mai, bis Samstag, 25. Juni 2022, Skulpturen und Gemälde in einer ortsspezifischen Installation in der artothek – Raum für junge Kunst. In einem Pressegespräch am Mittwoch, 11. Mai 2022, 11 Uhr, erläutert Hungerbühler die Hintergründe ihrer Ausstellung, die am Abend um 20 Uhr eröffnet wird. Am Mittwoch, 8. Juni 2022, 19.15 Uhr, unterhält sich Kunsthistorikerin Greta Kühnast beim Künstleringespräch „Auf einen Tee mit Okka und Greta“ in der Ausstellung mit Okka-Esther Hungerbühler.
Der Borkenkäfer frisst sich, zunächst unbemerkt, durch die Wälder und sorgt auf lange Sicht für Chaos und Untergang der installierten Ordnung im Forst. Für die wirtschaftliche Nutzung optimierte Anpflanzungen wandeln sich durch Klima und Windeinbrüche beschleunigt zu einem desolaten Haufen wirr durcheinander gestürzter Baumstämme. Ähnliche Störungen und sich auflösende Systeme kreiert Okka-Esther Hungerbühler in ihren Arbeiten. Gemälde mit figurativen Alltagsszenarien verlieren ihre räumliche Stabilität durch stürzende Linien und Flächen, die die Künstlerin bewusst als Element der Auflösung einer herkömmlichen Bildordnung einsetzt. Dargestellte Inhalte geraten dabei genauso ins Wanken, driften auseinander und zersetzen die gestaltete Form.
Eine Skulptur mit dem Titel „Beruf und Karriere“ ist Form und Typ zugleich. Gehetzt, wie auf dem Sprung steht sie in der Mitte des Raumes, beobachtet von der Skulpturenreihe „Einer wird’s werden“ aus Pappmaché und Geschenkpapier, die von der Empore herunterschaut. Auch diese Skulpturen sind Typen in reduzierter Form, Stellvertreter*innen einer potenziellen Gesellschaft. Eine animatronische Skulptur – STEFFI – interagiert mit den Besucher*innen: bei Annäherung entwickelt sie ein geräuschvolles Eigenleben.
Okka-Esther Hungerbühler, 1988 geboren in Bonn, studierte von 2010 bis 2016 an der Universität der Künste in Berlin bei Thomas Zipp und ein Semester an der Cooper Union in New York City.
Text Pressemitteilung
Bild Borkenkäfer_artothek“ Quelle „Okka-Esther Hungerbühler“